Dreamshade - A pale blue dot
Horang / Tunecore
VÖ: 05.03.2021
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10
Weckruf aus der Schweiz
Mit Genre-Zuordnungen ist das immer so eine Sache. Musik hören, Schublade auf, ablegen. Fertig. Aktuelles Beispiel: Dreamshade. Es braucht nur ein paar Takte im Gehörgang, um das Fach mit dem Titel "Metalcore" aufzuziehen und die Schweizer dort einzugruppieren. Tiefergelegte Gitarren, Geschrei, Klargesang, die übliche Mischung – abhaken und weitergehen? Von wegen!
Das Quintett aus Lugano legt mit "A pale blue dot" bereits das vierte Studioalbum der Bandgeschichte vor. Die ist länger als erwartet, denn vor immerhin schon 15 Jahren hatte sich die Formation gegründet. Erst 2011 erschien das Debüt "What silence hides". Frontmann Kevin Calì und seine Mitstreiter stellen auf ihrem neuesten Streich von Beginn an klar, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln soll: Vollgas ist hier überwiegend angesagt. Packende Scream-Passagen und wohldosierte Momente des Klargesangs bilden die durchaus genrebekannte Melange. Das passiert zum Auftakt in gleich vier Songs am Stück, von denen keiner abfällt. Wie Dreamshade beispielsweise in "Safe harbour" die gesangliche Variabilität inklusive hymnischer Augenblicke zu einem packenden Einstieg ins Album vermengen, hat große Klasse.
Einer der Höhepunkte von "A pale blue dot" ist "Stone cold digital", in dem Dreamshade die Abhängigkeit des Menschen von Smartphones und Co. in den Mittelpunkt rücken. "We're all friends in the digital world / The only truth is that we're all alone", heißt es da, doch alleine ist die Band hier keinesfalls. Während sich die Schweizer in diesem Stück auch dem Rap zuwenden, tritt im Verlauf Gastsängerin Rose Villain in Erscheinung. Die italienische Singer-Songwriterin veredelt mit ihrem Kurzauftritt einen abwechslungsreichen Titel, der ein wenig wie das Herzstück des Albums wirkt. Erfreulich: Auch auf Strecke passt die Mischung, und so folgt auf das elektronische Zwischenspiel "toD eulB elaP" ein ebenfalls überzeugender zweiter Abschnitt. Inklusive einer hübschen Idee: Für den Abschlusssong "Save this" wurden Fan-Gesänge verarbeitet.
Neu erfunden haben die Schweizer den Metalcore auf "A pale blue dot" nicht. Da sie aber trotz spürbarer Verneigung vor musikalischen Einflüssen eben auch viele frische Ideen eingebaut und packende Songs generiert haben, gebührt dem Fünfer ein großes Lob. Für einen höchst willkommenen Weckruf, der passend zum Frühling die Gehörgänge freipustet und viele Energien freisetzt. Der Spaß an ihrem ansteckend lebhaften Tun ist der Band in jedem Moment anzuhören.
Highlights
- Safe harbour
- Stone cold digital (feat. Rose Villain)
- Shanghai nights
Tracklist
- Safe harbour
- Lightbringers
- Question everything
- Step back
- Stone cold digital (feat. Rose Villain)
- Impulse
- toD eulB elaP
- Shanghai nights
- Elephant
- Somewhere else
- On my own
- Nothing but the truth (feat. John Henry from Darkest Hour)
- A place we called home
- Save this
Gesamtspielzeit: 51:33 min.
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Referenzen
Linkin Park; Killswitch Engage; Parkway Drive; Caliban; As I Lay Dying; Rise To Fall; Bullet For My Valentine; Architects; Converge; Darkest Hour; Dead By April; Heaven Shall Burn; Trivium; Bury Tomorrow; August Burns Red; The Unguided; Sarea; Silent Descent; Cypecore; Blinded Colony; Unearth; Adept; While She Sleeps; The Sorrow; We Butter The Bread With Butter; Atreyu
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