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Fractal Universe - The impassable horizon

Fractal Universe- The impassable horizon

Metal Blade / Sony
VÖ: 25.06.2021

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Achterbahn mit Saxofon

Es bedarf bei diesem Album einer kleinen Vorrede. "The impassable horizon" von Fractal Universe könnte bei Teilen der Hörerschaft nämlich einen unmittelbaren Fluchtreflex auslösen, wenn Sänger Vince Wilquin direkt mit der Tür ins Haus fällt, oder besser: das Haus humorlos umschmeißt. Diesen ersten Moment gilt es für all jene zu überstehen, die sich bei Death Metal mit Grausen abwenden. Klar liefern die elf Songs auch einige Elemente dieses Genres, unter dem Strich aber bieten sie so viel mehr. Wer sich darauf einlässt und die erste Minute aushält, wird die aufgebrachte Geduld sicherlich nicht bereuen.

Bestes Beispiel ist gleich das Auftaktstück, das ohne jede Vorwarnung losknallt und alles mit sich reißt. Wilquin ackert sich am Mikrofon mit grimmiger Entschlossenheit durch die ersten Passagen, um nur kurze Zeit später sein wahres Können abzurufen. Klarer Gesang in unterschiedlichen Facetten, immer wieder gutturale Ausbrüche, dazu eine wilde und bestechende Mischung aus Prog und Death – Fractal Universe erweisen sich als genresprengende Energiebombe. "A clockwork expectation" geht in der Folge sogar noch ein Stück weiter, wenn der Sänger seine erst kurz zuvor erworbenen Talente am Saxofon in den Song einbringt. Saxofon? Auch das fügt sich hier reibungslos ein in den besonderen Klangkosmos der Franzosen. Jazzige Spielereien sind im Metal ohnehin ein längst bewährtes Stilmittel.

Das von Beginn an überzeugende Album gewinnt im weiteren Verlauf sogar noch an Größe. Stichwort Saxofon: In "Black sails of melancholia" nimmt es noch breiteren Raum ein und veredelt ein herausragendes Stück Musik. Die Kunstfertigkeit der vier Bandmitglieder an ihren Instrumenten lässt zu keinem Zeitpunkt nach, ganz im Gegenteil: Mit "Godless machinists" bringen sie kurz vor Schluss noch einmal ihre ergiebigen Qualitäten zusammen und liefern zum Finale mit "Flashes of potentialities" eine Unplugged-Version eines Songs vom Vorgänger "Rhizomes of insanity".

Fractal Universe gelingt ein echtes Kunststück. Einerseits lässt sich "The impassable horizon" in einem Rutsch durchhören und begeistert dabei, ohne dass ein Abtauchen in die Details zwingend notwendig wäre. Wer aber eben daran Interesse hat, darf sich freuen: Es gibt unendlich viel zu entdecken auf dem Drittwerk der Franzosen. Zahllose Ideen, spannende Zwischentöne und vieles mehr lauern in nahezu jedem Song. Um es auf den Punkt zu bringen: Das Quartett liefert mit enormer Könnerschaft eines der Prog-Metal-Highlights des ersten Halbjahres ab. Très bien!

(Torben Rosenbohm)

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Highlights

  • Autopoiesis
  • Withering snowdrops
  • Black sails of melancholia
  • Godless machinists

Tracklist

  1. Autopoiesis
  2. A clockwork expectation
  3. Interfering spherical scenes
  4. Symmetrical masquerade
  5. Falls of the earth
  6. Withering snowdrops
  7. Black sails of melancholia
  8. A cosmological arch
  9. Epitaph
  10. Godless machinists
  11. Flashes of potentialities (unplugged)

Gesamtspielzeit: 52:55 min.

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User Beitrag

nörtz

User und News-Scout

Postings: 12084

Registriert seit 13.06.2013

2022-01-08 13:52:30 Uhr
Und die Soli sind auch geil!

nörtz

User und News-Scout

Postings: 12084

Registriert seit 13.06.2013

2022-01-08 13:51:42 Uhr
Hört hier unbedingt noch einmal rein:





Die Prog-Passagen erinnern mich teils an Opeth und DT. Super Album und viel besser als der neue Output von DT.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 24144

Registriert seit 08.01.2012

2021-06-27 19:23:28 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?


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