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Gone Is Gone - If everything happens for a reason ... then nothing really matters at all

Gone Is Gone- If everything happens for a reason ... then nothing really matters at all

Clouds Hill / Warner
VÖ: 04.12.2020

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Schwer am Nachdenken

Wenn man eine Platte schon "If everything happens for a reason ... then nothing really matters at all" nennt, sollte sie doch bitteschön auch dieses Motiv auf dem Cover tragen! Aber nun gut, Chance verpasst. Gone Is Gone, immer noch die Supergroup aus Troy Sanders (Mastodon), Troy Van Leeuwen (Queens Of The Stone Age), Tony Hajjar (At The Drive-In) und Mike Zarin (der Typ in jeder Supergroup, den halt doch keiner kennt), gehen auf Sinnsuche mit ihrem zweiten Longplayer. Doch ähnlich wie der Titel nur sehr oberflächlich philosophisch wirkt, werden Songs nicht automatisch heavy, wenn man sie mit viel Grip und grobkörnig produziert. "Echolocation" war sehr, sehr heavy. "If everything happens for a reason" tauscht nun die Soundwand gegen ein Mahlwerk: langsam und unbarmherzig. Trotzdem drückt das alles nicht mehr so stark. Die Spielzeit ist deutlich zusammengestutzt, ein paar kürzere Zwischenspiele durchziehen das Werk.

Ein richtiger Fluss will auch deshalb nicht aufkommen. "Everything is wonderfall" oder das immerhin hübsch melodische "Death of a dream" schlagen in die gleiche Kerbe wie die Vorgänger, nur mit angezogener Handbremse. "No one ever walked on water" ist im Kontext der Band sogar Pop. Dazwischen stehen Sachen wie das elektronische Intro "Resfeber" oder die wabernde Vocoder-Ballade "Wings of hope". Die sollen vermutlich das ganze zusammenkitten, ein einheitliches Werk schaffen – verkehren jenes aber eher ins Gegenteil und lassen die Platte stocken. "If everything happens for a reason" wirkt wie eine etwas unausgegorene Ideensammlung, auch dadurch, dass manchen Tracks ein ordentliches Ende verwehrt wird. Das stampfende "Payoff" mäandert einfach zweieinhalb Minuten vor sich hin, Sanders knödelt Kram wie "I'll take your breath away and melt your heart to fuse with mine", bis der Song plötzlich vor eine Wand läuft und unzeremoniös endet.

Lichte Momente gibt es andererseits auch einige. Allen voran ist das sehr dynamische "Sometimes I feel" zu nennen, was vor allem mit Hajjars großartigem Drumming im Refrain begeistert. Ebenfalls mitreißend ist "Breaks" in seiner Intensivität. Es beginnt als düsterer Marsch, steigert sich dann immer mehr in repetitiven Krach hinein. Lobenswert ist: Nach dem recht gleichförmigen "Echolocation" probieren Gone Is Gone mehr aus, wagen Klangexperimente und scheuen weder Zugänglichkeit noch komplexe Strukturen oder Lärm. Die neugefundene Variabilität hat aber eben den Preis, dass "If everything happens for a reason" Stückwerk bleibt, in welchem sich Spannung und Langeweile die Klinke in die Hand geben. Wie das zusammenpassen soll? Da muss der Philosophiraptor noch eine Weile drüber sinnieren.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Sometimes I feel
  • Breaks

Tracklist

  1. Resfeber
  2. Say nothing
  3. Everything is wonderfall
  4. Wings of hope
  5. Sometimes I feel
  6. No one ever walked on water
  7. Death of a dream
  8. Crimson, chaos and you
  9. Breaks
  10. Payoff
  11. Force of a feather
  12. Dirge for delusions

Gesamtspielzeit: 40:38 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Robert G. Blume

Postings: 898

Registriert seit 07.06.2015

2020-12-05 01:09:18 Uhr
Hey, die erste EP fand ich fantastisch! An die neue muss ich mich noch rantasten ...

MasterOfDisaster69

Postings: 936

Registriert seit 19.05.2014

2020-12-04 23:14:02 Uhr
Wundert mich wenig.
Gute Handwerker, aber keine Künstler, die wirklich gute Musik kreieren können. Wären somit auch in ihren Hauptbands relativ leicht auszuwechseln, oder glaubt wirklich jemand, dass die Band von Josh Homme ohne Troy einen Deut schlechter wäre ?

Eurodance Commando

Postings: 1731

Registriert seit 26.07.2019

2020-12-04 22:12:34 Uhr
Für ne Supergroup super mittelmäßig

didz

Postings: 1982

Registriert seit 29.06.2017

2020-12-04 21:40:59 Uhr
hatte mir mehr erhofft. bei den mitwirkenden hat man beim hören irgendwie immer das gefühl, da müsste was geileres bei rauskommen. no one ever walked on water gefällt mir aber ganz gut, sometimes i feel is auch cool.
irgendwie hab ich nach 2 alben und einer ep aber immernoch kein richtiges gefühl für die band.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2020-11-24 20:30:38 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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