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Author & Punisher - Krüller

Author & Punisher- Krüller

Relapse / Membran
VÖ: 11.02.2022

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Die Mensch-Maschine

Allein die Art und Weise, wie Tristan Shone Musik erzeugt, ist einzigartig. Es gibt diverse Videos, in denen er erklärt, was es mit seinen selbstgebauten Maschinen auf sich hat, beziehungsweise wie diese funktionieren. Einen Höllenlärm erzeugen diese futuristischen Monster darüber hinaus auch noch – zu hören auf bislang acht Alben unter dem Namen Author & Punisher, die konsequent industriell zu Werke gehen. Der Mann aus San Diego hatte halt eine Idee und hat sie bislang konsequent durchexerziert. "Krüller", sein zweites Werk auf dem Metal-Label Relapse, bringt nun jedoch neue Elemente ins Spiel. Getreu dem Motto "Tools trifft Tool" sind Danny Carey und Justin Chancellor bei "Misery" und "Centurion" am Start und fügen Shones Schaffen zusätzliche Elemente hinzu.

Durch diese Gastauftritte und andere Kuriositäten wirkt "Krüller" ein wenig zweigeteilt. Die Hälfte der Songs, wie "Drone carrying dread", "Incinerator" oder "Maiden star", dominieren stampfende und walzende Maschinen, die wie unablässige Hammerschläge ihre Arbeit verrichten. Ausgerechnet "Blacksmith" passt als schräge Ballade mit hereinzuckendem Aphex-Twin-Beatgewitter nicht ins Schema. Das einzige Permanente ist Shones Gesang, der sich größtenteils mit Deftones' Chino Moreno auf Valium vergleichen lässt und sich in diese durchgehend zähe Soundmasse zwar perfekt einfügt, ihr trotz Verzerrung dennoch auch menschlichere Züge verleiht.

Das erwähnte "Centurion" bricht aus dem üblichen hart stampfenden Sound erstmals aus und wabert in knapp sechs Minuten Spielzeit düster vor sich hin und auch "Misery" tönt mehr nach klassischem Metal-Songwriting. Beides lockert eine Platte schon ziemlich auf, mit der Shone ansonsten gepflegt die Hörgänge malträtiert. Einen besonderen Gewinnerplatz auf dem Schrägheitstreppchen erhält "Glorybox". Wer es nicht schon am Titel erkennt, schwankt spätestens bei der Zeile "Give me a reason to love you / Give me a reason to be a woman / I just wanna be a woman" zwischen Verwunderung und Verwirrung. Ja, natürlich: Portishead. Eins der fragilsten und eindringlichsten Stücke aller Zeiten, durch den Industrial-Fleischwolf gedreht. Ob dieses Brutalo-Cover nun gelungen ist oder nicht, mag im Ohr des Betrachters liegen. Unkonventionell ist es auf jeden Fall – und passt somit perfekt auf dieses Album sowie in Shones frisch gegründete Klangerzeuger-Manufaktur Drone Machines.

(Klaus Porst)

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Highlights

  • Drone carrying dread
  • Maiden star

Tracklist

  1. Drone carrying dread
  2. Incinerator
  3. Centurion
  4. Maiden star
  5. Misery
  6. Glorybox
  7. Blacksmith
  8. Krüller

Gesamtspielzeit: 51:26 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27844

Registriert seit 08.01.2012

2022-03-02 21:44:49 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

SammyJankis

Postings: 575

Registriert seit 03.02.2020

2022-02-20 18:23:19 Uhr
Hab mal reingehört, ist nicht ganz meine Baustelle, aber war in Ordnung.

dreamweb

Postings: 188

Registriert seit 14.06.2013

2022-02-20 17:49:28 Uhr
Finde das neue Album tatsächlich recht gelungen.

Sehr melodiös und erinnert an den Industrial-Metal der 90er-Jahre. Das Portishead-Cover finde ich auch gelungen. Beim Gesang höre ich auch etwas Deftones raus.

Vor einigen Jahren mal live gesehen, damals empfand ich es noch viel noisiger als auf dem neuen Album. Natürlich spannend mit seinen Gerätschaften.

Er spielt im April hier in der Nähe. Werde versuchen, am Start zu sein.

Klaus

Postings: 10096

Registriert seit 22.08.2019

2022-02-15 16:26:41 Uhr
Noch gar kein Thread zu diesem "außergewöhnlichen" Musiker? War eines der lautesten Konzerte aller Zeiten bei mir :D

Tristan Shone macht Industrial. Das ist an sich nichts besonderes, aber wie er es tut schon: Er bastelt selbst Maschinen.

Hier mal ein Interview: https://www.youtube.com/watch?v=qUlRe9OTjzY&t=11s

Hier ein aktuelles Musikvideo:

https://www.youtube.com/watch?v=VDPyZw31yZc

Bei dem jetzt neu erschienen Album haben Danny Carey und Justin Chancellor von Tool mitgewirkt.

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