Illum Adora - Ophidian kult

Folter / Al!ve
VÖ: 03.09.2021
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10

Entfesselte Dämonen
Klassischer Black Metal der Zweiten Welle steht aktuell wieder hoch im Kurs. Und Illum Adora sind seit ihrer Gründung penibel dabei, den norwegischen Klirr-Sound beständig am Leben zu erhalten. Keinesfalls springt die Koblenzer Combo auf einen fahrenden Zug auf, der seit jüngerer Vergangenheit erfolgversprechend scheint. Immerhin gibt es die Band seit geschlagenen zehn Jahren. Damit entstand sie deutlich vor der nun erneut anbrechenden Blütezeit. Doch sei es drum: Mit schwarzem Herz und fehlender Seele – denn die nennt, wie es sich für das Genre gehört, bereits der Teufel sein Eigen – gehen Illum Adora mit "Ophidian kult" auf eine scheppernde Zeitreise in die Neunziger. Und die trägt absoluten Purismus in jeder Note.
Nach dem seichten Akustik-Intro "Last gaze upon the wintermoon" schlagen Illum Adora nämlich alles kurz und klein. Scheppernde Drums, sägende Riffs und fieser Krächzgesang mögen zwar nicht jedermanns Sache sein, geneigten Finsterlingen aber zum Wohlklang gereichen, wenn ungestüme Rasereien wie "Profanation on command" auf düsteres Höllenfauchen treffen. "Ophidian kult" war längst überfällig, denn hatten Illum Adora bereits lange auf ihr Debüt "...of serpentine forces" von 2019 warten lassen, schien die Notwendigkeit umso größer, einen nicht minder hochwertigen Nachfolger zeitnah auf die Unterwelt loszulassen. Und auch wenn Experimente oder großartige Neuerungen ausbleiben, schlägt die Band mit voller Kraft in die Kerbe jener Alben, die nicht ohne Corpsepaint und schon gar nicht ohne den Ruch auskommen, auf einem Hello-Kitty-Recorder aufgenommen worden zu sein.
Vielleicht mag eingefleischten Kultisten mit dem abhandengekommenen Garagensound und ohne die absolute Räudigkeit des Vorgängers ein gutes Stück der Nostalgieliebe verlorengegangen sein. Sicher: Illum Adora haben dezent an ihrer Soundqualitatät gedreht und klingen nun ein Stück weit klarer – was aber immer noch im Rahmen von klirrenden Black Metal-Verhältnissen zu verstehen ist. Im Darkthrone-Sinne ein bisschen weniger "Under a funeral moon" und ein bisschen mehr "A blaze in the nothern sky" eben. Wem das Unterweltmusical in seiner akribisch originalgetreuen Form zusagt, für den dürfte "Orphidian kult" aber die Höllentore weit öffnen.
Highlights
- Profanation on command
- Dark tower of Gorgoroth
- Winds of war at Holocaust sky
Tracklist
- Last gaze upon the wintermoon
- Profanation on command
- Dark tower of Gorgoroth
- Nausea
- Tief unten
- Folter
- Messiah to purgatory
- Winds of war at Holocaust sky
- Lost in reverie
- Forever and in eternity
Gesamtspielzeit: 42:57 min.
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