Monosphere - The puppeteer

Eigenvertrieb
VÖ: 26.11.2021
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10

Aus einem Guss
Irgendwann dürften die fünf Musiker der Mainzer Band Monosphere ihre Köpfe zusammengesteckt und entschieden haben: Was andere können, können wir schon lange. Diese Vorstellung jedenfalls drängt sich auf, wenn man hört, dass ihr Debütalbum "The puppeteer" nahezu komplett in Eigenregie entstanden ist. Die Songs: selbst geschrieben. Coverartwork und Videoproduktion: übernahm Sänger Kevin Ernst. Vertrieb und Pressearbeit: Auch das organisieren Monosphere persönlich, ist doch klar. Entscheidend ist am Ende aber ja immer, was bei einem solchen Unterfangen herauskommt. Und da fällt die Sache deutlich aus: Die Truppe hat einen wirklich feinen Erstling geschaffen, dessen musikalische Zuordnung allerdings gar nicht so einfach fällt.
Um zumindest eine gewisse Orientierung zu geben: Die Herrschaften kennen sich gut aus im Spannungsfeld zwischen Heavy, Metalcore und Prog und haben gleichzeitig überhaupt keine Lust, sich nur einem dieser Genres zu widmen. Mathcore und Post Metal ruft der passionierte Schubladeneinsortierer aus dem Hintergrund auch noch in den Raum – geschenkt. Sänger Kevin Ernst zeigt nach ruhigem Intro im Titelstück gleich mal, was in ihm steckt, und das ist eine ganze Menge: Seine zielgenauen Hardcore-Intonationen sitzen ebenso wie die klaren Passagen. Dass Monosphere die Idee eines Konzeptalbums verwirklicht haben, deutet sich früh an, denn die Songs gehen mühelos und wie aus einem Guss ineinander über. Dabei bleibt auch Platz für zwei Gastauftritte, Nils Wittrock von The Hirsch Effekt gesellt sich bei "The disconnect" und "I am in control, pt. I" hinzu.
Stichwort Konzeptalbum: Wer sich auf "The puppeteer" einlässt, kann darin eine Menge Zeit verbringen. Ein Protagonist, der im Mittelpunkt des ersten Teils steht, später dann die zweite Hälfte, in der sein weibliches Gegenüber die Regie übernimmt – Monosphere haben sich nicht nur beim Songwriting, sondern auch bei der inhaltlichen Ausgestaltung viel Mühe gegeben. Das alles erfasst man übrigens kaum beim einmaligen Hören. Spannend: Drummer Rodney Fuchs hat parallel zur Veröffentlichung eine musiktheoretische Abhandlung über die 40 Minuten Musik und ihre Entstehung vorgelegt.
Das alles hätte als möglicherweise zu verkopfte Arbeitsweise auch ordentlich in die Hose gehen können. 15 Songs, die miteinander verwoben sind? Zwei jeweils dreiteilige Epen in der zweiten Albumhälfte, in denen ein wilder Stilmix noch einmal alles auf den Kopf stellt? Musiktheorie? Dass sich Monosphere bei diesem ambitionierten Unterfangen nicht verzetteln, sondern ganz im Gegenteil ein ungemein spannendes Debütwerk komponiert haben, hebt die Angelegenheit ein ganz großes Stück über den Durchschnitt und beweist, dass Do-it-yourself-Handwerk zu sehr guten Resultaten führen kann.
Highlights
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Tracklist
- Sheer strings
- The puppeteer
- The luminary
- The disconnect
- The lover
- The verdict
- The marionette
- No strings attached
- I am to blame
- I am in control, pt. I
- I am in control, pt. II
- I am in control, pt. III
- I am in conflict, pt. I
- I am in conflict, pt. II
- I am in conflict, pt. III
Gesamtspielzeit: 40:01 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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kiste Postings: 237 Registriert seit 26.08.2019 |
2022-01-18 14:12:30 Uhr
So- ein paar Durchläufe gegönnt. Ist schon ein erstaunlich gutes Debut das Album und ich wünsche der Band viel Erfolg damit. Ne krasse Leistung das Alles DIY zu stemmen, Hut ab! Gerade die 2te Hälfte, ab „I am to blame“ ist ein echtes Feuerwerk. Emotional holt mich diese Art Musik aber leider nicht mehr ab. Irgendwie habe ich das halt alles schon mal gehört. Da bleibe ich lieber beim hirschigem Effekt und zwischen den Vergrabenen. |
kiste Postings: 237 Registriert seit 26.08.2019 |
2022-01-17 16:36:00 Uhr
Ok, die Beschreibung klingt ja echt spannend. Ich habe allerdings erst in ein Lied reingehört. Werde mir das Album demnächst mal in Gänze geben. |
The MACHINA of God User und Moderator Postings: 34594 Registriert seit 07.06.2013 |
2022-01-15 18:31:59 Uhr
Bin dabei. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28471 Registriert seit 08.01.2012 |
2022-01-12 20:24:17 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
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Referenzen
Lost Without Direction; Between The Buried and Me; Devin Townsend; Devin Townsend Band; The Hirsch Effekt; Deftones; Botch; Converge; Kowloon Walled City; Adversary; Karmanjakah; Carcer City; Darko US; The Human Abstract; Periphery; The Faceless; TesseracT; Animals As Leaders; The Red Chord; The Contortionist; Veil Of Maya; Born Of Osiris; Horse The Band; Car Bomb; The Dillinger Escape Plan; Hippotraktor; Benthos; Cold Night For Alligators; Others By No One; A Secret Revealed; Nothing Noble; Interloper; Cynic
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- Monosphere - The puppeteer (4 Beiträge / Letzter am 18.01.2022 - 14:12 Uhr)