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Major Lazer - Music is the weapon

Major Lazer- Music is the weapon

Mad Decent / Caroline / Universal
VÖ: 23.10.2020

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Stumpfe Klinge

Schon 2015 sollte im Hause Major Lazer klargestellt werden: Wenn es "Peace is the mission" heißt, dann in der Folge auch "Music is the weapon". Genau jener Nachfolger ließ jedoch auf sich warten, auch wenn unzählige Singles und mit "Major Lazer essentials" sogar eine Best-Of-Compilation währenddessen das Licht des Musikmarktes erblickten. Nachdem Album Nummer vier zwischenzeitlich "Lazerism" getauft werden sollte, greifen Diplo, Jillionaire und Walshy Fire nun doch zu den titelgebenden Waffen. Bereits auf "Peace is the mission" zeigte die Tachonadel Richtung Pop und warf mit dem hübschen "Lean on" mal eben einen Welthit ab. Genügend traditionell hyperaktiven Alarm hatte die Platte auf der anderen Seite dennoch in petto. Schließlich ist das Markenzeichen von Major Lazer seit jeher die bunte und hochexplosive Verquirlung von Einflüssen aus aller Welt. "Music is the weapon" macht da keine Ausnahme: Dubstep, Reggae, Dancehall, Latino-Klänge, und natürlich eine Menge Gäste sind willkommen. Nur diesmal müssen sich die Besucher vor der Bude die Schuhe abputzen.

Die zwölf Songs rauschen in ziemlich kurzer Zeit vorbei, trotzdem kommt nicht selten Langeweile auf. "Hell and high water" und "Sun comes up" reflektieren den Einstieg des Vorgängeralbums, indem ein schmissiger Dancehall-Track auf einen potenziellen Charthit folgt – leider beides in einer deutlich schwächeren Version. Dieser Blaupause folgen viele Stücke: gleiche Trademarks, nur in lahm. "Can't take it from here" mit Bob-Enkel Skip Marley hangelt sich über eine öde Strophe zu einem enttäuschend wenig kickenden Tröt-Refrain. Wenn Khalid auf einem Song gastiert, liegt ohnehin der Verdacht der Belanglosigkeit nie weit entfernt – und als ob Major Lazer es noch schlimmer machen wollen, holen sie mit Marcus Mumford direkt danach eine weitere Symbolfigur unauffälliger Harmlosigkeit ins Boot. "Lay your head on me" hätte auch ganz problemlos auf der Ed-Sheeran-Kollaboplatte seinen in jeder Hinsicht verdienten Platz gefunden. Immerhin das dezent verliebte "Tiny" vermag es, eine schöne Melodie unterzubringen und sich mindestens einen Herzen-als-Augen-Emoji-Stempel abzuholen.

Was ist denn nun mit der Weltmusik-Fete fürs Beinewackeln? Es gibt durchaus noch Brecher, allerdings geht hier die Hit-and-Miss-Schere sogar noch weiter auseinander. Das im Rumba-Rhythmus wiegende "QueLoQue" ist mit der beste Track hier und das völlig spinnerte "Rave de favela" mag zwar trashig ohne Ende sein, unterhält aber immens und erinnert noch am ehesten an die Hits des Debüts "Guns don't kill people ... lazers do". Mehr lyrisches Niveau als "We gonna have some fun till the sun comes up" darf man ohnehin nicht erwarten. Was hilft es jedoch, wenn im katastrophalen "Jadi buti" quer durcheinander geflötet wird und die Nerven nach und nach den Dienst quittieren? In der Promo hieß das Stück noch "Marijuana" und womöglich ließe es sich damit ertragen. Den ebenfalls mit schlimmen Blasinstrumenten verhunzten Closer "Que calor" nimmt man im Anschluss kaum noch wahr. Auf einem Hit aus den letzten Jahren hieß es: "I will jump right over into cold, cold water for you." So flach wie die Chose hier meist ist, empfehlen wir eindringlich, den Sprung nicht aus großerer Höhe zu wagen.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Tiny (feat. Beam & Shenseea)
  • Rave de favela (Major Lazer, MC Lan, Anitta feat. Beam)
  • QueLoQue (feat. Paloma Mami)

