Bayuk - Exactly the amount of steps from my bed to your door
Grönland / Rough Trade
VÖ: 27.08.2021
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Mensch ist Mensch
Das Plattenlabel Grönland Records, gegründet von niemand Geringerem als Herbert Grönemeyer, hatte immer mal wieder ein gutes Händchen, was Verpflichtungen von jungen vielversprechenden Künstler*innen angeht. So wurden unter anderem Boy, Das Paradies, Philipp Poisel oder William Fitzsimmons mehr oder weniger früh in ihrer Karriere unter Vertrag des in Berlin beheimateten Labels genommen. Ein weiterer vielversprechender Künstler könnte nun hinzugekommen sein. Seit kurzem hat sich auch Magnus Hesse, der Mensch, der sich hinter dem Namen Bayuk verbirgt, dem Label angeschlossen. Er veröffentlicht hier sein zweites Album "Exactly the amount of steps from my bed to your door".
Der Wahlberliner hatte nach seinem Debütalbum "Rage tapes" das Bedürfnis, Sound und Text zu entwickeln, die preisgeben, woher er kommt und was ihn zu dem gemacht hat, der er heute ist. Dabei wollte er dem Ganzen einen roten Faden geben, der durch das Werk leitet. "I'm a nineties child like you" sind die ersten Laute, die auf einem langsamen Beat und mit entspannt verzerrter Gitarre aus seinem Mund schallen. Ein Fingerzeig für das, was auf diesem elf Songs schweren Album folgen soll. Was man dazu sagen muss: Es ist glücklicherweise nicht der anstrengende, überkultete Teil der 90er, der hier angeteast wird. Vielmehr geht es um seine Jugend in den 00er Jahren. Um die Musik, die ihn geprägt hat. In erster Linie um Indie-Rock. Nostalgie und Melancholie kommen hier nicht zu kurz. Das wird Stück für Stück klar. In "Marty McFly" träumt er als 17-Jähriger davon, auf einer Bühne zu stehen und zu sehen, wie die Freunde in der ersten Reihe stehen. Bloc Party muss er wohl auch gemocht haben. "Different" erinnert mit den treibenden Drums und Gitarren-Riffs auf jeden Fall in Phasen sehr an die Briten. Mit "Elephants" ist ihm dann noch ein sehr verträumtes Stück gelungen, das mit all dem Klicken und Klacken und Synthies einen wunderbaren LoFi-Vibe bekommt.
Der 29 Jahre alte Musiker hat eine ganze Latte an Tracks, die erinnern an dieses und jenes der 00er Jahre. Er schafft eine angenehme Atmosphäre, vom ersten bis zum letzten Song. Man hört hier und da raus, wie seine Einflüsse lauten. Nostalgisch erzählt er von Träumen und Träumen, die zerbrechen und in Enttäuschung enden. Von Lieben, die bleiben und Lieben, die vergehen. Es ist ihm gelungen, all das in einen Pop-Mantel zu wickeln, der Platz zulässt, um auch mal Folk, mal Indie oder mal Indie-Rock zu sein und der alles rund macht und passen lässt.
Highlights
- 200 miles
- Head under waves
- Different
- Elephants
Tracklist
- You won
- 200 miles
- Head under waves
- Marty McFly
- Different (feat. Monta)
- Oslo
- Holidy lights
- Supercoolkidsuniverse
- Dear Paul
- Elephants
- Curtains
Gesamtspielzeit: 41:08 min.
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Burkini Beach; Sir Simon; Lisa Who; Lea Porcelain; Mieke Miami; Eliza Shaddad; Scotch & Water; Telquist; Cari Cari; Fil Bo Riva; Aloa Input; Kytes; Bloc Party; Childe; My Ugly Clementine; Weezer; Phoebe Bridgers; Conor Oberst; Die Höchste Eisenbahn; Fotos; Husten; Drangsal; Ja, Panik; Oehl; The Beatles; Pavement
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