Something Corporate - North
Drive-Thru / UMIS
VÖ: 04.11.2003
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Ab in den Süden
"Close your eyes / And I will be swimming / Lullabies fill your room / And I will be singing / Singing to only you..." Diese Schleimer! Kitschiger kann man ein Album nun wirklich nicht eröffnen. Aber eines muß man Something Corporate lassen: Schnell sind sie. Gerade mal vier Monate nach ihrem Debüt "Leaving through the window" beglücken sie uns auch schon mit dem Nachfolgeralbum. Was natürlich nicht alleine an der Arbeitswut der fünf Amerikaner liegt, sondern an der verspäteten Veröffentlichung des Erstlings. Dennoch liegt kaum mehr als ein Jahr zwischen den beiden Platten. Na, wenn das kein Schnellschuß war...
Nach Norden wollen sie also. Oder auch: nach oben, links, rechts, unten. Je nachdem, wie man die Landkarte hält und den Kompaß polt. Hauptsache auf zu neuen Ufern. Dabei waren die Jungspunde doch bereits unverwechselbar. Wer kann in letzter Zeit schon von sich behaupten, dem ausgelutschten So-called-Emo-Genre etwas Neues hinzugefügt zu haben? Something Corporate können. Auch wenn's nur ein Klavier war. Auch auf "North" flitzen fleißig Finger über die Tasten und schleudern uns zuckersüße Harmonien entgegen. Und doch fehlt etwas: ein Song wie "Hurricane" beispielsweise. Oder ganz allgemein irgendwelche Melodien, die nicht links rein und ohne Umweg übers Hirn rechts wieder raus gehen.
Dabei vereint "North" doch an sich dieselben Qualitäten, die schon den Vorgänger zu einem erfrischenden Stück Gute-Laune-Musik gekürt haben: die butterweiche Stimme des erst 20-jährigen Andrew McMahon. Eine zart harmonierende Instrumentierung aus Gitarre, Piano, Baß, Drums und gelegentlichem Cello. Und ein sorgfältig gestaltetes Artwork in wunderschönen Herbstfarben. Trotzdem bleibt nicht viel hängen. Die leisen Töne wurden aufs Nötigste reduziert und fügen sich kaum merklich ins Midtempo-Einerlei ein. Und Something Corporate sind mit "Down", "She paints me blue" oder "Break myself" in dem kurzen einen Jahr nur wenige Songs eingefallen, die sich von der Einheitsidee der restlichen Tracks abheben. Wer nach behaglichen und trotzdem mitsingbaren Liedchen sucht, sollte also doch besser beim Debüt der Band anfangen. Hoffen wir, daß das dritte Something Corporate-Album wieder wärmer wird. Das darf dann auch gerne "South" heißen.
Highlights
- Down
- Break myself
Tracklist
- As you sleep
- Space
- Down
- Only ashes
- Me and the moon
- The runaway
- Ruthless
- She paints me blue
- Break myself
- I won't make you
- 21 and invincible
- Miss America
- Watch the sky
Gesamtspielzeit: 44:19 min.
Referenzen
Yellowcard; The Ataris; Koufax; New Found Glory; Rufio; The Starting Line; Jimmy Eat World; Saves The Day; The Get Up Kids; New End Original; The Juliana Theory; Dashboard Confessional; Onelinedrawing; SR-71; American Hi-Fi; Counting Crows; Matchbox Twenty; Train; Semisonic; One Man And His Droid; Pale; Ben Folds; Ben Folds Five
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