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Mr. Bungle - The raging wrath of the easter bunny demo

Mr. Bungle- The raging wrath of the easter bunny demo

Ipecac / PIAS / Rough Trade
VÖ: 30.10.2020

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Altes vor Schönheit

Noch mal neu. Nachdem Mr. Bungle die 90er-Jahre mit wahnwitziger Outsider-Avantgarde geschreddert haben und im neuen Jahrtausend Funkstille herrschte, kommen nun Mike Patton, Trevor Dunn und Trey Spruance zurück, erweitert um die Metal-Heroen Dave Lombardo und Scott Ian. Genuin neues Material steht dabei nicht an, vielmehr haben Mr. Bungle ihre erste Demo aus dem Jahr 1986 neu eingespielt. Da diese nur auf Kasette im Orginal zu haben war, ist dies ein interessanter Schritt, zumal die Band damals noch nicht so weit draußen unterwegs war. Auf "The raging wrath of the easter bunny demo" setzt es im Kern Thrash-Metal, also ziemlich handfestes Zeug. Natürlich sind die Original-Songs in der Neu-Aufnahme um etwas mehr Virtuosität erweitert worden, doch die Marschrichtung "Auf die Fresse" scheint immer durch.

Ein Song wie "Raping your mind", 1986 von drei 15- bis 17-Jährigen erdacht, knallt in erster Line erst mal, mäht nieder und pusht unheimlich. Doch darf auch ein quecksilbriges Gitarren-Solo für ein wenig gehobene Musikalität sorgen. Besonders gewonnen durch die Neuaufnahme hat der Gesang, dieser ist giftig, aber mit Kontrolle fokussiert. "Anarchy up your anus" bekommt von Schauspielerin Rhea Perlman eine Spoken-word-Eröffnung, legt dann brachial los und erinnert im gesanglichen Vortrag daran, dass System Of A Down ihre Inspiration auch nicht aus der Luft gegriffen haben.

Die ursprüngliche Demo wurde übrigens erweitert, es gibt zwei Coverversionen, die durchaus zu den Höhepunkten gehören. "Hypocrites / Habla espanol o muere", ursprünglich von S.O.D., deckt von wüstem Thrash-Geballer bis "La cucaracha"-Reminiszenzen einiges ab, bewegt sich zwischen rücksichtslosem Vorwärtsgang und differenzierter Tempo-Arbeit. Von Corrosion Of Conformity stammt "Loss for words", wirkt unheimlich energetisch, dabei aber auf den Punkt ausgearbeitet. Der Rausch, das Prügeln, all dies steht einer hohen Detailfülle in der musikalischen Ausarbeitung nicht im Wege. Und dies ist generell ein Vorteil, der sich ergibt, wenn eine Band, die schon so ziemlich alles auf Platte gebannt hat, sich ihre Jugendsünden noch mal vornimmt. Mit all der Erfahrung wird das ungeschlachte Rohmaterial nun in Form gegossen. Dabei ist wichtig anzumerken, dass die ursprüngliche Energie nicht auf der Strecke bleibt. "Spreading the thighs of dead" besitzt sowohl schlichte Vollgas-Passagen, als auch kunstvolle Breakdowns und gehöriges Gitarren-Gegniedel. Dies ist dann differenziert, aber eben auch weit von Kunstkacke entfernt, das ursprüngliche Material scheint weiterhin ganz klar durch. Und so ist es gut, dass die Band um Mike Patton nicht zu viel geschraubt hat, den Drive der ursprünglichen Stücke bewahrt, auch wenn man hier an jeder Stelle merkt, dass absolute Könner das Ruder übernommen haben.

(Martin Makolies)

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Highlights

  • Hypocrites / Habla espanol o muere
  • Spreading the thighs of death
  • Loss for words

Tracklist

  1. Grizzly Adams
  2. Anarchy up your anus
  3. Raping your mind
  4. Hypocrites / Habla espanol o muere
  5. Bungle grind
  6. Methematics
  7. Eracist
  8. Spreading the thighs of death
  9. Loss for words
  10. Glutton for punishment
  11. Sudden death

Gesamtspielzeit: 56:31 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

OMalley

Postings: 1026

Registriert seit 16.01.2022

2023-12-12 11:17:24 Uhr
Bin als großer FnM-Fan einmal zu Freikarten für Mr. Bungle gekommen 1996 im Bürgerhaus Stollwerck in Köln.

Boah, das war so gar nichts für mich und bin auch früher gegangen. Mein einziges Konzert, wo ich nicht bis zum Ende geblieben bin.

Faith no More hingegen haben live nie enttäuscht.

Großartig 1992 im Müngersdorfer Stadion als Support von Guns`n Roses.
Dann die Angel Dust-Tour in der Essener Grugahalle, die Touren danach im Bürgerhaus Stollwerck und in der Live Music Hall....alles tolle Erinnerungen.

Klaus

Postings: 10931

Registriert seit 22.08.2019

2023-12-12 10:56:34 Uhr
Schön zu lesen, dass es Mike patton wieder besser zu gehen scheint.

Dagon

Postings: 251

Registriert seit 14.06.2013

2023-12-12 10:44:01 Uhr
Aktuell scheinen sie ja nur Songs vom neuen Album zu spielen, dazu ein paar Coversongs.
So gerne ich die neue Platte auch mag - das wäre schon ziemlich schade.

joseon

Postings: 1068

Registriert seit 04.09.2023

2023-12-12 09:03:59 Uhr
Danke! Kurz geschluckt, aber dann doch den Kaufbutton geklickt.

fuzzmyass

Postings: 18735

Registriert seit 21.08.2019

2023-12-12 00:16:21 Uhr
Nächstes Jahr auf EU Tour mit tollen Vorbands (Spotlights!!!) - leider nur in Berlin, aber das ist eine Überlegung wert
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