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Echt - Freischwimmer

Echt- Freischwimmer

Laughing Horse
VÖ: 03.09.1999

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Weder erwachsen noch peinlich

Um Fragen dieser Art gleich vorzubeugen: Ja, ich habe mir dieses Album selbst gekauft und ja, ich höre es auch an. Diese Zeilen sind somit auch eher für Leute gedacht, die für die Musik ein vorurteilsfreies Ohr haben und Echt nicht nur an ihren Fans messen. Das selbstbetitelte Debütalbum war nun auch tatsächlich noch Teenie-Pop. Immerhin mit guten Ansätzen wie bei "Fort von mir", die in Richtung ernsthafte Musik zeigten und dazu führten, daß ich das Album schon bei mehreren Bekannten in der hintersten Ecke des CD-Schranks entdeckte. Jedoch merkte man immer noch, daß die Band zwar nicht zusammengewürfelt war, die Songs jedoch allesamt aus fremder Feder stammten und für das pubertierende Publikum konzipiert waren.

In dieser Hinsicht hat sich einiges geändert, Der Albumtitel "Freischwimmer" wurde nicht ganz ohne Bedacht gewählt. Sieben der zwölf Titel entstanden unter Beteiligung der Band, "Vielleicht lieber morgen" und "Diese Nummer" schrieben Echt gar ohne fremde Unterstützung. Die Einflüsse, unter denen "Freischwimmer" entstand, liegen auf der Hand und erschließen sich bereits beim ersten Hören: Die aufgelösten Selig, deren Mitglieder sich mittlerweile auf verschiedene Bands verteilten, sind die erklärten Vorbilder der Band, weshalb man sich auch Franz Plasa als Produzent ins Studio holte. So erinnert "Vielleicht lieber morgen" an "Fadensonnen" vom Selig-Debüt und "2010" an eine entschärfte Version von "Wenn ich wollte".

Stimmlich hat Sänger Kim Frank im Vergleich zum Debüt auch zugelegt. Allerdings findet sich bei seiner Stimme immer das gleiche Problem wie beim ganzen Echt-Sound: Risiken werden vermieden, es wird zu oft auf die Bremse getreten um die jungen Fans nicht mit einem zu großen Schritt Richtung Erwachsenwerden zu verschrecken. Vor allem zeigt sich dies aber in den Texten, die immer noch fast ausschließlich auf das Bravoteeniezahnspangenpublikum zugeschrieben sind und die Dinge zu direkt beim Namen nennen. Absoluter Tiefpunkt des Albums ist die uninspirierte Instrumentalnummer "Frunk", auf der Echt beweisen, daß sie auch ohne Gesang langweilen können.

Allerdings besitzt "Freischwimmer" auch durchaus seine Stärken. Neben der ersten Single "Du trägst keine Liebe in dir" und dem "Romeos", das bei Radiosendern der verschiedensten Art auf der Playlist landen kann, weiß vor allem noch "Weinst du" mit seinem dezenten Streicherarrangement zu gefallen, bei dem Kim Frank das Ende einer Jugendliebe besingt. Insgesamt ein nettes Album, das sich gut zum Abdudeln im Hintergrund eignet, zum lauten Hören eignet sich auf "Freischwimmer" aufgrund der Texte nur wenige Tracks. Im direkten Vergleich mit dem aktuellen Album von Kungfu, die sich ja als eigentliche Nachfolger von Selig verstehen, liegen Echt hingegen klar im Vorteil.

(Armin Linder)

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Highlights

  • Du trägst keine Liebe in dir
  • Romeos
  • Weinst du

Tracklist

  1. Du trägst keine Liebe in dir
  2. Es geht vorbei
  3. 2010
  4. Halbwegs
  5. Kleine Wolke über einem französischen Mädchen
  6. Lange Beine
  7. Vielleicht lieber morgen
  8. Romeos
  9. Ein Winter lang
  10. Diese Nummer
  11. Frunk
  12. Weinst du

Gesamtspielzeit: 51:43 min.

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