Nathaniel Rateliff & The Night Sweats - The future

Stax / Virgin / Universal
VÖ: 05.11.2021
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Achter auf Kurs
Für einen, der seine musikalische Karriere zwischendurch vor allem auf Solopfaden erst richtig in Gang bringen wollte, ist dieses Konstrukt eigentlich höchst ungewöhnlich. Singer-Songwriter Nathaniel Rateliff aber hat inzwischen anhaltenden Gefallen daran gefunden, mit gleich sieben Mitstreitern überaus aktiv zu sein. Dass es dabei auf der Bühne eher gedrängt zugeht: geschenkt. Die Freude am gemeinsamen Tun ist "The future", dem inzwischen dritten Album von Rateliff und der Formation The Night Sweats, durchgehend anzumerken. Das sattsam bekannte Zitat von den vielen Köchen darf man hier getrost ausblenden: Dieser Brei schmeckt.
Los geht es im Titeltrack mit einem klassischen Rocker zwischen Blues und Country, der direkt Akzente setzt. Dass es auch reduzierter zwischen den acht Musikern funkt, beweist in der Folge "Survivor", bevor "Face down in the moment" ein erstes Glanzlicht setzt. Ein Hauch von Kings Of Leon weht durch "Something ain't right", dessen Titel durchaus stellvertretend für das Grundgefühl auf "The future" steht. Denn der Blick in die Zukunft, oder auch schon der auf die Gegenwart, fällt aus Rateliffs Perspektive unsicher aus. Nicht nur die Pandemie, während der das Album entstanden ist, sondern auch der Klimawandel oder die gesellschaftlichen Veränderungen in den USA umtreiben den Songwriter, der wie schon auf den Vorgängeralben viele wirklich gute Songs kreiert hat. "I'm afraid that the weight of the world is catching up to you / I'm afraid to admit that it's catching up to me too / Does the weight continue to grow until it finally buries you?" Die Antwort kennt auch Rateliff nicht. Wer aber beispielsweise den Groove von "What if I" hört, der ahnt: Schwarzmalerei ist keine Lösung. Überhaupt das Groovige: Auch dank Songs wie dem abschließenden "Love don't" möchte man den ganzen Spaß gerne sofort live erleben.
Rateliff und seine sieben Mitmusiker Joseph Pope III, Patrick Meese, Luke Mossman, Mark Shusterman, Andreas Wild, Daniel Hardaway und Jeff Dazey führen zum inzwischen dritten Mal nach dem selbstbetitelten Album von 2015 und "Tearing at the seams" aus dem Jahr 2018 ihre Qualitäten gemeinsam in den Ring. Um nichts dem Zufall zu überlassen, haben sie die Produktion auf viele Schultern verteilt. Einerseits arbeiteten Rateliff selbst sowie Bandmitglied Meese sowie Beach-House-Drummer James Barone daran mit, andererseits waren auch so versierte Kräfte beteiligt wie Bradley Cook, der schon für Bon Iver und The War On Drugs hinterm Mischpult saß, oder Elijah Thompson, der bei Father John Misty Regie führte. So viel Expertise hat "The future" hörbar gut getan, denn nicht nur Rateliffs abwechslungsreiche Stimme, der ein großes Spektrum an Emotionen abrufen kann, sondern auch die instrumentalen Fähigkeiten seiner Bandkollegen kommen exzellent zur Geltung.
Highlights
- Face down in the moment
- Something ain't right
- So put out
Tracklist
- The future
- Survivor
- Face down in the moment
- Something ain't right
- Love me till I'm gone
- Baby I got your number
- What if I
- I'm on your side
- So put out
- Oh, I
- Love don't
Gesamtspielzeit: 41:57 min.
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Referenzen
Nathaniel Rateliff; Born In The Flood; Nathaniel Rateliff And The Wheel; St. Paul & The Broken Bones; Dan Auerbach; The Black Keys; The Dip; The Arcs; Son Little; Anderson East; Benjamin Booker; Kings Of Leon; The Record Company; The Wood Brothers; The Marcus King Band; The California Honeydrops; Leon Bridges; Alabama Shakes; The Revivalists; Lukas Nelson And Promise Of The Real; JJ Grey & Mofro; Black Joe Lewis & The Honeybears; Lake Street Dive; Jamestown Revival
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