Elder Island - Swimming static

Elder Island / Membran
VÖ: 28.05.2021
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Jonas Hector gefällt das
Im modernen Fußball eine gefragte Qualität: Flexibilität. Auf jeder Position mitspielen können, trotzdem überzeugend Leitung bringen. Zu Lasten des eigenen Stempels zwar, dennoch dadurch immer eine Option, egal wo und wie. Wären Elder Island also Fußballer, wären sie stets im Einsatz. "Swimming static" ist ihr zweites Album nach "The omnitone collection" von 2019.
Referenzen überall: Der Opener "Embers" bringt die abwartende, elegante Opulenz von Florence & The Machines "Ceremonials" mit ein, während "Purely educational" den Schritt auf die Tanzfläche wagt. Zehn Songs, zehn Stile. Subsumiert im weiten Feld des elektronischen Pop, jeder für sich einem anderen Subgenre verwurzelt, zusammengehalten von Katy Sargents Gesangsmelodien. Ihre Stimmfarbe mag einem aufs erste Ohr bekannt vorkommen, passt doch zeitweise kein Blatt Papier zwischen sie und Eva Milner von Hundreds. Wenn diesen auch noch das restliche Songwriting ähnelt wie in "Small plastic hearts", ist das Verwirrspiel um die Herkunft aus Hamburg oder Bristol perfekt.
"Swimming static" präsentiert zeitgenössischen Schönklang par excellence. Wohlfühlpop für frühsommerlich laue Tage. Der schwer-melancholische Rotwein wandert in den Schrank, die Weißweinschorle kommt zum Zuge und dazu läuft "Sacred". Gefällig? Ja. Langweilig? Definitiv nicht. Danach: tanzen zu "Queen of kings", pulsierende Synthies bei "Feral". Elder Island haben den Groove raus, selbst wenn ein Track wie "Intertwine" mal nur wenige Schritte voranstampft.
Die Produktion ist verglichen mit dem Debüt noch eine Spur präziser, noch einen Entwicklungsschritt weiter weg vom Ursprung des TripHop, den das Trio in seiner Heimatstadt quasi mit aufgesaugt hat – hin zum perfektionistischen Dreampop mit R’n’B- und Deep-House-Einschlag. Wie oben genannte Allrounder mögen Elder Island dabei immer etwas unter dem Radar laufen. Sie sind nicht der entscheidende Grund, der zugkräftige Name auf Plakaten, wegen dem man sich die Karte für große Events kauft, aber ohne Bands wie sie läuft es eben auch nicht. Elder Island sind grundsolide, oft mehr, legen vor, etablieren die Stimmung – und nach schlechten Tagen, schlechten Momenten muss man hier sehr lange suchen.
Highlights
- Sacred
- Queen of kings
Tracklist
- Embers
- Purely educational
- Small plastic heart
- Sacred
- Here I am
- Queen of kings
- Feral
- Intertwine
- Cannonball
- Late at night
Gesamtspielzeit: 39:07 min.
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2021-05-26 21:05:26 Uhr - Newsbeitrag
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Referenzen
Hundreds; Moloko; Goldfrapp; Morcheeba; Lamb; Saint Etienne; The Style Council; Julia Fordham; Adele; Florence & The Machine; Lisa Stansfield; Sade; Tracey Thorn; Bent; Portishead; Hooverphonic; Kosheen; Róisín Murphy; Sneaker Pimps; Massive Attack; Tricky; Lou Rhodes; Sofa Surfers; Archive; Zero 7; Martina Topley-Bird; Everything But The Girl; Jordan Rakei; Kazy Lambist; Charlotte Ray Wilson; Anna Of The North; Robot Koch; HVOB
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