OneRepublic - Human

Interscope / Universal
VÖ: 27.08.2021
Unsere Bewertung: 3/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10

Der Pop-Sidekick
Wären Coldplay, Maroon 5 und OneRepublic Figuren in einem stereotypischen (Kinder-)Film, wäre letztere Band der trottelige Sidekick. Die beiden Protagonisten hätten nicht unbedingt wertvollere Charakterzüge oder gar Moralvorstellungen, und doch würde der Sidekick ihnen nacheifern. Auf dem Album "Human" strecken OneRepublic ihre Hände nochmal besonders ambitioniert in Richtung Maroon 5 und 2010er-Coldplay aus. Während Ryan Tedder bemüht ist, die, längst bröckelende, Lässigkeit von Adam Levine zu imitieren, verirren sich die Songs zwischen Hit-Zwang und ausgeweiteten Synthie-Sounds.
Bei glattem Radio-Pop macht OneRepublic ja niemand etwas vor. Vielleicht tastet sich die Band auf "Human“ deshalb langsam damit vor. Der Opener "Run" kommt mit generischem Pfeifen, Klatsch-Rhythmus und einem hektischen Gesang von Tedder daher. "Distance" bietet mit langgezogenen Tönen ein Kontrastprogramm und weckt Erinnerungen an OneRepublics ersten Hit "Apologize". Timbalands Walgesang im Hintergrund bleibt allerdings aus – stattdessen sorgen E-Drums und geschichtete Synthie-Töne für Untermalung.
Und das wären im Grunde auch schon die zwei Stimmungen, die "Human" zu bieten hat. Die Single "Rescue me" macht einen ähnlich abgehalfterten Eindruck wie der Opener. Brüche und kurze LoFi-Passagen unterstreichen aber leider nicht die musikalische Raffinesse von OneRepublic, sondern ihren Mangel an Inspiration. Der nächste Hilferuf geht mit "Savior" über die Bühne. Ryan Tedder wünscht sich Rettung herbei und braucht hierfür selbstverständlich einen säuselnden Chor mit Gospel-Twist gegen Ende. Wirklich, wow.
Bei all der Entgleisung sollte aber nicht vergessen werden, dass Tedder tatsächlich ein erfolgreicher und auch begabter Pop-Songwriter ist. "Halo" von Beyoncé stammt beispielsweise aus seiner Feder. Und, Überraschung, auch mehrere Songs von Maroon 5. Über "Apologize" lässt sich ebenfalls bis heute wenig Schlechtes sagen – abgesehen natürlich von der Tatsache, dass dieser eng mit einem Til-Schweiger-Film verknüpft ist.
Ist Tedder die Songwriter-Puste ausgegangen? "Human" könnte den Eindruck jedenfalls erwecken. Die Songs von OneRepublic wirken wie in den 2010ern stehen geblieben, nutzen sich durch die immer gleichen Elemente ab und animieren nicht einmal Ohrwürmer zur Hartnäckigkeit. Auch wenn der Sidekick oft eine Heldenreise verdient hat – "Human" ist sie nicht.
Highlights
- Distance
Tracklist
- Run
- Distance
- Someday
- Didn't I
- Rescue me
- Savior
- Take care of you
- Forgot about you
- Somebody to love
- Wanted
- Take it out on me
- Better days
- Wild life
- Ships + tides
- Someday - Acoustic
- Lose somebody
Gesamtspielzeit: 50:45 min.
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28504 Registriert seit 08.01.2012 |
2021-08-27 18:51:11 Uhr - Newsbeitrag
ONEREPUBLIC – neue Single „Someday“ kommt mit dem Album „Human“Videopremiere heute um 18 Uhr OneRepublic veröffentlichen heute ihr Album „Human“ aus dem auch die neue Single „Someday“ stammt. Passend zum Release erscheint heute auch um 18 Uhr das Musikvideo zum neuen Track. In wundervoller sommerlicher Kulisse singt Frontman Ryan Tedder über Dinge, von denen er glaubt, dass sie eines Tages passieren werden: OneRepublic - Someday (Official Music Video) “Someday” ist die siebte Single, die OneRepublic aus ihrem fünften Studioalbum „Human“ veröffentlicht haben. Die Hit-Single „Run“ sowie die bereits bekannten Singles "Somebody To Love", "Wanted", "Didn't I", "Better Days" und "Rescue Me" wurden insgesamt über 2,5 Milliarden Mal weltweit gestreamt. |
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Referenzen
Ryan Tedder; Maroon 5; Coldplay; The Script; The Fray; Imagine Dragons; American Authors; Lifehouse; Train; Bastille; Sunrise Avenue; Walk The Moon; Snow Patrol; Daughtry; Neon Trees; Take That; Robbie Williams; Bruno Mars; Goo Goo Dolls; Rob Thomas; The Calling; Panic! At The Disco; David Cook; Mat Kearney; Gavin DeGraw; Rixton; Reamonn; Matchbox Twenty; Nickelback; The All-American Rejects
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