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Alex Somers - Siblings / Siblings 2

Alex Somers- Siblings / Siblings 2

Krunk / Warner
VÖ: 19.03.2021

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Familiäres Ambiente

Rezensionen zu Ambient-Alben rangieren in der redaktionsinternen Beliebtheit noch unter den Texten zu Elektro-Platten, bei denen man prinzipiell nur aufpassen muss, nicht von "plickern" oder "pluckern" zu sprechen. Stattdessen gilt es hier, wortlose Soundhüllen zu beschreiben, ohne in Kitsch oder nichtssagende Hülsen zu verfallen. Die Musik ist wie ein Film, man sieht Natur vor sich, es ist ein Auf und Ab, ein Wabern, ein Dröhnen. Bla, bla, bla. Und dann kommt Alex Somers – weniger bekannt durch seine Soundtrack-Arbeiten, mehr bekannt als mittlerweile ehemaliger Lebensgefährte des Sigur-Rós-Frontmanns Jónsi – und packt gleich zwei Alben voll von solchen Klanglandschaften. "Siblings" und "Siblings 2" heißen diese, sind aus Aufnahmen zwischen 2014 und 2016 zusammengebaut und eigentlich als ein Gesamtwerk zu verstehen.

Wie also diese eigentlich unbeschreibliche Musik beschreiben? Grundsätzlich ist der erste Teil von "Siblings" das etwas ruhigere, besonnenere Geschwisterkind, während "Siblings 2" durchaus aufbrausendere Momente hat. Sie sind jedoch beide klar aus demselben Holz geschnitzt, tragen unter den je 13 Titeln beide Male ein "Kimblings"-Klangspiel mit und spinnen auch sonst diverse Fäden zwischeneinander. Dass irgendwo in der Verwandschaft die mit Jónsi enstandenen Platten "Riceboy sleeps" und "Lost & found" oder eben ätherische Sigur-Rós-Alben wie "Valtari" lauern, überrascht auch nicht. Die Tracks versprühen häufig mit ihrem weißen Rauschen ein maritimes Flair und verstreuen hier und da auch Vocal-Fetzen, die einem trotz der Zerschnipselung bis zur Unkenntlichkeit seltsam vertraut vorkommen. Da ist sie wieder, die Verbindung zur musikalischen Familie.

Man horcht schon auf, wenn "Tell star (For Joe Meek)" unvermittelt laut ins Bild drängt oder sich das fast schon noisige "Blown" konstant intensiviert. Die beiden "Siblings" leben vom Wechsel der Gezeiten, welchen sie in ruhigen Momenten mit sanftem Klingeln und zarten Klavier, in den energischen Passagen hingegen häufig mit dissonanter Elektronik vertonen. Selten passiert dies abrupt, sodass Somers' erste Studioarbeit ohne Film-Kontext sich sowohl als Hintergrunduntermalung zum Lesen als auch zum genauen Hinhören eignet. Diese Geschwister sind mysteriös, eigen, aber letztlich vor allem eines: schön.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • -

Tracklist

  • Part 1
    1. Weeping Willow
    2. Oh Willow I die
    3. Deathbed
    4. Between us
    5. Tell star (For Joe Meek)
    6. Dim
    7. Oh no
    8. Kimblings
    9. Dreaming boys
    10. Avalanche
    11. One
    12. Whirlpool
    13. Looking after
  • Part 2
    1. Following after
    2. Blown
    3. Woven
    4. Locket
    5. Patterning
    6. Never ending
    7. Window way
    8. Flutter
    9. Kimblings 2
    10. Hiddenness
    11. Sooner
    12. Oella
    13. Atlas

Gesamtspielzeit: 109:59 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Klaus

Postings: 9660

Registriert seit 22.08.2019

2021-05-20 11:14:41 Uhr
Hatte es zum release einige Male gehört - gefiel durchaus und ist dem Sigur Ros Sound echt nahe.

VelvetCell

Postings: 7406

Registriert seit 14.06.2013

2021-05-19 23:07:47 Uhr
Riceboy Sleeps habe ich lieben gelernt. Hier höre ich gerne mal intensiver rein.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27366

Registriert seit 08.01.2012

2021-05-19 21:30:17 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Beefy

Postings: 487

Registriert seit 16.03.2015

2021-03-30 07:42:32 Uhr
Neues Doppelalbum ist kürzlich erschienen. Zauberhaft, wie erwartet. Versatzstücke von Riceboy Sleeps finden sich über die gesamten Alben versteckt.
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