Amorphis - Halo
Atomic Fire / Warner
VÖ: 11.02.2022
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Formvollendet
Wer über 30 Jahre an seinem Sound feilt, muss nicht zwingend da ankommen, wo er eigentlich hinwollte. Ob die finnische Band Amorphis ein klares Ziel vor Augen hatte, als die Hinwendung zu Klargesang-Elementen vor Urzeiten beschlossene Sache war? Fest steht jedenfalls: Der Weg war nicht immer komplikationslos, zwischendrin drohte ein Versiegen der kreativen Quelle. Seit einer ganzen Weile indes hat sich die Formation Album für Album zurückgekämpft und beispielsweise mit "Under the red cloud" und "Queen of time" zwei ganz starke Werke veröffentlicht. Vor dem Erscheinen von "Halo" nun stellte sich vielerorts die Frage: Geht es weiter so? Die Antwort fällt eindeutig aus: Ja! Und das mit großer Klasse und lückenloser Qualität.
Amorphis stellen direkt zum Auftakt die Weichen. "Northwards" richtet sich ihr Blick, Sänger Tomi Joutsen wechselt mit Freude zwischen tiefergelegten, gutturalen Passagen und klar gesungenen Momenten. Was direkt auffällt: Selten zuvor war er in beiden Etagen so gut unterwegs wie hier. Und eben das wird im Verlauf dieser knappen Stunde keinesfalls schlechter, sondern steigert sich eher noch schrittweise. Über das kernige "On the dark waters", in dem die charakteristischen Synthesizer-Parts durchschimmern, führt der Weg zum ersten richtigen Kracher: "The moon" ist ein packender Song, der sich auch im Live-Repertoire von Amorphis einen festen Platz erobern dürfte.
An diesen ersten Höhepunkt schließen weitere an, denn in der Folge spielen sich die Finnen phasenweise in einen wahren Rausch. Mitreißende Melodien, packende Refrains, Ohrwürmer von bleibendem Wert: Hier sitzt alles am richtigen Platz. "Windmane" nimmt nur kurzzeitig den Fuß vom Gas, um dann gleich umso mächtiger aufzutrumpfen. Fast bedrohlich kommt Joutsens Stimme daher, wenn er über die typische Amorphis-Soundkulisse hinwegfährt. "A new land" ist eine Walze von Song, bevor in "When the gods came" Gitarren und Schlagzeug eine überaus stimmige Allianz eingehen. Gipfel erreicht? Von wegen. "Seven roads come together" oder der Titeltrack fügen dem Band-Repertoire neue Klassiker hinzu.
Was derart gut beginnt und phasenweise wirklich herausragend fortgeführt wird, verdient natürlich auch ein souveränes Ende. Und genau das gelingt Amorphis vorzüglich: "My name is night" senkt den Vorhang im Balladen-Gewand, ohne in Kitsch abzugleiten. Respekt: Die Skandinavier haben ihrer umfassenden Diskografie eines der besten Alben ihrer Historie hinzugefügt. Sich gleichermaßen treu zu bleiben, ohne sich neuen Ideen zu verschließen – das haben auch schon andere hinbekommen, selten aber ergibt das eine solch furiose Melange wie im Fall von "Halo".
Highlights
- The moon
- A new land
- Seven roads come together
- Halo
Tracklist
- Northwards
- On the dark waters
- The moon
- Windmane
- A new land
- When the gods came
- Seven roads come together
- War
- Halo
- The wolf
- My name is night (feat. Petronella Nettermalm)
Gesamtspielzeit: 55:42 min.
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Schwarznick Postings: 1301 Registriert seit 08.07.2016 |
2022-02-14 10:43:33 Uhr
is mir bissle zu soft |
8hor0 Postings: 1188 Registriert seit 14.06.2013 |
2022-02-14 09:41:29 Uhr
in den referenzen steht 2x katatonia. |
VELVET UNDERGROUND Postings: 124 Registriert seit 13.06.2013 |
2022-02-11 00:35:27 Uhr
servus grüezi und halo |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27366 Registriert seit 08.01.2012 |
2022-02-09 19:19:06 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
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Referenzen
Paradise Lost; In Flames; Eternal Tears Of Sorrow; Dark Tranquillity; Insomnium; Amon Amarth; Wintersun; Borknagar; Tiamat; Therion; Moonspell; Cemetary; Lake Of Tears; Anathema; Katatonia; Opeth; My Dying Bride; Theatre Of Tragedy; Before The Dawn; Pain; Hypocrisy; Soilwork; Eluveitie; Dimmu Borgir; On Thorns I Lay; Tristania
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