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Mercy Music - Nothing in the dark

Mercy Music- Nothing in the dark

Sbäm / Broken Silence
VÖ: 18.09.2020

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Geht doch!

Wo zum Henker sind eigentlich die ganzen Pop-Punk-Kapellen abgeblieben? Von den großen Namen finden es die einen im gesetzten Alter plötzlich lustig, kotzende Einhörner auf alte Artworks zu schmieren und sich zu den Fathers of all Kasperln zu machen, während die anderen ohne ihren Ufojäger inzwischen komplett im kompositorischen Ödland angekommen sind. Halbgare Zwischenlösungen haben sich entweder aufgelöst oder seit "My friends over you" quasi keinen wirklich brauchbaren Song mehr geschrieben. Kris Roe tingelt irgendwo durch die USA von einem Insta-Stream zum nächsten und wird auch dieses Jahr dieses verflixte "The graveyard of the Atlantic" nicht fertig bekommen. Und immer nur Irish Handcuffs hören, ist zwar schön, aber auf Dauer auch keine Lösung.

Auf den ersten Blick scheinen Mercy Music dabei nicht mal einen vielversprechenden Ausweg zu bieten. Schließlich hat das in Las Vegas – das uns ja auch schon die qualitativ mindestens wankelmütigen The Killers beschert hat – gegründete Trio auch schon zwei Alben aufgenommen und, mit Verlaub, keine Sau hat sich dafür interessiert. Zurecht, vermutlich. Mit "Nothing in the dark" wird aber alles anders. Nicht nur, weil ein gewisser Cameron Webb, der ja beispielsweise auch zuletzt Lagwagon einen großartigen Sound auf den Leib gerailert hat, hier an den Reglern saß. Sondern weil diese gut 26 Minuten alles zu Papier bringen, was man auch mit über 30 Lenzen an diesem herrlich simplen Genre noch und vermutlich für immer lieben kann. Dick unterstrichen und mit bunten Leuchtstiften geschrieben. Und dabei ganz, ohne auf so Kram wie kotzende Einhörner zurückgreifen zu müssen. Isso.

Wer das nicht glaubt, höre rein. Und lasse sich direkt vom furiosen Opener "Living with a ghost" umgrätschen und im Anschluss zu einer großartigen, immer am Rande der Eskalation operierenden und von überbordendem Spielwitz geprägten Sause schleifen. Na klar leihen sich "Tuesday", das allein schon wegen seines Titels eine 9/10 verdient hätte, und "Overjoyed" den Schmiss bei The Ataris aus, natürlich klingt "Tell me I'm wrong" verflucht nach Weezer. Aber hey: Egal! Schließlich würden sich Weezer alle selbstbetitelten Finger nach so einer Melodie ablecken. Schließlich ist das hier alles nicht nur catchy as fuck, sondern zieht das Trio hier obendrein eine spielerische Naht, die kein Blatt Papier mehr ins Hoserl passen lässt. Sporadischer Gniedelsoloeinsatz inklusive, versteht sich. Und wer zur Halbzeit ein Stück wie "Time well spent" mitsamt bildschönem Chorus raushauen kann, muss sowieso keine Fragen mehr beantworten. Geht doch, die Sache mit diesem Pop-Punk.

Ach ja: Würde die Band nicht ganz am Ende mit "To live" und "Even if I've lost" zwei Songs platzieren, die nicht ganz mit dem restlichen Niveau mithalten können, stünde da oben eine acht. Nur so am Rande erwähnt.

(Martin Smeets)

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Highlights

  • Living with a ghost
  • Tuesday
  • Time well spent

Tracklist

  1. Living with a ghost
  2. Tuesday
  3. Tell me I'm wrong
  4. Fuck me anyways
  5. Time well spent
  6. Nothing in the dark
  7. Alright
  8. Overjoyed
  9. To live
  10. Even if I've lost

Gesamtspielzeit: 26:10 min.

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Armin

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2020-10-14 21:07:01 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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