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Cypress Hill - Back in black

Cypress Hill- Back in black

MNRK / BMG
VÖ: 18.03.2022

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Rap for the roots

Niemand geringeres als Bandmitglied Sen Dog ordnet das inzwischen zehnte Studioalbum als eine Rückkehr zu den eigenen Wurzeln ein. "Back in black" solle ausdrücken, wie stolz er selbst, Rap-Kollege B-Real, Percussionist Eric Bobo und DJ Muggs auf ihr Schaffen als Cypress Hill, aber auch HipHop im Allgemeinen sind. Oldschool-Fans dürfen sich freuen, denn klassischer Boom Bap erscheint heutzutage immer mehr wie eine Rarität. Und auch, wenn sich hier nicht Muggs, sondern Producer Black Milk für die Beats verantwortlich zeichnet, fehlt es an nichts, was diese Gruppe zu lebenden Legenden gemacht hat: Der nasale Rap-Stil von B-Real, erlesene und manchmal fast psychedelisch wirkende Instrumentals, sowie comichafte Lyrics zwischen sympathischer Überheblichkeit, THC-Lobpreisung und der Lebenswirklichkeit junger Lateinamerikaner im urbanen Kalifornien.

Der Intro-Song "Takeover" gibt sofort die Richtung vor, enthält große Ansagen und einen Beat, welcher zeitlos gut an Westcoast-HipHop der Neunzigerjahre erinnert. "Certified" unterstreicht die Authentizität der Bandmitglieder, obwohl sie das eigentlich längst nicht mehr nötig hätten, doch die rebellischen Lines kommen nunmehr aus der Retroperspektive und wirken dadurch umso erhabener. Der Track ist ohnehin recht gelungen, dezente Samples und ein verspielter Bass unterstreichen jene bekannt starken Flows. Auch der Feature-Part von Demrick ist wie gewohnt eine unterhaltsame Ergänzung. Egal, wie oft wir diese Kollaboration noch hören dürfen, sie verliert nicht an Frische. Ebenfalls für Cypress Hill typisch ist "Come with me", ein origineller Song für jede Stoner-Party mit Instrumentals, welche einmal mehr Elemente des Dub und Reggae mit HipHop verbinden. Die dominanten Percussions ergeben, gepaart mit sphärischen Samples und Gitarreneinsatz, einen fantastischen Crossover-Stil, der in dieser Art bis heute einzigartig ist. "Champion sound" stilisiert die Jungs folgerichtig als Gewinner des jahrzehntelangen Wettbewerbs im Rap-Game – dieses Selbstbewusstsein haben sie sich schließlich durch einen innovativen Stil erkämpft und seitdem nie wirklich enttäuscht. Jenes Vermächtnis ist dem Song anzuhören, Timing und Reimketten sind nahezu perfekt eingesetzt, die Hook bleibt im Ohr: So entstehen Hits.

Etwas überraschend bricht der Closer "The ride" schließlich die Stimmung, ist jedoch besonders lyrisch abolut empfehlenswert. Denn es ist eine hohe Kunst, Themen wie Verletzlichkeit, Depressionen, eigene Zweifel, Trauer und Weltschmerz sowohl textlich als auch durch Einsatz von Beats, Scratching und Samples so stimmig und qualitativ überragend zu verarbeiten. Etwas schade, dass die musikalische Zeitreise nach nur zehn Tracks und etwas mehr als einer halben Stunde schon wieder vorbei ist. Für ein solch rundes Jubiläumsalbum hätten wenigstens eine Handvoll Nummern mehr nicht geschadet, doch sei's drum, denn das bleibt die einzige kleine Schwachstelle. Die Retro-Party macht auch auf Repeat großen Spaß und dreht die innere HipHop-Uhr gekonnt um locker dreißig Jahre zurück. Wer hier nicht mit dem Kopf nickt, hat Rap nie richtig geliebt.

(Maximilian Baran)

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Highlights

  • Certified (feat. Demrick)
  • Come with me
  • Champion sound
  • The ride

Tracklist

  1. Takeover
  2. Open ya mind
  3. Certified (feat. Demrick)
  4. Bye bye (feat. Dizzy Wright)
  5. Come with me
  6. The original
  7. Hit 'em
  8. Break of dawn
  9. Champion sound
  10. The ride

Gesamtspielzeit: 32:27 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Kojiro

Postings: 3022

Registriert seit 26.12.2018

2022-04-10 10:26:08 Uhr
Album leider belanglos. "The Original" allerdings finde ich ziemlich gut. Den Rest werde ich wohl nicht wieder hören.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2022-03-09 19:46:41 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Kojiro

Postings: 3022

Registriert seit 26.12.2018

2022-01-25 06:12:04 Uhr
Gefällt mir überhaupt nicht. Album wird komplett von Black Milk (den ich als Producer schätze) produziert. Dann ist es für mich aber kein Cypress Hill Album, wenn nicht DJ Muggs für den Sound sorgt.

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10796

Registriert seit 23.07.2014

2022-01-24 17:52:45 Uhr - Newsbeitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2022-01-21 19:13:03 Uhr - Newsbeitrag
Die mit Multiplatin ausgezeichneten HipHop-Koryphäen von Cypress Hill kündigen heute das Veröffentlichungsdatum ihres 10. Studioalbums „Back In Black“ an, mit dem die Amerikaner an den gefeierten Longplay-Vorgänger „Elephants On Acid“ aus dem Jahr 2018 anschließen.

Das unter der Ägide des in Detroit ansässigen Producers und Musikers Black Milk entstandene Album erscheint am 18. März 2022. Über dreißig Jahre nach ihrem Debüt legen Cypress Hill nun mit „Back In Black“ erneut ein ganzes Pfund obendrauf. „Dieses Album stellt die Rückkehr zu unseren Wurzeln dar“, kommentiert Sen Dog. „Schon damals waren wir stolze HipHopper; und wir haben alles gesehen und alles erlebt. Wir sind stolz darauf, ein Teil der HipHop-Industrie zu sein. Unser Ziel war, eine direkte HipHop- Verbindung einzugehen.“

Zeitgleich zur Albumankündigung legen Cypress Hill parallel mit dem brandneuen „Bye Bye“ einen düster- perkussiven Track vor, auf dem der in Michigan geborene, aufstrebende Rapper Dizzy Wright zu hören ist, der einen unschlagbaren Vers über den Preis der Gewalt beisteuert.

B-Real über „Bye Bye“: „Ich schätze, mit diesem Song geben wir ein Statement ab, auf dem wir durch die Blume die heutige Politik thematisieren. Dass wir eingelullt und in diese Traumwelt gelockt werden. Man versucht, uns blind gegenüber der Spaltung zu machen, die die Politiker und die Regierung erzeugen. Sie versuchen uns ruhig zu stellen, während sie ungestört tun können was immer sie wollen.“

Nach der Veröffentlichung der Tracks „Champion Sound“ und „Open Ya Mind“ im Jahr 2021 sowie einem Soundtrack-Beitrag zum Major League Baseball Videogame „R.B.I. Baseball `21“ konzentrieren sich die Grammy-Gewinner mit „Bye Bye“ weiter auf ihre markanten und kraftvollen Doppel-Vocals, während Dizzy Wright ein ganz neues Element zum Sound beisteuert. Mit „Back In Black“ läuten Cypress Hill nun ihre unglaubliche vierte Schaffensdekade ein und unterstreichen einmal mehr, warum sie bis heute als eine der größten HipHop-Formation aller Zeiten gefeiert werden.
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