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MØ - Motordrome

MØ- Motordrome

Sony
VÖ: 28.01.2022

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Regeneration der Langeweile

Als das Elektro-Projekt Major Lazer mit Sängerin MØ den Song "Lean on" veröffentlicht hat, war das nicht nur ein hartnäckiger Hit, sondern zu diesem Zeitpunkt vielleicht auch das Abgefahrenste, was den Mainstream-Pop damals dominiert hat. Fünf Jahre später ist Major Lazer ein wenig in Vergessenheit geraten, obwohl das Trio immer noch aktiv Musik macht. MØ hingegen veröffentlicht mit "Motordome" bereits ihr drittes Album in diesem Zeitraum und erhebt sogar noch an sich selbst den Anspruch, sich neu zu erfinden.

Völlig aus eigenem Antrieb ist dieser Anspruch aber wohl nicht entstanden. 2018 bis 2019 tourte MØ mit ihrem Album "Forever neverland" und war danach völlig ausgebrannt. Zurück in ihrer Heimat Dänemark nahm die Sängerin sich Zeit, um zu regenerieren und sich von ihrer physischen, aber vor allem auch mentalen Erschöpfung zu erholen. In dieser Zeit ist "Motordome" entstanden. Mit dem Album möchte MØ die Balance halten zwischen ihrer Punk-Leidenschaft in Teenagerjahren und dem Scandipop, der sie bekannt gemacht hat.

Und bei den meisten Songs gelingt ihr das auch. MØ, die bürgerlich Karen Marie Ørsted heißt, spielt mit Tempowechseln innerhalb eines Songs und entscheidet sich oft für eine unvorhersehbare Wendung in den Stücken. So auch in der Vorabsingle "Brad Pitt", die fast komplett auf MØs Stimme minimiert beginnt und im weiteren Verlauf in plötzlichen Rucks mit mehr Beat-Schichten unterlegt wird, bis schließlich ein lässiges Gitarrensolo einsetzt. Trotz weiterer Vorabveröffentlichungen von "Motordome" bleibt es gleichzeitig der zugänglichste und singletauglichste Song.

Dass sich in MØs Sound tatsächlich einiges getan hat, wird im Opener "Kindness" wohl am deutlichsten. Der Song sei laut ihren Angaben als Liebeserklärung an die Fans gedacht und spielt mit dem Kontrast aus Streichern und dynamischem Klatsch-Rhythmus."I'm in love with your kindness", heißt es im für MØ typischen Säusel-Gesang. Das gesamte Klangbild erinnert dabei an das Vorgängeralbum. Vom einstiegen, stark an Hits orientierten Pop ist "Kindness" dennoch weit genug entfernt. Im Kontrast dazu steht das balladenartige "Goosebumps", bei dem MØ nur von einem Klavier begleitet wird und die Melodie allein durch ihre hier besonders kraftvolle Stimme trägt. Doch wie eine Medaille hat auch "Motordome" zwei Seiten.

So ambitioniert sich MØ auf ihrem dritten Album auch präsentiert: Einen Funken kann sie nicht erzwingen. Zu viele, teilweise wild durchgemischte Elemente sorgen dafür, dass "Motordome" zwar nicht generisch, aber in der Menge am Ende doch ziemlich langweilig ist. Die Beats bleiben oft monoton, und andere Instrumente spielen fast immer nur eine Nebenrolle. Auf der Tanzfläche wird das Album wahrscheinlich nicht uneingeschränkt überzeugen. Und im Wohnzimmer tut es das auch nicht.

(Lena Zschirpe)

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Highlights

  • Brad Pitt
  • Goosebumps

Tracklist

  1. Kindness
  2. Live to survive
  3. Wheelspin
  4. Cool to cry
  5. Youth is lost
  6. New moon
  7. Brad Pitt
  8. Goosebumps
  9. Hip bones
  10. Punches

Gesamtspielzeit: 32:03 min.

