Kristofer Åström - Hard times

Startracks / Indigo
VÖ: 06.11.2020
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Du hier?
Hier wird es an dieser Stelle ausnahmsweise etwas persönlicher. Als ich vor etwas mehr als zehn Jahren beschlossen habe, dass Vinyl doch eine schöne Sache ist, war eine meiner ersten Errungenschaften "Sinkadus" von Kristofer Åström. Ohne genau zu wissen, wer der Typ eigentlich ist, einfach aufs Geratewohl, weil das Cover schöne Singer-Songwriter-Stücke versprochen hat. Die waren da auch drauf. Und heute, nach all den Jahren, teile ich gerne mit, dass "Sinkadus" nach wie vor ein gern gesehener Gast auf dem Plattenteller ist. Eine ganz versteckte Lieblingsplatte, wenn man so will. Und dass ich mir gleichzeitig nie mehr ein Album von Kristofer Åström gekauft habe.
Umso schöner, dass man sich jetzt mit "Hard times" mal wieder über den Weg läuft. Es wäre dabei ein Leichtes, etwas verwundert festzuhalten, dass sich der Typ musikalisch kein Stück bewegt zu haben scheint. Es wäre aber auch Quatsch. Die Begegnung mit "Hard times" erzeugt das Gefühl, einen lieb gewonnen Freund wiederzusehen, den man zu lange aus den Augen verloren hat. Der einem das aber nicht übel nimmt, sondern sofort das herzliche Miteinander wieder aufleben lässt, mit dem man sich vor langer Zeit verabschiedet hat. Entsprechend ist man sofort drin, in Åströms acht neuen Songs. Man weiß, was da kommt und ist trotzdem positiv überrascht. Wie gut eine prototypische Åström-Ballade wie "Another love" funktioniert. Wie locker sich der Kerl die Akkordfolge aus dem Gitarrenlehrbuch, die "Nowhere in sight" ganz nonchalant auspackt, erlauben kann, ohne dass die Chose auch nur ein wenig cheesy klingt. Wie wenig sich Åström immer noch auf lautere Stücke versteht. Und leider auch, wie schnell "Hard times" denn auch wieder vorbei ist.
Knauserige acht Songs ist Åström bereit zu spendieren. Songs, die seinem bisherigen Werk keine neuen Facetten hinzufügen, die sich aber umso nahtloser dort einfügen. Wahrscheinlich reicht es deshalb auch 2020 immer noch aus, ein einziges Album des Schweden zu kennen. Den Spaß muss man sich trotzdem lange nicht verderben lassen. Schließlich ist "Inbetweener" eine Single, die es vielleicht irgendwann mal in die eigene Best-of schafft. Schließlich wird man das mantraartige "In the daylight" trotz all seiner Eingängigkeit kaum wieder los. Schließlich fügt "Hard times" ein weiteres Kapitel zu einer musikalischen Freundschaft hinzu, die leichter nicht zu pflegen sein könnte. Bleibt zu hoffen, dass man in zehn Jahren mal wieder einer Kristofer-Åström-Platte gegenübersteht, "Du hier?" fragt und neue Songs in den Arm nimmt. Bis dahin: Danke dafür.
Highlights
- In the daylight
- Another love
- Nowhere in sight
Tracklist
- Inbetweener
- In the daylight
- Our thing
- Another love
- What's dangerous
- And then she moved on
- Nowhere in sight
- Night owl
Gesamtspielzeit: 49:40 min.
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Hier stand Ihre Werbung Postings: 2169 Registriert seit 25.09.2014 |
2020-11-05 20:22:36 Uhr
281 subscriber bei Youtube? Songs mit 500 Clicks? Das mein Herz schlägt stellvertretend für die Indie-Schattenmafia höher. Aber dann schon so viele Rezensionen hier auf der Seite?Verrückt. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28240 Registriert seit 08.01.2012 |
2020-11-04 21:15:04 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
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Referenzen
Christian Kjellvander; Elliott Smith; Tim Buckley; Jeff Buckley; Bonnie 'Prince' Billy; John Martyn; Bert Jansch; Damien Rice; Ryan Adams; Jason Collett; Fionn Regan; Björn Kleinhenz; Logh; Sparklehorse; Red House Painters; Grant Lee Buffalo; Nick Drake; Songs:Ohia; Magnolia Electric Co.; Pelle Carlberg; Boy Omega; Rocky Votolato; Smog; James Vincent McMorrow; Ben Howard; Pete Yorn; Elvis Perkins; An Angle; Bright Eyes; Conor Oberst; Owen; Okkervil River; Ola Podrida; Benjamin Francis Leftwich; Benjamin Gibbard; Iron & Wine; Dry The River; The Bony King Of Nowhere; Great Lake Swimmers
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