Jason Mraz - Look for the good
BMG / Warner
VÖ: 19.06.2020
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Liebe und Frieden für alle
Ja, der Jason Mraz, der 2008 mit "I'm yours" einen Jahrzehnt-Hit landete, der nach wie vor bei sommerlichen Grillabenden für Erheiterung sorgt, ist noch immer musikalisch aktiv. Nach eher banaler Songwriter-Kunst auf seinem 2014 erschienenen Album "Yes!" und der Rückkehr zu den eigenen schwunghaften Pop-Wurzeln auf dem zwei Jahre alten "Know" gibt Mraz sich auf seinem neuesten Werk dem Reggae hin. Seine Botschaft auf "Look for the good": Sieh in allem etwas Positives und Liebe und Frieden für alle. Wie originell.
Doch wer bei betont-trägen Drums und Hammond-Orgel-Tönen normalerweise gleich die Ohren bedeckt, sei beruhigt: Mraz fügt sich überraschend gut in diese umstrittene Sound-Kulisse ein. Der Sänger möchte mit seinem mittlerweile siebten Studioalbum seine Liebe zum Reggae ausdrücken, die ihn schon in seiner gesamten Karriere begleitet haben soll und hier und da auch in vergangenen Songs bereits durchgedrungen ist. Auf "Look for the good" gibt es also keinen Grund mehr, sich zurückzuhalten. Das bedeutet: Volle Hammond-Orgel-Power vom Opener und Titelsong bis hin zum siebenminütigen Schlusslicht "Gratitude", welches sich dann doch beste Mühe gibt, sich einer Ballade anzunähern.
Mraz arbeitet auf "Look for the good" nicht durchgehend mit dem typisch entschleunigten Reggae-Rhythmus, sondern verbindet instrumentelle Elemente mit seinem Pop-Songwriting. In einem anderen Gewand könnten "Make love" oder "My kind" wohl genauso auf einem der vorherigen Alben des Sängers zu finden sein. Der angenehme Reggae für Einsteiger des Genres wird erst unangenehm, als Mraz schließlich doch melodischen Gesang hinter sich lassen will und im stumpf-repetitiven "You do you" sogar phasenweise nur spricht. Schauspielerin Tiffany Haddish kann die Situation mit einem Rap-Part zumindest noch retten.
Ebenfalls zu Gast auf "Look for the good" ist die jamaikanische Reggae-Ikone Sister Carol, die auf der zweiten Hälfte des Albums in "Time out" noch einmal eine authentische Note einbringt. Neben ihrem dominanten Einsatz wirkt Mraz' Stimme gerade zu sanft. Auch der Song selbst entwickelt sich zunächst dynamisch und flacht in der Mitte entspannt ab. Der Rhythmus einweicht aber wie auch bei den restlichen Songs nie in eine träge Ebene.
Ist Reggae am Ende doch zugänglicher als der Ruf des Genres? Wenn man Jason Mraz Interpretation glaubt, ja. Er hält die Waage zwischen tanzbaren Pop und lässig, fokussiertem Bass und überzeugt womöglich noch Genre-Zweifler. Eine wirkliche Perle für die Ewigkeit, etwa wie "I'm yours", verbirgt er unter seinen zwölf neuen Songs trotzdem nicht. Man kann nun mal nicht alles haben.
Highlights
- Make love
- Gratitude
Tracklist
- Look for the good
- Make love
- My kind
- Good old daze
- You do you (feat. Tiffay Haddish)
- Wise women
- Take the music
- Time out (feat. Sister Carol)
- DJ FM AM JJASON
- Hearing double
- The minute I heard of love
- Gratitude
Gesamtspielzeit: 57:28 min.
