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Runnner - Always repeating

Runnner- Always repeating

Run For Cover / Cargo
VÖ: 16.07.2021

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

New friends

Ein bisschen Angst hat man ja grundsätzlich schon, wenn da plötzlich ein Banjo um die Ecke kommt und zugleich die Erkenntnis im Hinterkopf auftaucht, dass man es hier im weitesten Sinne mit guten 30 Minuten Folk zu tun haben wird. Da wird doch hoffentlich nicht mal wieder jemand versuchen, das aufzuheben, was Mumford & Sons irgendwann auf dem Weg ins Stadion liegen gelassen haben? Nun: nein. Und jede Sorge ist sowieso unbegründet, wenn man nur sieht, wo Noah Weinmann aka Runnner sein Debüt veröffentlicht - der Kerle darf nämlich unter anderem Self Defense Family, Camp Cope und die großartigen Fiddlehead seine Labelnachbarn nennen. Oberflächlichkeiten, klar, aber treffsichere Qualitätsindikatoren.

Die wiederum dafür sorgen, dass man viel erwartet und nur wenig von der Souveränität überrascht ist, mit der Weinmann seine zehn Songs durch die Indie-, Folk- und irgendwie auch ein bisschen Emogefilde manövriert. Ein bisschen denkt man da an The Weakerthans, viel mehr aber noch an Pinegrove. Weil "Always repeating" ebenfalls von dieser sympathischen Schnarchigkeit geprägt ist und vor allem, weil Weinmann und Evan Hall stimmlich bisweilen erstaunliche nahe beinander liegen. Nur hat Weinmann eben ein Banjo dabei. Ein gemütliches, versteht sich. Das dann die Chose in "Monochrome" folgerichtig wunderbar entspannt eröffnen darf. Langweilig wird einem bei all der Langsamkeit dennoch keineswegs. Weil "Always repeating" immer wieder seine kleinen Überraschungen parat hat. Weil das bildschöne "Awash" mittendrin plötzlich klingt, als würden sich Bear's Den und Bon Iver die Bälle zuspielen, weil "Urgent care" einen richtig Beat spendiert bekommt, weil "Captain Stupido" mitsamt seinen Bläsern richtiggehend laut werden darf.

Vor allem aber, weil Weinmann eine halbe Stunde lang so ziemlich alles gelingt. Das tieftraurige "New sublet" schlurft mit einer Akkordfolge heran, die man so schon bestimmt 400 Mal gehört hat, die aber in Kombination mit Weinmanns Vortrag direkt unter die Haut wandert, und fasst die seine Ruhelosigkeit mit dem Satz "You're just getting addicted / To starting all over again" treffend zusammen. "Heliotrope" darf sich kurz zuvor damit brüsten, ein kräftig in Melancholie getauchter Hit zu sein. Zu diesem Zeitpunkt weiß man längst, dass man "Always repeating" eigentlich nur ins Herz schließen kann. Nicht wegen des fulminanten Songfeuerwerks, das das Album über die volle Spielzeit abbrennt, nicht für Spektakel und Krawall. Wohl aber – und hier wären wir bei der nächsten Gemeinsamkeit mit Pinegrove – weil diese zehn kleinen, zurückgelehnten und wundervoll traurigen Songs wirklich immer gehen. Wieder neue Freunde gefunden.

(Martin Smeets)

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Highlights

  • Awash
  • Heliotrope
  • Ur name on a grain of rice

Tracklist

  1. Monochrome
  2. Urgent care
  3. Awash
  4. Bodysurfing
  5. Trundle bed
  6. Heliotrope
  7. New sublet
  8. Captain Stupido
  9. Ur name on a grain of rice
  10. Skewed

Gesamtspielzeit: 31:44 min.

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Postings: 1896

Registriert seit 25.09.2014

2021-07-22 00:47:01 Uhr
Bin ja ein Freund solcher Musik und Awash klingt schonmal sehr großartig nach Bon Iver.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2021-07-21 21:14:12 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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