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The Mars Volta - Landscape tantrums (Unfinished original recordings of De-loused in the comatorium)

The Mars Volta- Landscape tantrums (Unfinished original recordings of De-loused in the comatorium)

Clouds Hill / Warner
VÖ: 23.04.2021

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

To all that enter here

Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum! Oder so. Unter dem schmuckvollen Titel "La realidad de los sueños" bringen The Mars Volta – oder besser gesagt der Kern aus Omar Rodriguez-Lopez und Cedric Bixler-Zavala – eine sündhafte teure Vinyl-Box aller sechs Studioalben plus "Tremulant"-EP heraus. Hintergrund ist die Übernahme der Rechte seitens des Hamburger Labels Clouds Hill Recordings, mit dem Rodriguez-Lopez seit Jahren schon eng verbandelt ist. Als schmucken Bonus enthält das Set unter anderem die bisher unveröffentlichen Studio-Originalaufnahmen zum Debüt "De-loused in the comatorium", das 2003 den energischen Sound der Vorgängerband At The Drive-In in Richtung Prog, Salsa und gefühlt zehn weiteren Genres lenkte, zugleich emotionale Tiefen auslotete und heute zu Recht als ein absolutes Meisterstück gilt.

Die als "Landscape tantrums" benamte Platte erscheint zugleich separat als digitale Version und versammelt fast alle Originalsongs. Ausgerechnet das zentrale Epos "Cicatriz ESP" und ferner das Interlude "Tira me a las arañas" bleiben außen vor. Ein seltsamer dramaturgischer Move ist zudem das Vorziehen von "Roulette dares (The haunt of)" auf die Opener-Position – ist "Son et lumière" nicht die stimmungsvollste Eröffnung der Gruppe? Ansonsten bleibt es bei der Reihenfolge des Originalalbums und weitgehend auch bei dessen Inhalt. Naturgemäß sind die Kanten etwas weniger geschliffen, der Fokus liegt noch etwas mehr auf dem Post-Hardcore von früher, was besonders der Version von "Roulette dares" gut zu Gesicht steht. Nach wie vor reißen die saitengefährdenden Freakouts mit, während Bixler-Zavala noch ungehinderter heult und stellenweise noch mit textlichen Platzhaltern und irren Effektfiltern kämpft.

Eine Offenbarung ist das alles zwar nicht, zumal "De-loused in the comatorium" gerade von der Verheiratung der unbändigen Energie mit klinischer Präzision lebt – letztere geht diesen Demos ab. Dennoch sind die Songs unkaputtbar und "Landscape tantrums" lässt einen lohnenswerten Blick auf das frühe Schaffen der Band zu. Letztlich bieten vor allem die beiden Closer doch noch Neues. "Televators" verzückt als gänzlich akustische Fassung und zeigt, wie stark das Songwriting auch ohne jede Effekthascherei war. "Take the veil Cerpin Taxt" hat derweil weniger Gesang, dafür mit zwölfeinhalb Minuten mehr Laufzeit und somit mehr psychdedelisches Wandern zu bieten. Quasi als Ersatz für das fehlende "Cicatriz ESP". Das große Finale bleibt allerdings das gleiche: "Who brought me here?", schreit Bixler-Zavala wie ein Mann am Ende seiner Kräfte. "Landscape tantrums" beantwortet statt dem "wer" das "wie".

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Roulette dares (The haunt of)
  • Televators

Tracklist

  1. Roulette dares (The haunt of)
  2. Son et lumière
  3. Inertiatic ESP
  4. Drunkship of Lanterns
  5. Eriatarka
  6. This apparatus must be unearthed
  7. Televators
  8. Take the veil Cerpin Taxt

Gesamtspielzeit: 46:35 min.

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User Beitrag

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10783

Registriert seit 23.07.2014

2022-05-18 11:37:05 Uhr
Die reduzierte Version von "Televators" hier ist großartig und auch so todtraurig wie die finale Version. Auch sonst ist das eine durchaus coole Angelegenheit, der Sound ist noch nicht so poliert, Cedric noch nicht in Hochform, aber die Songs bleiben auch in der Form einfach fantastisch.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2021-04-14 20:43:11 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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