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Erasure - The neon

Erasure- The neon

Mute / Rough Trade
VÖ: 21.08.2020

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Matter Glanz

Eigentlich ist es ja geradezu gängig, ein Swing-Album zu veröffentlichen, wenn die Karriere etwas eingestaubt und man selbst sowieso schon in die Jahre gekommen ist. Erasure allerdings versuchen mit einer anderen Taktik, sich im Gespräch zu halten. Das Duo strebt seit Jahrzehnten den gleichen Sound an und setzt auf laute Synthies. Schade nur, dass andere Musiker das längst besser können als Andy Bell und Vince Clarke. Das sage und schreibe 18. Album "The neon" scheint wie völlig aus der Zeit gefallen. Aber eben nicht auf die kultige Art, wie bei den Flippers.

Stattdessen klingt es beinahe schon ein wenig unangenehm, wenn wummernde Beats auf betont düsteren Gesang und Nintendo-Sounds treffen, wie in "Shot a satellite". Dabei machte die Vorabsingle und der gleichzeitige Opener "Hey now (Think I got a feeling)" noch einen vielversprechenden Eindruck für Achtziger-Nostalgiker. Dynamische Klänge, ein packender Refrain, und kurze, dramatische Momente erinnern durchaus an alte Erfolge der Band, wenn der Song auch nicht so sehr ins Ohr geht wie "A little respect" oder "Always".

In "Nerves of steel" hält der Synthesizer die Waage zwischen verspielten und melancholischen Sounds. Allerdings wird dieses solide Grundgerüst von E-Drums durchkreuzt, die energisch durch das Stück stampfen. Hinzu kommt der unvorteilhaft in Szene gesetzte Gesang von Bell: Seine Töne von bereits genannten verjährten Hits scheinen hier längst in unerreichbare Ferne gerückt zu sein. Vielleicht wollen Erasure zu viel auf einmal. Denn im Detail betrachtet, stecken die meisten ihrer bevorzugten Sound-Elemente auch in Songs vom Elektropop-Nachwuchs. Der Synthie-Hype ist noch immer nicht verblasst, E-Drums zu benutzen hip, und andere Achtziger-Veteranen wie Depeche Mode oder The Cure füllen immer noch Arenen.

Wo liegt also das eher abschreckende Problem bei "The neon"? Eigentlich ist es eines, welches Erasure schon seit mehreren Jahren und Alben begleitet. Bell und Clarke siedeln weder besonders authentisch in den Achtzigerjahren an, noch machen sie sich moderne Methoden zunutze. Natürlich kann es im künstlerischen Kontext auch reizvoll sein, weder Fisch noch Fleisch zu sein. Der Sound von Erasure allerdings ist irgendwann in seiner späteren Entwicklung stecken geblieben, und das merkt man auch "The neon" wieder deutlich an. Manchmal ist es vielleicht doch besser, den Kult um die eigenen Songs auf sich ruhen zu lassen. Oder nochmal über ein Swing-Album nachzudenken.

(Lena Zschirpe)

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Highlights

  • -

Tracklist

  1. Hey now (Think I got a feeling)
  2. Nerves of steel
  3. Fallen angel
  4. No point in tripping
  5. Shot a satellite
  6. Tower of love
  7. Diamond lies
  8. New horizons
  9. Careful what I try to do
  10. Kid you're not alone

Gesamtspielzeit: 36:34 min.

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User Beitrag

Rentropmedia

Postings: 1

Registriert seit 24.09.2020

2020-09-24 08:55:50 Uhr
Ich kann die Rezension zu

MM13

Postings: 2354

Registriert seit 13.06.2013

2020-08-21 15:26:09 Uhr
hätte ich nach der rezi nicht erwartet,ist aber das beste was erasure seit langem gemacht haben,natürlich in ihrem gewohnten sound,macht tatsächlich laune,wenn man den shyntiesound mag.die schlechte rezi hat das album nicht verdient.