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User Beitrag

Mr Oh so

Postings: 2972

Registriert seit 13.06.2013

2022-01-19 21:26:11 Uhr
Nicer Pop.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2022-01-19 20:53:46 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2021-11-12 13:30:29 Uhr - Newsbeitrag
Der dänische Superstar MØ kündigt heute das langerwartete neue Album "Motordrome" für den 28. Januar bei RCA an. Zusätzlich werden heute zwei neue Tracks ("Brad Pitt" & "Goosebumps") veröffentlicht, MØ wird außerdem 2022 auf Welttournee gehen (inkl. Show in Berlin!)

MØ - "Brad Pitt" & "Goosebumps" (VÖ: 12.11.2021)
Album: Motordrome (VÖ: 28.01.2022)
Label: RCA




"Motordrome", das lang erwartete dritte Album des dänischen Superstars MØ, erscheint am 28. Januar via RCA (pre-save here). Heute hat sie außerdem mit "Brad Pitt" und "Goosebumps" zwei neue Tracks veröffentlicht und damit weitere Vorboten ins Rennen geschickt.

Unter der Regie des langjährigen Kollaborateurs Rob Sinclair (ein kürzlicher Emmy-Gewinner für David Byrnes American Utopia) und Lewis Knaggs wurde das Video zu "Goosebumps" im Anschluss an MØs Heimatshow im Kopenhagener Den Grå Hal im letzten Monat gedreht.

Über die beiden neuen Tracks sagt Karen selbst: “both songs are, in each their way, about remembering who you are. Remember that you can shine? Remember there’s a chance of breaking out of the prison that is your mind? To actively move your body out of the loop and into the world”

"Motordrome" ist MØs erstes Werk seit dem gefeierten Album "Forever Neverland" von 2018, mit dem sie erfolgreich durch die ganze Welt tourte. Mit ihrem monumentalen Debütalbum "No Mythologies To Follow" (2014) und einem sehr prominenten Feature auf Major Lazers Hitsingle "Lean On" - einer der erfolgreichsten Singles aller Zeiten - wurde ihre Karriere fast augenblicklich in die Stratosphäre geschossen. Als die Tournee nach "Forever Neverland" 2019 zum Stillstand kam, fand sich MØ nach fünf Jahren on the road völlig ausgebrannt.

Sie kehrte nach Dänemark zurück, um sich neu zu kalibrieren und sich von der physischen und mentalen Erschöpfung zu erholen, die sie infolgedessen erlebte, aber es fiel ihr schwer, abzuschalten. Eine schwere Stimmbruchverletzung, die eine monatelange Reha erforderte, verschlimmerte ihre Angstzustände und das Gefühl, dass ihr die Dinge außer Kontrolle geraten.

MØ, geboren als Karen Marie Aagaard Ørsted Andersen, setzt sich hin und tat das, was sie am besten kann: Songs schreiben. Die Musik, die dabei entstand, überbrückte die Kluft zwischen ihren Jahren als Teenager Punk, der durch anarchistische Hausbesetzungen in ganz Europa tourte, und dem hellen Scandipop, für den sie bekannt geworden war, eine dunklere und persönlichere Version ihres Sounds.

Sie engagierte ihre Freunde und langjährigen Kollaborateure Caroline Ailin (Dua Lipa, Katy Perry, Ellie Goulding) und Noonie Bao (Halsey, Charli XCX, Carly Rae Jepsen), um die Songs zu vervollständigen, mit weiterem Songwriting und Produktion aus einem engen Kreis, darunter Ariel Rechtshaid (Haim, Vampire Weekend, Adele), Jam City (Olivia Rodrigo, Troye Sivan), SG Lewis (Dua Lipa), Linus Wiklund und Yangze.

