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Oasis - Knebworth 1996

Oasis- Knebworth 1996

Big Brother / Membran
VÖ: 19.11.2021

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Standing on the shoulders of giants

Kurze Lockerungsübung. Alle einmal gut ausatmen und schütteln, vom linken aufs rechte Bein verlagern. Tief Luft holen. Und drei ... zwei ... eins ...




OASIS!



Wenn man am Nordpol steht, führen alle Wege Richtung Süden. So ähnlich war es mit Oasis im August 1996, als sie an zwei Abenden hintereinander im Knebworth Park je 125.000 Leute bespaßten. Bis heute zählen die beiden Konzerte zu den größten der britischen Musikgeschichte, und selbstverständlich waren Oasis zu jener Zeit die größte Band der Welt. "Definitely maybe" und "(What's the story) Morning glory?" hatten sie frühzeitig unsterblich gemacht. Dass mehr als ein Viertel der identischen Setlists sogar aus B-Seiten, damals noch unveröffentlichten "Be here now"-Stücken sowie einem Beatles-Cover besteht, zeigt nur, wie überlebensgroß das Selbstverständnis der Truppe um die Gallagher-Brüder damals war. Skandalöserweise nicht dabei: "Rock 'n' roll star" – jener mythosbeladene Debüt-Opener, der sich in genau dieses monumentale Setting schon vorzeitig hineinträumte und nur wenig später Realität wurde. Noel Gallagher bereut es bis heute, ihn nicht gespielt zu haben.

Rund ein Vierteljahrhundert später kommt die schlicht "Knebworth 1996" betitelte Dokumentation der Gigs sogar ganz retro ins Kino, während dieses vorliegende gleichnamige Tondokument die Konzerte vom 10. und 11. August in ein zusammenhängendes Livealbum koppelt. Gemäß dem Motto "too big to fail" darf man sich von einem Klassiker zum nächsten hangeln, die Band spielt ihrer Natur gemäß passioniert, aber unbeeindruckt. Es dauert nicht mal zwei Songs, bis Liam Gallagher in der Zeile "anywhere the wind MAY FUCKING BLOW" im schön vernuschelten "Acquiesce" die erste von vielen F-Bombs des Abends positioniert. Verglichen zur Albumversion ist die Fassung der Debütsingle "Supersonic" ein Geschwindkeitsrausch, der mitreißt – und in welchem Liam seine typische Phrasierung völlig ausleben darf: "I need to be myseeelf-ah / I can't be no one eeellls-ah." Und wenn zum ungerechterweise auf der B-Seiten-Kollektion "The masterplan" geschmähten "Round are way" die Bläser ertönen, ist der bombastische Mittelpart des Konzerts standesgemäß eröffnet.

Nicht viel später unterstützten Streicher "Whatever" – hier inklusive "All the young dudes"-Zitat – und das besonders schön geratene und explizit an Richard Ashcroft gerichtete "Cast no shadow", bevor Noel mit "This one's for the birds" lakonisch "Wonderwall", den Anfangsgegner jeder Abi-Band, ankündigt. Ehrensache, dass für "The masterplan" noch einmal alles an Grandiosität rausgeholt wird. Das Publikum feiert indes auch die 1996 noch unbekannten "My big mouth" und "It's getting better (man!!)", die sich hier wacker zwischen den Klassikern behaupten. Wenn Oasis jedoch dann im finalen Sprint "Live forever" und "Champagne supernova" aneinanderreihen und schließlich mit dem episch zelebrierten Cover von "I am the walrus" abschließen, ist das unbeschreibbar. Das muss man hören oder sehen, auch wenn man nicht zu den glücklichen 250.000 gehört, die sich das Ganze vor 25 Jahren live geben durften. "You could put your life in the hands of this rock'n'roll band", heißt es an diesen Abenden leicht abgewandelt. Es wird wohl nie wieder eine Truppe wie Oasis geben, aber für 100 Minuten ist die Welt noch einmal einfach.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Supersonic
  • Round are way
  • Cast no shadow
  • The masterplan
  • Live forever
  • Champagne supernova

Tracklist

  • CD 1
    1. Columbia
    2. Acquiesce
    3. Supersonic
    4. Hello
    5. Some might say
    6. Roll with it
    7. Slide away
    8. Morning glory
    9. Round are way
    10. Cigarettes & alcohol
  • CD 2
    1. Whatever
    2. Cast no shadow
    3. Wonderwall
    4. The masterplan
    5. Don't look back in anger
    6. My big mouth
    7. It's getting better (man!!)
    8. Live forever
    9. Champagne supernova
    10. I am the walrus

Gesamtspielzeit: 99:57 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Socko

Postings: 1985

Registriert seit 06.02.2022

2024-03-26 15:18:16 Uhr
Gerade am Anhören. Man muss es nicht mal schauen. Das Hörerlebnis ist auch so fast 10/10.Dieses Konzert, diese Karriere, konnte nie getoppt werden nach diesem Konzert.

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

2024-01-18 23:53:14 Uhr
125.001 Menschen singen einen der schönsten Songs ever:

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

2022-10-08 20:46:16 Uhr
Haha, dieser geile Müllweitwurf...

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

2022-10-08 20:24:52 Uhr
Ok, ich bin drin und hab Tränen der Freunde in den Augen. Zu wenig Liam und zu wenig Gitarren, aber wow....

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

2022-10-08 20:11:08 Uhr
Rest is brillant bisher...
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