Cayit

Postings: 217

Registriert seit 05.05.2014

2020-08-21 11:05:55 Uhr
Gute Platte
6/10

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2020-08-09 22:08:25 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2020-06-04 19:40:40 Uhr - Newsbeitrag

ERASURE - THE NEON
DAS NEUE ALBUM VON ANDY BELL UND VINCE CLARKE ERSCHEINT AM 21.08.2020 VIA MUTE/[PIAS]
VORABSTÜCK HIER HÖREN

Liebe Musiclovers,

ERASURE (Andy Bell und Vince Clarke) kündigen Einzelheiten zu ihrem achtzehnten Studioalbum "The Neon" an und veröffentlichen mit "Hey Now (Think I Got a Feeling)" zugleich das funkelnde Eröffnungsstück daraus. Hier ist es zu hören:

Das 10 Stücke umfassende Album erscheint am 21. August 2020 via Mute. Es ist in einer limitierten Version auf neonorangenem Vinyl, als neongrüne Kassette sowie als orangene CD mit einem aufklappbaren Text- und Fotobuch ausschließlich als Vorbestellung zu erwerben - zudem ist es als reguläres schwarzes Vinyl und digital erhältlich.


“The neon is a place, but not a specific place. It’s a place that lives in the imagination, that we – you and me – put in the real world. It could be a night club, a shop, a city, a cafe, a country, a bedroom, a restaurant, any place at all. It’s a place of possibility in warm, glowing light. This is music that takes you there." (Andy Bell)
"Hey Now (Think I Got A Feeling)" auf YouTube
Zu den ersten Recording Sessions seit ihrem 2017er Album "World Be Gone" kamen Vince und Andy in New York mit neuem Optimismus zusammen, einer neuen Energie, die nicht zuletzt aus anderen Projekten hervorgegangen war, die sie in der Zwischenzeit unterhalten hatten.

Andy lebte glücklich verheiratet mit seinem Mann zwischen London und Miami und erfüllte sich mit anderen Projekten, wie den fantastischen Torsten-Alben und verschiedenen Theaterproduktionen langgehegte Wünsche. Vince ging es auch gut. Abseits von Erasure arbeitete er mit Paul Hartnoll von Orbital zusammen, fertigte Remixe für Künstler wie Miss Kittin, Fujiya and Miyagi und James Yorkston und hatte mit "The Synthesizer Show" eine eigene Radiosendung ins Leben gerufen, die ihn dazu gebracht hatte, neue Musik zu erforschen. “But it’s always a real treat to see Andy”, sagt er über das regelmäßige Wiedersehen, das sie alle zwei Jahre haben. “I always look forward to it. We never, ever get bored of each other.” Und fügt an: “Our music is always a reflection of how we’re feeling. He was in a good place spiritually, and so was I – really good places in our minds. You can hear that.”

Andy ergänzt: “It was about refreshing my love – hopefully our love – of great pop. I want kids now to hear these songs! I wanted to recharge that feeling that pop can come from anyone.”
Der Gesang des Albums wurde in Atlanta, Georgia in einem alten Analogstudio aufgenommen, wobei Vince Andy bei den Studiositzungen begleitete, der Mix schließlich wurde von den Beiden Anfang des Jahres in London vorgenommen. Die die Albumkampagne begleitenden Fotografien wurden ebenfalls in London, in der einzigartigen Umgebung von Gods Own Junkyard geschossen, einer Galerie, die eine riesige Sammlung alter Neonröhren beherbergt. “I felt like it was being inside a virtual reality game. I loved that it felt like being in a different world. That’s what I want our new album to convey”, schwärmt Andy.

Den letzten Paragrafen dieses kleinen Pressetextes möchten wir unübersetzt lassen, er lässt sich kaum übersetzen, ohne ins Kitschige zu kippen, im englischen Original klingt er jedoch eigentümlich schön:

The Neon offers us warmth and a brilliant brightness in our times. It connects us to our pasts and our futures as it glistens with hope. It creates beautiful places where our imaginations can roam, bringing us together, twinkling and beaming. The Neon puts you and me in a celebratory world, now and forever, illuminated and alive.


The Neon Tracklisting:
Hey Now (Think I Got a Feeling)
Nerves of Steel
Fallen Angel
No Point in Tripping
Shot A Satellite
Tower of Love
Diamond Lies
New Horizons
Careful What I Try to Do
Kid You’re Not Alone

Vorbestellungen:
mute.ffm.to/TheNeon
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