Thundercat - It is what it is

Brainfeeder / Rough Trade
VÖ: 03.04.2020
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10

Der schrillste Schrei
Hat jemand mal gezählt, ob es mehr Witze über Gitarristen oder über Schlagzeuger gibt? Dass die meisten Gags auf die Nacken von Bassisten gehen, dürfte jedenfalls niemand bezweifeln. Aber, na klar, ausgenommen von jeder Häme: Stephen Bruner, der ab- und aufgedrehteste Bassist mindestens seit Erfindung des Precision Bass. Bruner, der Weltöffentlichkeit hauptsächlich als Thundercat bekannt, ist der derzeit schrillste Schrei im vom Jazz beeinflussten Mainstream. Das vierte Album des 36-Jährigen unterstreicht diesen Status mit flinken Bassläufen und hyperaktivem elektronischem Funk.
"It is what it is" ist der logische Nachfolger von "Drunk": Die Beats sind wahnsinnig präzise und wuchtig, ziehen große Kreise, sind teils furchtbar schnell. Dazu kommen dominante Keyboards und komplexe Winkelzüge, an denen sogar der afrofuturistische Prophet Sun Ra Gefallen gefunden hätte. Hochfrequenz-Soul, aufpeitschender Electro-Jazz, rhythmische Druckbetankung. "It is what it is" ist ein irrer Ritt ohne allzu ausschweifende Atempausen. Das Album läuft keine 40 Minuten, und nach dem ersten Hören schwitzt man wie nach einem 100-Meter-Sprint unter sengender Sonne.
Dass Thundercat die Sounds anderer Protagonisten des modernen Mainstream-US-Jazz wie Kamasi Washington geprägt hat, sind Urban Tales, denn diese Kollaborationen waren nahezu natürlicher Natur. Mit seinem neuen Album zollt Thundercat nun einmal mehr seiner musikalischen Sozialisation durch den Hip-Hop Tribut. So gerät diese Platte auch vordergründig zur Hommage an seinen unlängst verstorbenen Freund Mac Miller. "Fair chance" heißt diese Verbeugung, und sie kommt mit schwerelosen Keyboards, sanften Trommeln und einem lädierten Herzen daher.
Der schönste Song dieser Werkschau trägt den Titel "Overseas" und groovt sich sanft entlang der Strände Kaliforniens. Das ist zeitgemäßes Easy Listening mit einem, und das muss ja mal gesagt werden, grandios vorwärtsrollenden Bass. Hier entfalten sich Thundercats beneidenswerte Fähigkeiten in voller Pracht. Genau hier setzt aber auch die wohl einzige Kritik an diesem funkelnden Album an: Es passiert wahnsinnig viel in sehr kurzer Zeit. Zwischendurch würde man gerne mal zum Luftholen kommen.
Highlights
- I love Louis Cole (feat. Louis Cole)
- Overseas
- Dragonball durag
Tracklist
- Lost in space / Great Scott / 22-26
- Innerstellar love
- I love Louis Cole (feat. Louis Cole)
- Black qualls (feat. Steve Lacy, Steve Arrington & Childish Gambino)
- Miguel's happy dance
- How sway
- Funny thing
- Overseas (feat. Zack Fox)
- Dragonball durag
- How I feel
- King of the hill
- Unrequited love
- Fair chance (feat. Ty Dolla $ign & Lil B)
- Existential dread
- It is what it is
Gesamtspielzeit: 37:37 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28251 Registriert seit 08.01.2012 |
2020-04-29 20:40:48 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
BarryLoveless Postings: 60 Registriert seit 09.08.2019 |
2020-03-19 07:11:23 Uhr
Neuer Clip "Fair Chance (feat. Ty Dolla $ign & Lil B)"https://m.youtube.com/watch?v=IoFOXgIme9M |
kingbritt Postings: 5183 Registriert seit 31.08.2016 |
2020-03-18 11:49:39 Uhr
Thundercat im Frühlings-Outfit! Neuer Clip 'Dragonball Durag' zum Album https://www.youtube.com/watch?v=ormQQG2UhtQ&feature=youtu.be |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28251 Registriert seit 08.01.2012 |
2020-01-15 20:33:48 Uhr