Tracklist

  1. Hell and high water (feat. Alessia Cara)
  2. Sun comes up (feat. Busy Signal & Joeboy)
  3. Bam bam (feat. French Montana & Beam)
  4. Tiny (feat. Beam & Shenseea)
  5. Oh my gawd (Mr. Eazi & Major Lazer feat. Nicki Minaj & K4mo)
  6. Trigger (Major Lazer & Khalid)
  7. Lay your head on me (feat. Marcus Mumford)
  8. Can't take it from me (feat. Skip Marley)
  9. Rave de favela (Major Lazer, MC Lan, Anitta feat. Beam)
  10. QueLoQue (feat. Paloma Mami)
  11. Jadi buti (Major Lazer & Nucleya feat. Rashmeet Kaur)
  12. Que calor (feat. J Balvin & El Alfa)

Gesamtspielzeit: 34:00 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Francois

Postings: 779

Registriert seit 26.11.2019

2020-10-23 14:46:21 Uhr
Allein der Albumtitel verheißt ganz ganz Schlimmes...

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2020-10-21 21:37:34 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9300

Registriert seit 26.02.2016

2020-10-18 17:56:27 Uhr - Newsbeitrag
Hier ist die Tracklist:

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OCTOBER 23. MUSIC IS THE WEAPON Ein Beitrag geteilt von MAJOR LAZER (@majorlazer) am Okt 15, 2020 um 9:05 PDT



Und hier die letzten Singles rückwärts ausgespuckt:





Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2020-03-27 19:26:31 Uhr - Newsbeitrag
In die Kategorie Hat man nicht kommen sehen fällt die neue Single von Major Lazer mit Marcus Mumford. "Lay Your Head On Me" ist die erste Zusammenarbeit des Dance-Trios mit dem Frontman der britischen Folk-Rock-Band Mumford & Sons. Wie gut sich traditioneller Gesang und tropisch angehauchte Dance-Rhythmen ergänzen, kann man ab sofort per aufwendig animiertem Lyric Video selbst herausfinden.

Mumfords erster Gastauftritt aller Zeiten

Für Grammy-Gewinner Mumford ist die Zusammenarbeit der erste Song überhaupt, auf dem er als Feature-Gast auftritt. Zuletzt veröffentlichte er die Charity-Single "You´ll Never Walk Alone", eine Akustik-Version des gleichnamigen Gerry & The Pacemakers-Klassikers. Nachdem sich eine Freundschaft mit Diplo entwickelte, begannen beide im Studio an "Lay Your Head On Me" zu arbeiten.

"And every single choice that you make / Is a stone in the path to this place", singt der Brite und erzählt dabei von einer vorbelasteten Beziehung. Den Song schrieb Mumford zusammen mit der dänischen Sängerin MØ, die bekannt ist für ihre regelmäßige Zusammenarbeit mit Major Lazer, wozu auch die vielfach ausgezeichnete Platinsingle "Lean On" zählt.

Corona-Krise: Wohnzimmerkonzerte von Diplo

"Lay Your Head On Me" folgt auf die Single "Que Calor" mit J Balvin und El Alfa, die von Balvin beim Super Bowl an der Seite von Jennifer Lopez aufgeführt wurde. Weil an Events jeglicher Größe momentan nicht zu denken ist, sendet Diplo wöchentliche "A Very Lazer Sunday"-Wohnzimmerkonzerte vom heimischen Kamin aus. Die nächste Live-Session startet diesen Sonntag ab 21:00 Uhr auf dem Youtube-Kanal von Major Lazer.

Derzeit geben Diplo, Walshy Fire und Ape Drums dem vierten und vermeintlich finalen Major-Lazer-Album den letzten Schliff. Zuletzt arbeitete die Band, deren Name auf einen einarmigen jamaikanischen Zombie-Kommandeur zurückgeht, mit Beyoncé an ihrem Grammy-nominierten Album "The Lion King: The Gift" und eroberten mit der brasilianischen Pop-Sensation Anitta ("Make It Hot") die Charts.




MAJOR LAZER feat. MARCUS MUMFORD – LAY YOUR HEAD ON ME
Lyric Video: LINK


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