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Mogwai - 2018

Mogwai- 2018

Bandcamp
VÖ: 04.09.2020

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Radau für lau

Mogwai haben im Jahr 2020 zwei Alben veröffentlicht. Zwar war keines ein reguläres Studiowerk, aber dafür boten die Schotten beide initial kostenlos an. Während der tolle Serien-Soundtrack "ZeroZeroZero" nur begrenzte Zeit für lau im digitalen Plattenladen stand, ist das Livealbum "2018" dauerhaft über das Name-your-price-Modell erhältlich. Aus der Tour im titelgebenden Jahr stammt das Material und soll natürlich den Fans als Dreingabe über die konzertfreie Zeit hinweghelfen. Dementsprechend wird der seinerzeit aktuelle Longplayer "Every country's sun" mit fünf von zwölf Tracks entsprechend stark gewürdigt. Nicht das Schlechteste, was passieren kann: Die Platte war äußerst gelungen und hatte mit dem hier ebenfalls vertretenen und überwältigenden Titeltrack ein wahres Karrierehighlight zu bieten. Auch der Ausbruch in "Don't believe the fife" gehört zu den beeindruckenden Momenten auf "2018".

Der Rest speist sich aus der gesamten Karriere, wie es bei Mogwai-Konzerten üblich ist. Schließlich sind die Schotten dafür bekannt, ihre Setlists öfters mal durchzumischen. Die mittlerweile als uralt durchgehende Single "New paths to Helicon, pt. 1" – hier wieder als "Helicon 1" verkürzt – ist nicht ohne Grund ein häufiger Gast dort: Diese Klimax ist einfach nicht von dieser Welt. "Hunted by a freak" bleibt einer der traurigsten Vocoder-Popsongs, die man sich überhaupt nur ausdenken kann. "Rano pano" baut seine Gitarrenwand unbarmherzig auf und lässt die Drums mit Lust dagegenkrachen. "Autorock" steigert sich in fiesen Lärm, der die Erhabenheit des Originals für Aggression eintauscht. Die größte Überraschung ist aber "Remurdered" – zumindest, wenn man das Stück noch nicht live erlebt hat. Denn gegen dieses Feuerwerk an elektronischem Störfeuer wirkt die Albumversion von "Rave tapes" regelrecht zahm.

Völlig neue Perspektiven eröffnet "2018" im Großen und Ganzen allerdings nicht, die Songs wagen ansonsten keine größeren Veränderungen – sieht man noch vom deutlich ausgedehnten Krach in den zehn Minuten von "We're no here" ab. Die eher schwache Austarierung der Lautstärke zwischen den Tracks ist zwar am Ende mehr Schönheitsfehler als ernsthafte Macke, lässt aber den Schluss zu, dass diese zweite Liveplatte des Quartetts eher ein Schnellschuss war. Aber einer, der dennoch eine Menge Laune macht. Zumindest in einer anderen Hinsicht ist die Durststrecke aber beendet. Schon im Februar 2021 wird mit "As the love continues" das nächste echte Studioalbum erscheinen: am 25. Geburtstag ihrer Debütsingle "Tuner"/"Lower". Kinder, wie die Zeit vergeht!

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Hunted by a freak (Live)
  • Every country's sun (Live)
  • Remurdered (Live)
  • Helicon 1 (Live)

Tracklist

  1. Coolverine (Live)
  2. I'm Jim Morrison, I'm dead (Live)
  3. Brain sweeties (Live)
  4. Hunted by a freak (Live)
  5. Don't believe the fife (Live)
  6. Rano pano (Live)
  7. Every country's sun (Live)
  8. Autorock (Live)
  9. Old poisons (Live)
  10. Remurdered (Live)
  11. Helicon 1 (Live)
  12. We're no here (Live)

Gesamtspielzeit: 71:58 min.

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User Beitrag

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10438

Registriert seit 23.07.2014

2021-02-02 21:45:31 Uhr
Die zweite Hälfte ist wirklich klasse. Vor allem "Remurdered" ist großartig.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 30386

Registriert seit 07.06.2013

2020-12-18 22:02:44 Uhr
"Old poisons", meine Fresse. Was für eine zweite Hälfte (Track wie Album).

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

2020-12-13 16:48:34 Uhr
Schlägt für mich beide bisherigen Audio-Livereleases. Nur das "Burning"-Video kommt für mich ran. Diese zweie Hälfte ab "Every country's sun" ist so gigantisch.

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

2020-12-10 21:43:40 Uhr
Ab Track 7 ("Every country's sun") nur Highlights. Ein absoluter Traum! "Helicon 1" ist Post-Rock in Perfektion.

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

2020-12-10 21:06:20 Uhr
Ganz vergessen. Nach der Rezi gleich mal geholt und läuft direkt. Klasse. Und jo, "Remurdered" war live eine absolute Wucht. Da war ich echt baff...
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