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Ava Max - Heaven & hell

Ava Max- Heaven & hell

Atlantic / Warner
VÖ: 18.09.2020

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

All we hear is Radio Gaga

Perfekt konstruierter Hochglanz-Pop mit schattiger Schlagseite? Optisch wandelbarer Vamp mit verletzlicher Seite? Positionierung als Außenseiter, so wie eben alle, die sich davon angesprochen fühlen? Schon klar, wo hier die naheliegendste Referenz zu finden ist. Während sich Lady Gaga mit einem "Monster" in einer "Bad romance" herumschlagen musste, gibt sich Ava Max ein bisschen "Sweet but psycho" und steigt mit ihren Lovern in die "Hell" hinab. Im erwähnten Hit, der sage und schreibe über zwei Jahre alt ist und ihr Debüt "Heaven & hell" abschließen darf, greift die bürgerlich Amanda Ava Koci geheißene US-Amerikanerin sogar das "Ma-ma-(ma)-mah"-Zitat aus "Poker face" auf. Nicht nur da alte Bekannte: Die fiepsigen Synths in "Torn" tirilieren ABBAs "Gimme! Gimme! Gimme! (A man after midnight)" ganz knapp am notwendigen Songwriting-Credit vorbei. Der ist im unverschämt gut funktionierenden "Born to the night" hingegen fällig geworden – wer da nicht fehlerfrei ein "Völlig losgelöst von der Erde" drübergrölen kann, darf sich in den Liner Notes über den Namen Peter Schilling belehren lassen.

"Heaven & hell" teilt sich in ebenjene zwei konzeptuellen Hälften, die in der digitalen Version sogar fein säuberlich als separate Discs gelistet sind. Das ist natürlich ebenso Quatsch wie manche Lyrics, deren Sinnhaftigkeit gut gelaunt vor den nächsten Bus läuft: "Three golden rings he got on his hand / He likes to go to the south of France / I can't tell if this is romance / Baby, what's his plans?" Oder eben die simple Feststellung: "Something about your face, I don't know whether to kiss it or punch it." Wie war das noch mit Florences "Kiss with a fist"? Abgesehen von der schmissigen Female-Empowerment-Hymne "Kings & queens" tut Max zum Großteil aber gar nicht so, als ob es ihr um irgendein Niveau ginge. Die 15 Songs sind dem aktuellen Trend folgend straff gehalten, bleiben meist im Drei-Minuten-Raum. Und trotz der sportlichen Anzahl an Tracks sind Füller an einer Hand abzuzählen. Besonders am Anfang des "Hell"-Teils zieht es sich etwas, beispielsweise wenn "Who's laughing now" leicht unmotiviert im Reggae versumpft oder der Refrain von "Rumors" zu repetitiv bleibt. Kinkerlitzchen, am Ende.

Anderweitig ist "Heaven & hell" schlichtweg Pop-Gold, ohne zu viel zu wollen oder sich zu verzetteln. Das stampfende "Tattoo" bringt die Beine von allein zum Zappeln, der verspielte Synth im Hintergrund von "Call me tonight" ist eines dieser Details, die letztlich hängen bleiben. "Broadcast my emotions on the radio and take 'em off my chest" – ein Wunsch, der längst in Erfüllung ging, da bereits vierzig Prozent der Platte den Weg in die deutschen Charts fanden. "Heaven & hell" wird daher eher einen Abschluss des ersten Kapitels von Ava Max darstellen, nach welchem sich die 26-Jährige an eine Profilschärfung begeben darf. Denn so gut diese Sause hier funktioniert, ihr Stempel bleibt bislang nur lose aufgedrückt. Und natürlich hilft es nicht, wenn im gleichen Jahr die allgegenwärtige Blaupause ein dermaßen launiges "Chromatica" veröffentlicht sowie anderweitig Dua Lipas "Future nostalgia" das Wort "Hitdichte" neu definiert, so dass "Heaven & hell" zwischen all dem Getöse etwas untergeht. "It's okay to be different / 'Cause, baby, so am I." Man könnte da jetzt was erwidern. Ist es aber nicht wert.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Kings & queens
  • Tattoo
  • Born to the night
  • Sweet but psycho

Tracklist

  • Part 1
    1. H.E.A.V.E.N
    2. Kings & queens
    3. Naked
    4. Tattoo
    5. OMG what's happening
    6. Call me tonight
    7. Born to the night
    8. Torn
  • Part 2
    1. Take you to hell
    2. Who's laughing now
    3. Belladonna
    4. Rumors
    5. So am I
    6. Salt
    7. Sweet but psycho

Gesamtspielzeit: 44:49 min.

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User Beitrag

Mr. Orange

User und News-Scout

Postings: 2958

Registriert seit 04.02.2015

2021-08-13 00:55:11 Uhr
„Everytime I Cry“ for the best songs 2021!

Deaf

Postings: 3215

Registriert seit 14.06.2013

2020-10-16 20:27:26 Uhr
Weihnachtssong am 16. Oktober? Der Dame hat es wohl gehörig ins Gehirn geschneit, wie man hierzulande sagt.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 28588

Registriert seit 08.01.2012

2020-10-16 20:18:44 Uhr - Newsbeitrag
AVA MAX

ENTHÜLLT BRANDNEUEN WEIHNACHTSSONG

„CHRISTMAS WITHOUT YOU”

Die gemütliche Jahreszeit kann kommen: Pop-Sensation Ava Max hat einen brandneuen Weihnachtssong enthüllt! „Christmas Without You“ ist jetzt überall erhältlich und kann HIER angehört werden.




„Christmas Without You“ folgt nur wenige Wochen nach der Veröffentlichung von Ava Max’ Debütalbum Heaven & Hell, das ihren Status als eine der weltweit meistgehörten Popkünstlerinnen zementierte. Das Album enthält u.a. ihre Smash-Single „Kings & Queens”, die eine weltweite Hymne geworden ist. In den USA steigt der Track unablässig weiter in den Charts und steht derzeit auf Platz 9, in Deutschland peakte er auf Platz 16.



Ava Max ist die Tochter albanischer Einwanderer und arbeitet seit der Grundschule unermüdlich an der Erfüllung ihres Traumes. 2018 katapultierte sie sich mit „Sweet but Psycho“ auf die Weltbühne. Der Song belegte auch in Deutschland Platz 1 der Charts und steht international bei über 2,1 Milliarden Streams. Avas rasanter Aufstieg zum Pop-Superstar wurde mit den Gold-ausgezeichneten Singles „So Am I” [702 Millionen weltweite Streams], „Salt” [334 Millionen weltweite Streams] und „Kings & Queens” [582 Millionen weltweite Streams] weiter befördert, außerdem ist auch „Who’s Laughing Now” [110 Millionen weltweite Streams] extrem populär. Inmitten all dieses Wirbels stellte sie ihr Debütalbum Heaven & Hell zusammen, das Mitte September erschien und Platz 7 der deutschen Album-Charts erreichte.


Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 28588

Registriert seit 08.01.2012

2020-09-29 19:47:29 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?


El arco

Postings: 114

Registriert seit 02.12.2019

2020-09-29 19:38:40 Uhr
Ich muss zugeben, dass ich hier eine so hohe Bewertung nicht erwartet hätte.

Das Album ist in großen Teilen ziemlich trashig. Jedoch sind die meisten Songs so unglaublich schmissig, dass man doch mit dem Fuß wippt.

Salt, Kings & Queens, OMG what’s happening, Sweet but psycho. Mainstream pur aber genau die Art die auch Spaß macht.
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