Sense Field - Living outside
Nettwerk / EMI
VÖ: 27.10.2003
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Jägermeister
Die Mona Lisa ist eines. Die neunte Symphonie ebenfalls. Der Eiffelturm und die Golden Gate Bridge auf jeden Fall auch. Und die Stradivari. Der Rolls Royce Phantom, Star Wars und Titanic sowieso. "Pet sounds", das "White Album" oder "Mellon collie and the infinite sadness" vielleicht auch. Und so weiter und so fort. Meisterwerke gab es früher schon und gibt es auch heute noch in nicht zu knapp bemessener Anzahl in sämtlichen Bereichen des menschlichen Treibens. Eines haben sämtliche Meisterwerke gemeinsam: In gewisser Weise sind sie einzig- oder zumindest großartig. Sie werden bestaunt, geliebt, bewundert und bleiben über Jahrzehnte/-hunderte/-tausende hinaus etwas ganz Besonderes.
So wie "Building", ein Prachtexemplar an Musik. Erschienen vor gut sieben Jahren orientierten und ergötzten sich fortan nicht gerade wenige Post-Hard-Emo-Whatever-Core-Bands und -Liebhaber an Hymnen wie "Building", "Leia", "Overstand" oder "Sight Unseen". Wie jeder Schöpfer von derart Gelungenem müssen sich jedoch auch Sense Field von dem Zeitpunkt an daran messen lassen. Meßlatten können zuweilen ziemlich hoch sein. Das durften die Herrschaften Bunch, Evenson, Pfeiffer und Stockberger mit ihrem letzten Werk "Tonight and forever" am eigenen Leib erfahren, klangen sie doch wesentlich glattpolierter und mainstreamiger als zu früheren Zeiten und vergraulten damit so manchen Fan.
Mit ihrem neuen Silberling im Gepäck berufen sie sich immer wieder auf vergangene, bessere Tage. "Memory" zum Beispiel tritt so herzhaft in den Allerwertesten, daß es obskurerweise eine wahre Freude ist. Es darf wieder mit Schmackes in die verzerrten Saiten gegriffen und voller Inbrunst "Take what you want" oder "No medicine" herausgeschrien werden. Auffällig ist auch der vermehrte Keyboard-Einsatz von Chris Evenson. Gerade der Opener "Burn" scheint mit seinem anfänglichen Geklimper bei dezenten Vocals und dann schlagartig lauter und rauher werdendem Refrain das passende Übergangsstück zwischen "alten" und "neuen" Sense Field.
Zugegebenermaßen - und das wird "Tonight and forever"-Nörgler auch hier das ein oder andere Mal skippen lassen - halten sich die einstigen Pioniere hier und gefährlich nahe am Pop auf, machen allerdings hierbei keine halben Sachen. Und solange bei den ganzen Alt-versus-Neu-Spielchen hymnengleiche Songs wie "On your own", ein brauchbares The Cure-Cover ("A letter to Elise") und ein locker-leicht-beschwingtes "I refuse" herauskommen, geht das schon in Ordnung. Auch wenn "meisterlich" sicherlich etwas anders geht.
Highlights
- Burn
- On your own
- I refuse
Tracklist
- Burn
- Running behind
- On your own
- You own me
- I refuse
- No medicine
- Feel what you feel
- Take what you want
- Memory
- A letter to Elise
- Haunted
- Horse is alive (Hidden Track)
Gesamtspielzeit: 48:21 min.
Referenzen
The Juliana Theory; Further Seems Forever; The Underwater; Stabbing Westward; Dishwalla; Our Lady Peace; Lifehouse; Powderfinger; Collective Soul; Moist; Feeder; Remy Zero; Manic Street Preachers; Serafin; Sincere; Foo Fighters; Noise Ratchet; Jimmy Eat World; Gameface; Duran Duran; Simple Minds; The Cure
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