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Pale Honey - Some time, alone

Pale Honey- Some time, alone

Bolero
VÖ: 06.11.2020

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Wo am Strand die Palmen steh'n

Tag der Wahrheit: Spricht ein Künstler vor der unmittelbaren Veröffentlichung eines neuen Studioalbums davon, dass es sich dabei um das ehrlichste und/oder mutigste Werk der bisherigen Karriere handelt, ist nicht selten das komplette Gegenteil davon der Fall. Oft lässt man dann nämlich die langjährigsten und treuesten Fans im Stich, um Jagd auf all jene zu machen, die ihr sauer verdientes Geld bisher noch in die Platten und Merch-Produkte anderer Bands stecken. Ein wenig anders schaut es bei den beiden Schwedinnen von Pale Honey aus: Auch dort verspricht der Promozettel, dass die Band bisher "never dared to be this sincere and bold." Und ja, deren drittes Album "Some time, alone" klingt ganz schön anders als seine Vorgänger. Da kommt glatt dieser meistens nur im negativen Zusammenhang benutzte Begriff "radiotauglich" in den Sinn. Und doch kann man das Duo nur beglückwünschen.

Dass Tuva Lodmark und Nelly Daltrey die Schrammeligkeiten und Schnodderismen aus der Vergangenheit nun zumindest vorläufig hinter sich gelassen haben, ist dabei durchaus schade, dennoch schmeichelt der charmante Pop von "Some time, alone" schnell sowohl der Ohrmuschel als auch den Tanzbeinen. Die könnten eh mal wieder etwas Bewegung gebrauchen? Dann immer hier entlang. Mit "Friends" wird eine Runde Richtung New Wave losgeflirtet und ausgelassen von einem Fuß auf den anderen gehüpft, natürlich stets mit Sonnenbrille auf der Nase – auch in geschlossenen Räumen darf man den Coolness-Faktor nicht unbeachtet lassen. Derweil haut der Titeltrack rhythmisch noch eine Spur fester auf den Putz, bis dieser dem fantastischen "Killer scene" sei Dank eh von den Wänden fällt. Das besänftigt dann auch die Liebhaber der ersten beiden Alben, wenn zumindest für die Dauer des Refrains wieder die Fuzz-Gitarre ausgepackt wird.

Kenner musikalischer Glanzmomente aus Schweden werden beim Lesen der ersten Worte des Titels von "Heaven knows how far I've gone" sicher kurz an ein ganz anderes Meisterwerk der letzten Jahre gedacht haben – gut, in die Disco geht es hier wahrlich nicht gerade. Deutlich schwerfälliger ist die Himmelsanbetung von Pale Honey und doch unwiderstehlich gut. Das wird nur übertroffen vom verhuscht startenden und schließlich frustriert aufbäumenden "Trouble is the only thing I know", das kurz vor der Zielgeraden zeigt, dass die beiden Damen natürlich längst nicht so berechnend sind, wie man nach der Lektüre der Einleitung womöglich doch noch kurz vermutet haben könnte. Denn am Ende haben Lodmark und Daltrey vielleicht durchaus einen neuen Sound für sich entdeckt, aber bleiben ihrer Linie – und ihren Fans – doch treu. Mit dem sanften "3 AM" als Finaltrack lässt es sich dementsprechend sowohl in alten Erinnerungen schwelgen als auch vollen Mutes in die Zukunft schauen. Man muss eben auch mal offen für Überraschungen sein – und wer hätte schon gedacht, dass eine der größten dieses Jahr ausgerechnet aus Schweden kommen würde?

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Heaven knows how far I've gone
  • Killer scene
  • Trouble is the only thing I know

Tracklist

  1. Some time, alone
  2. Treat you good
  3. Friends
  4. Beat me
  5. Heaven knows how far I've gone
  6. Killer scene
  7. Bad thing
  8. Set me free
  9. Trouble is the only thing I know
  10. 3 AM

Gesamtspielzeit: 40:05 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Nummer Neun

Postings: 740

Registriert seit 14.06.2013

2021-10-22 11:47:10 Uhr
Grade mal wieder aufgelegt. Gefällt mir nach einem Jahr immer noch recht gut, auch wenn es das Album nie in meine persönliche Heavy Rotation geschafft hatte.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2020-11-18 20:47:57 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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