Der Titel "Motordrome" stammt aus einem Gespräch, das MØ mit ihrer Mutter über ihre Kämpfe mit der Angst führte: die Panik und die aufdringlichen Gedanken erinnerten sie an den dødstrome, einem alten Karnevalstrick, bei dem eine Stuntperson ein Motorrad mit todesmutiger Geschwindigkeit an den senkrechten Wänden eines Motordroms entlangfährt. Die Entstehung des Albums erwies sich sich für MØ als Ausweg aus dieser sich vertiefenden Spirale, obwohl das Album in hohem Maße ein Dokument einer Person in Entwicklung ist. Während es ein starkes Gefühl der Ermächtigung und der vor uns liegenden besseren Tage gibt, dient es auch als Erinnerung daran, dass jeder mit seinem eigenen dødstrome fertig werden muss - dass es eben kein perfektes Heilmittel für die Kämpfe des Lebens gibt, und das ist in Ordnung

“I hope that people will feel that it's genuine and that there are stories there that they can connect with,” sagt MØ und fährt fort: “For me this album represents a huge change in my life. Even though I'm still doing what I love doing, it does feel like a new chapter. An era of my life is over and I’m entering a new one. That is scary, but it’s freeing.”

MØ hat bisher zwei Tracks von "Motordrome" veröffentlicht - "Kindness", ein Liebesbrief an ihre Fans, und "Live To Survive". Im Jahr 2022 wird sie wieder auf Tour gehen, mit einer Reihe von ganz besonderen Terminen in Europa und Nordamerika. Alle Dates hier:

MØ LIVE - EU/UK

04.02.2022 - Parkteatret, Oslo (NO)
05.02.2022 - Debaser, Stockholm (SW)
08.02.2022 - NIEBO, Warsaw (PL)
09.02.2022 - Kesselhaus, Berlin (DE)
11.02.2022 - Le Trabendo, Paris (FR)
13.02.2022 - Orangerie - Botanique, Brussels (BE)
14.02.2022 - Melkweg Oz, Amsterdam (NL)
15.02.2022 - Heaven, London (UK)


US

07.04.2022 - Cat’s Cradle, Chapel Hill NC
09.04.2022 - Sound Money Festival, Miami FL
10.04.2022 - Jannus Live, Tampa FL
11.04.2022 - Variety, Atlanta GA
13.04.2022 - Union Transfer, Philadelphia PA
14.04.2022 - Webster Hall, New York NY
15.04.2022 - Royale, Boston MA
17.04.2022 - 9:30 Club, Washington DC

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2021-05-28 19:41:05 Uhr - Newsbeitrag
“Live to Survive” ist die erste Single des Dänischen Popstars seit ihrem erfolgreichen Album Forever Neverland. Produziert wurde die Single von dem Upcoming Prouzenten-Star SG Lewis (Dua Lipa, Victoria Monet, Robyn) and co-written von Caroline Ailin (Dua Lipa, Katy Perry, Ellie Goulding).



„In dem Song geht es darum, eine schreckliche Zeit zu überstehen und auf der anderen Seite gestärkt herauszukommen“, erklärt MØ. „Aber er handelt auch davon, sich Fehler zu verzeihen. Das wird uns allen noch ein paar Mal im Leben passieren, deshalb ist es wichtig, sich wieder aufs Pferd zu setzen.“



Zum Video geht’s hier lang:

Produzent Ariel Rechtshaid hat bei „Kindness“ Hand angelegt, einem überschäumenden und energiegeladenen Liebesbrief an MØs Fans, der an Arthur Russell und die Robyn der Nullerjahre erinnert. „Ich weiß noch genau, wie meine Fans mich im letzten Jahr unterstützt haben und wie verständnisvoll sie waren“, erklärt sie. „Sie waren eine nie versiegende Quelle der Liebe. Womit habe ich das verdient? Das ist so schön und tut so gut. Man bekommt das Gefühl, für die Menschen, die zu einem aufschauen, stark sein zu müssen, aber begreift gleichzeitig, dass man sich treu bleiben muss und dass genau diese Menschen auch für dich da sind, wenn du verletzlich bist.“
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