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Thala - Adolescence

Thala- Adolescence

Duchess Box / Redeye
VÖ: 17.09.2021

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Fahr mich!

Es gibt viele Gründe, warum "Drive" zum Kultfilm wurde, aber der Soundtrack gehört ganz sicher dazu. Wer nicht ohnehin schon ein Faible für Elektropop mit 80er- oder Junggebliebenen-Feeling hatte, wurde mit den Liedern von Chromatics, Desire und Electric Youth endgültig bekehrt. Und so hat vielleicht auch "Drive" dazu beigetragen, dass ein ohnehin schon populärer Musikstil noch populärer wurde.

Welche Meinung die Berliner Newcomerin Thala zum Film oder dessen Soundtrack hat, ist nicht bekannt. Angesichts der Assoziationen und Gefühlsregungen, die ihr Debütalbum auslöst, liegt aber die Vermutung nahe, dass sie dem Neo-Noir-Thriller und besonders dessen musikalischer Untermalung einiges abgewinnen kann. Denn "Adolescence" verströmt eine von schwüler Sehnsucht aufgeladene Atmosphäre, zu der Ryan Gosling und Carey Mulligan gut und gerne den unbeschwerten Teil ihres Lebens genießen könnten – allerdings ohne unterschwellig um ihr Leben fürchten zu müssen, denn hier gibt es keine harmoniezerstörenden (Gewalt-)Exzesse.

Es hat dabei eine tragische Ironie, dass "Adolescence" diesen Titel trägt, sich mit dem Heranwachsen beschäftigt und zehn Jahre nach dem Film erscheint. Denn vor allem diejenigen, für die "Drive" ein prägender Film in den 20ern oder 30ern war, wird die Platte ein ums andere Mal auf schmerzlich schöne Weise bewusst machen, wie rasant die Fahrt auf dem Lebensweg ist und wie schnell der Abschnitt vorüberzieht, in dem die Welt noch voller Wunder ist und das eigene Fahrgestell noch nicht ächzt und stöhnt, wenn das Gaspedal durchgetreten wird.

Etwas mehr aufs Tempo hätte auch Thala gerne drücken dürfen, denn in der zweiten Hälfte geht die grundsätzlich gute Tanzbarkeit des Albums ein bisschen verloren. "Serenade" und "Bad blood" sind zwar exzellente Einladungen zum hingebungsvollen Schwelgen, "Moonlight shadows" und "Nan" haben dann aber allenfalls noch angenehm traumanstoßende Wirkung. Sicher, "Adolescence" ist kein Album, das ausschließlich für Clubs und Diskotheken gemacht wurde, aber mit dem unwiderstehlichen "Something in the water" sowie "Contradictions" und "Diditagain" sind es eben vor allem die sanften Mid-Tempo-Nummern, die zum wiederholten Hören dieser Platte motivieren. Andererseits weckt das emotionale Auf und Ab Erinnerungen an das Coming-of-Age-Meisterwerk "Saturdays = youth" von M83 – und größer kann ein Kompliment eigentlich nicht sein.

(André Schuder)

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Highlights

  • Something in the water
  • Contradictions
  • Digitagain
  • Serenade
  • Bad blood

Tracklist

  1. Adolescence
  2. Something in the water
  3. Takemeanywhere
  4. Contradictions
  5. Diditagain
  6. Serenade
  7. Weep
  8. Bad blood
  9. Moonlight shadows
  10. Nan

Gesamtspielzeit: 36:54 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

musie

Postings: 3577

Registriert seit 14.06.2013

2021-09-30 09:22:01 Uhr
bei mir hat das Album anfänglich ein bisschen gebraucht, aber nun läufts auf Dauerschlaufe. richtig gut, eine Freude. die Stimme zwischen Stevie Nicks und Victoria Legrand.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 24630

Registriert seit 08.01.2012

2021-09-29 20:01:37 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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