Celine Cairo - Overflow
Ivy
VÖ: 27.08.2021
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 3/10
Eine für alle
2018 meldete der Postillion, die Niederländer hätten zugegeben, dass ihre Sprache nur ein Witz gewesen sei, um die Deutschen zu veralbern. Nicht Niederländisch zu sprechen, kann definitiv zur Völkerverständigung beitragen, schließlich versteht kein normaler Mensch, was diese seltsamen Laute bedeuten sollen. Das dachte sich vielleicht auch die in Amsterdam geborene Celine Cairo, als sie zur Umsetzung ihrer künstlerischen Vorstellungen auf ihre Muttersprache verzichtete.
Es wäre höchst bedauerlich gewesen, wenn hier sprachliche Hürden im Weg gestanden hätten, schließlich ist Celine Cairo mit ihrem Zweitwerk "Overflow" eine der spannendsten Neuentdeckungen und vorläufigen Geheimtipps im Singer-Songwriter-Metier des Jahres 2021. Zwar hat die 31-Jährige keine weltbewegenden Weisheiten zu verkünden, aber wenn sie zum Beispiel im Titeltrack ihre Eindrücke der englischen Hauptstadt, wo das Album zum Teil aufgenommen wurde, auf Niederländisch besungen hätte, hätte das wahrscheinlich nur die Wenigsten dazu bewogen, auch mal dort vorbeizuschauen. Und ob die anfänglichen Zeilen im mystisch angehauchten "Bird song", mit denen Cairo so bezaubernd in das Album einführt, auf Niederländisch zum Weiterhören animiert hätten, kann jeder überprüfen, indem er sie durch den Google-Übersetzer jagt: "Sing me a song and put me back to sleep / From the trees, breathe life back into me / Lay me bare with all my dreams aligned / Will you carry me, carry me through the night?"
Es ist gut, dass Cairo so auch Hörern außerhalb ihrer Heimat den Zugang zu ihrer Kunst erleichtert. Das gilt vor allem auch dann, wenn es um mentale Probleme geht – mit denen sich Cairo auf diesem Album auseinandersetzt, wobei es aber keineswegs deprimierend zugeht. Tatsächlich passt "Overflow" als ein sehr geschlossenes, sanftmütiges und atmosphärisch dichtes Werk hervorragend in eine Jahreszeit, in der die drohende Düsternis des nahenden Winters noch von wärmenden Sonnenstrahlen ferngehalten wird. Denn die Platte mag zwar thematisch von einer gewissen Schwere durchzogen sein, besticht insgesamt aber nicht zuletzt dank London-Grammar-Produzent Tim Bran mit einer ernstzunehmenden und ermutigenden Melancholie von internationalem Format.
Highlights
- Bird song
- The fire
- Pirouettes
- As long as you love me
- Overflow
Tracklist
- Bird song
- Famous
- The fire
- Holy war
- Pirouettes
- Echoes
- As long as you love me
- One piece
- Overflow
- Fall
- Found a light
Gesamtspielzeit: 39:58 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Grizzly Adams Postings: 5321 Registriert seit 22.08.2019 |
2021-09-24 18:51:47 Uhr
Sie hat eine angenehme Stimme. Trifft meinen Nerv schon. Insgesamt aber eher ein Album, bei den man den einen Highlight-Song auch im Abspann des nächsten Tatorts oder einem anderen Fernsehkrimi erwarten kann und denkt: „Hübsch, ich shazame die mal.“ Dabei bleibt es dann aber wohl. Nicht nachhaltig genug. Für drei bis vier Minuten erweckt sie ein wohliges Zuhörgefühl. Auf Albumlänge aber nicht fesselnd, so mein Eindruck. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27364 Registriert seit 08.01.2012 |
2021-09-23 19:57:44 Uhr - Newsbeitrag
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Referenzen
Lucy Rose; Sinéad O'Connor; London Gammar; Stevie Nicks; Annie Lennox; Florence & The Machine; Dido; Julia Stone; Angus & Julia Stone; Lana Del Rey; Rumer; Daughter; Haim; Amy Macdonald; Birdy; Noah Cyrus; Tasmin Archer; Lykke Li; Beth Orton; Bear's Den; Eaves; Davina Michelle; Lisa Stansfield; Midas Fall; KT Tunstall; Heather Nova; Brandi Carlile; Tracy Chapman; Tori Amos; Wolf Alice; Sharon Van Etten; Rae Morris; Cyndi Lauper; Jennifer Rush; The Cranberries; The Corrs; Alanis Morissette; Sarah McLachlan; Adele; Natalie Imbruglia; Eurythmics; Kate Bush; Katie Melua; Sarah Brightman; 4 Non Blondes; Sixpence None the Richer; Texas; The Bangles; Charlotte Gainsbourg; Enya
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- Celine Cairo - Overflow (2 Beiträge / Letzter am 24.09.2021 - 18:51 Uhr)