The Black Keys - Delta kream
Nonesuch / Warner
VÖ: 14.05.2021
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Knietief im Blues
Zu einer Geschichtsstunde der besonderen Art laden The Black Keys ein. Gut 15 Jahre nach der EP "Chulahoma", die ausschließlich aus Coverversionen von Stücken aus der Feder von Junior Kimbrough bestand, und 20 Jahre nach Bandgründung legt das Duo aus Ohio mit "Delta Kream" erneut eine Verneigung vor seinen prägenden Einflüssen vor. Elf Songs mit dem Schwerpunkt auf Kimbrough und R.L. Burnside machen deutlich, warum The Black Keys so klingen wie sie klingen. Und warum diese Klassiker des Blues von zeitloser Schönheit sind.
"Ready?" heißt es, bevor die erste Note erklingt. Und nach einem knappen "Ya!" geht es dann tatsächlich los. Und wie. The Black Keys eröffnen "Delta Kream" mit "Crawling kingsnake", das unter anderem von Blues-Legende John Lee Hooker intoniert, aber eben auch einst von Kimbrough in Szene gesetzt wurde. Dan Auerbach und Patrick Carney, die zuvor den 20. Bandgeburtstag mit einer Wiederveröffentlichung ihres überaus erfolgreichen Albums "Brothers" begingen, haben sich dabei für das in gerade einmal zwei Tagen eingespielte "Delta Kream" passende Verstärkung mit an Bord geholt. Gitarrist Kenny Brown und Bassist Eric Deaton, beide früher mit Kimbrough und Burnside aktiv, gesellten sich für die Aufnahmesessions dazu und trugen ihren Teil zu dieser stimmigen und spannenden Expedition in die Vergangenheit bei.
Spätestens bei "Poor boy a long way from home" beginnt man mitzugrooven, mitzufühlen, mitzufiebern bei diesem schwungvollen Unterfangen, das allen Beteiligten hörbar viel Freude bereitet hat. Da auch reduziertere Stücke wie "Stay all night" überzeugen, die Gitarren bei "Do the romp" herrlich durch den Song sägen und schließlich mit "Come on and go with me" ein gefühlvoller Schlusspunkt gesetzt wird, ist The Black Keys und ihren Mitstreitern nur zu gratulieren für diese musikalische Rückschau – die neben Stücken von Kimbrough und Burnside übrigens auch Werke von Mississippi Fred McDowell, Ranie Burnette und Joe Williams zu neuem Leben erweckt.
Um die Geschichtsstunde rund zu machen, heißt es jetzt: Playlist mit den Originalversionen einrichten und abtauchen in die musikalische Vergangenheit, tief hinein in den Blues, der wunderbar facettenreich daherkommt und für so viele Musiker unserer Tage als kreativer Einfluss gilt. Und von da aus weiter abzweigen in die stilistischen Verästelungen und Entdeckungen, die man ohne dieses Album von The Black Keys vielleicht nie angesteuert hätte. Danke sehr, Dan Auerbach und Patrick Carney. Möge diese groovige Unbeschwertheit noch ein wenig länger nachklingen.
Highlights
- Crawling kingsnake
- Poor boy a long way from home
- Do the romp
Tracklist
- Crawling kingsnake
- Louise
- Poor boy a long way from home
- Stay all night
- Going down south
- Coal black mattie
- Do the romp
- Sad days, lonely nights
- Walk with me
- Mellow peaches
- Come on and go with me
Gesamtspielzeit: 54:20 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Menikmati Postings: 467 Registriert seit 25.10.2013 |
2022-04-19 10:04:38 Uhr
Ein sehr mutiges Album, dass konsequent dem traditionellen Blues-Rock gewidmet ist. Da machen sie einen auf retro, als wohl niemand mehr sowas von ihnen erwartet hat. Sympathisch und handwerklich tadellos doch auf die Dauer zu wenig Abwechslung und zu viele wiederholende Elemente für meinen Geschmack. Mir fehlen die Spannungsbögen früherer Alben wie Brothers 6/10 |
Kojiro Postings: 4192 Registriert seit 26.12.2018 |
2021-11-01 07:49:43 Uhr
Meine:Stay All Night Going Down South Coal Black Mattie :-) |
fuzzmyass Postings: 16844 Registriert seit 21.08.2019 |
2021-10-31 11:12:47 Uhr
Meine Highlights:Crawling Kingsnake Louise Poor Boy A Long Way From Home Going Down South |
Kojiro Postings: 4192 Registriert seit 26.12.2018 |
2021-10-31 10:51:24 Uhr
Höre's ebenso immer noch sehr gerne und habe 3-4 Songs in meiner persönlichen Liste meiner Lieblingssongs 2021. Cooles Album! |
fuzzmyass Postings: 16844 Registriert seit 21.08.2019 |
2021-10-31 10:14:16 Uhr
Ich bin großer Fanboy schon seit Rubber Factory gewesen... mag die Band generell sehr, aber Delta Kream ist schon so ziemlich ihr bestes Album seit längerem, evtl. seit Brothers |
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Referenzen
Junior Kimbrough; R.L. Burnside; John Lee Hooker; Blind Lemon Jefferson; Victoria Spivey; Mississippi Fred McDowell; Ranie Burnette; Joe Williams; Kenny Brown; Eric Deaton; Bukka White; Elmore James; Hound Dog Taylor; Muddy Waters; Jimmy Reed; Little Walter; Blues Explosion; Dan Auerbach; The Raconteurs; The White Stripes; The Dead Weather; Jack White; The Kills; The Hives; The Heavy; Alabama Shakes; Young The Giant
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