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27849 Registriert seit 08.01.2012 |
2020-06-10 20:27:20 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27849 Registriert seit 08.01.2012 |
2020-04-20 19:14:06 Uhr - Newsbeitrag
Der zweifach mit dem Grammy ausgezeichnete Singer-Songwriter Jason Mraz veröffentlicht mit “Look For The Good” den Titeltrack seines für den 19.06. angekündigten Albums. “Look For The Good” ist die allumfassende Philosophie von Jason Mraz, dessen Fokus immer darauf liegt Optimismus und positives Denken zu verbreiten, Menschen zu inspirieren und Hoffnung zu spenden, besonders in herausfordernden Zeiten wie dieser. Single “Look For The Good”: “Als ich das Album geschrieben habe, war mir nicht bewusst wie zeitgemäß seine zentrale Botschaft sein würde”, sagt Jason Mraz. “Unabhängig von der aktuellen Pandemie brauchen alle Menschen jederzeit Hoffnung. Punkt. Ich glaube, dass man dies durch eine positive Sicht auf die Dinge erreichen kann, besonders, wenn man sich in einer tragischen oder beängstigenden Situation befindet. Ich bin in meinem Leben und in meiner Musik immer ein Optimist gewesen. Ich wünsche mir, dass dieses Album andere dazu inspiriert, zu erkennen, was Menschen für einander in diesen schwierigen Zeiten tun. Nach dem Guten zu suchen, ist Dankbarkeit. Ich bin dankbar für die Möglichkeit meine musikalischen Gedanken aufnehmen und teilen zu können und dankbar für die Ohren und Herzen, die diese wahrnehmen.” Easy Star Records Gründer Michael Goldwasser (Matisyahu, Steel Pulse, Toots and the Maytals, and Easy Star All-Stars) produzierte “Look For The Good” in Jason Mraz’s Homestudio in Südkalifornien, und Goldwasser und seine musikalischen Begleiter Raining Jane, Abby Dorsey (MC Flow) und Jeff Berkley vom Duo Berkley Hart aus San Diego schrieben den Titelsong mit Mraz. “Look For The Good” zeigt Jason Mraz’s Liebe zum Reggae, die ihn schon durch seine ganze Karriere begleitet. Der Film und TV Star Tiffany Haddish und die jamaikanische Reggae Ikone Sister Carol sind als Gäste auf dem Album dabei, das mit dem gleichen Satz beginnt und endet: “Look For The Good.” Mraz gab die News über das kommende Album bereits letzten Mittwoch auf “La La La Livestream”, dem wöchentlichen Livestream auf seinem YouTube Channel bekannt. Im Vorfeld des Releases, veröffentlichte Jason Mraz eine besondere Version von “Look For The Good” auf Instagram, die als Teil von One World:TogetherAtHome von Global Citizen, in Anerkennung der Leistungen von KrankenpflegerInnen und zur Unterstützung der World Health Organization und dem globalen Kampf gegen COVID-19 präsentiert wurde. Together at Home with Jason Mraz: Am 22.04. ist Jason Mraz zusammen mit Aktivisten, Politikern und Prominenten wie Joaquin Phoenix, Rev. William J. Barber II, Patricia Arquette, Stacey Abrams und Al Gore bei “Earth Day Live”, einem dreitägigen Livestream zum 50sten Jahrestag des Earth Days. |
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Referenzen
Magic!; Jack Johnson; Xavier Rudd; Gentleman; Patrice; Wyclef Jean; Marlon Roudette; Mattafix; David Gray; Bruno Mars; Desmond Dekker; Jimmy Cliff; Keziah Jones; Aswad; Shaggy; Inner Circle; Ziggy Marley; Bob Marley; Sublime; Gotye; Newton Faulkner; Justin Nozuka; Gavin DeGraw; Donavon Frankenreiter; George Ezra; Kele Okereke; Matt Costa; Ben Harper; Jan Delay; Max Herre; Pohlmann; Colbie Caillat; Kris Allen; John Mayer; on Pope; Train; Mat Kearney; Matt Nathanson; Howie Day; Matt Costa; Paolo Nutini; James Bay; Jason Reeves; James Arthur
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