THUNDERCAT IST ZURÜCK UND VERÖFFENT-LICHT NEUES ALBUM "IT IS WHAT IT IS" ANFANG APRIL, ERSTE SINGLE "BLACK QUALLS" JETZT! (VÖ 03.04.2020) Jetzt "Black Qualls" feat. Steve Lacy & Steve Arrington von Thundercat hören Kommen wir gleich zum Punkt: Star-Bassist Thundercat bringt am 3. April 2020 sein neues Album, „It Is What It Is“, auf Brainfeeder raus und veröffentlicht heute die erste Musik daraus, die Single „Black Qualls“ (feat. Steve Lacy & Steve Arrington). Das Album, das von Flying Lotus und Thundercat produziert wurde, enthält erneut eine Riege an Gastbeiträgen, bei denen einem die Spucke wegbleibt: Superstars ihrer jeweiligen Zunft, darunter Ty Dolla $ign, Childish Gambino, Lil B, Kamasi Washington, Steve Lacy, Steve Arrington (Slave), BADBADNOTGOOD, Louis Cole, Mono/Poly oder Zack Fox sind auf dem Album vertreten. „It Is What It Is“ folgt auf den Durchbruch mit seinem dritten Album „Drunk“, das 2017 erschien. Diese Platte vollendete den Wandel vom virtuosen Bassisten zum Star und festigte seinen Ruf als einzigartige Stimme, die das Genre überragt. „Dieses Album handelt von Liebe, Verlust, Leben und den damit verbundenen Höhen und Tiefen.“, sagt Thundercat, bürgerlich Stephen Bruner, über „It Is What It Is“. „Es ist ein bisschen ironisch, aber an verschiedenen Punkten im Leben stößt man auf Orte, die man nicht unbedingt versteht... manche Dinge sind einfach nicht dafür gemacht, verstanden zu werden.“. Der unbändige Bounce der neuen Single „Black Qualls“ ist schon jetzt ein klassischer Thundercat-Evergreen, für den er sich mit Gitarrist und Sänger Steve Lacy (The Internet) und Funk-Ikone Steve Arrington (Slave) zusammengetan hat. Es ist ein weiteres Beispiel für den Wunsch von Stephen Lee Bruner, die Herkunft seiner Musik hervorzuheben und den Musikerinnen und Musikern, die ihn inspiriert haben, seinen Respekt zu erweisen. Als er Arringtons Werk in seinen späten Teenagerjahren entdeckte, sagte Bruner, er habe sich sofort in seine Musik verliebt: „Der Ton der Bassgitarre, die Art, wie sich sein Zeug anfühlt und bewegt, hat meinen ganzen Körper durchdrungen.“. „Black Qualls“ entstand bei Schreib-Sessions mit Lacy, den Thundercat als „die physische Wiedergeburt der Ohio Players in einer Person.“ beschreibt. „Er ist wirklich ein funky ass dude!“. Der Song bezieht sich auf das, was es bedeutet, ein schwarzer Amerikaner mit einem jungen Mindset zu sein: „Wie es sich anfühlt, gerade jetzt, zu dieser Zeit, in dieser Position zu sein... diese seltsamen ‚Ins- and Outs’ - wir reden über genau diese Gefühle... und ein Teil von mir wusste, dass diese Musik, dieser Track dort lag, wo Steve [Arrington] sie einst mal gelassen hatte.“. (Bitte beachtet, dass in der Single-Version von „Black Qualls“ Steve Lacy & Steve Arrington zu hören sind. Auf der Albumversion ist zusätzlich Childish Gambino gefeatured.). Thundercat ist ein wichtiger Eckpfeiler des Brainfeeder-Labels: er veröffentlichte „The Golden Age of Apocalypse“ (2011), „Apocalypse“ (2013), gefolgt von der EP „The Beyond/ Where The Giants Roam“ mit dem modernen Klassiker „Them Changes“. Später war er im kreativen Epizentrum des einflussreichsten Hip-Hop-Albums des 21. Jahrhunderts, Kendrick Lamars „To Pimp A Butterfly“, wo er einen Grammy für seine Zusammenarbeit an dem Track „These Walls“ gewann, bevor er 2017 sein drittes Album „Drunk“ veröffentlichte und somit den endgültigen Durchbruch schaffte. Im Jahr 2018 komponierten Thundercat und Flying Lotus die Originalmusik für eine Episode der mit dem Golden Globe und Emmy Award ausgezeichneten TV-Serie „Atlanta“ (kreiert und geschrieben von Donald Glover aka Childish Gambino). Jetzt "Black Qualls" feat. Steve Lacy & Steve Arrington von Thundercat hören Die neue Single von Thundercat, „Black Qualls“ feat. Steve Lacy & Steve Arrington, ist am 15. Januar 2020 digital via Brainfeeder erschienen. Sein neues Album derweil, „It Is What It Is“, erscheint am 3. April 2020. Die Prosa dazu. |
Jennifer Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion Postings: 4716 Registriert seit 14.05.2013 |
2020-01-15 19:37:19 Uhr - Newsbeitrag
Kommt am 3. April.Tracklist: 1. Lost In Space / Great Scott / 22-26 2. Innerstellar Love 3. I Love Louis Cole (feat. Louis Cole) 4. Black Qualls (feat. Steve Lacy, Steve Arrington & Childish Gambino) 5. Miguel's Happy Dance 6. How Sway 7. Funny Thing 8. Overseas (feat. Zack Fox) 9. Dragonball Durag 10. How I Feel 11. King Of The Hill 12. Unrequited Love 13. Fair Chance (feat. Ty Dolla $ign & Lil B) 14. Existential Dread 15. It Is What It Is 17.04.2020 - Astra Kulturhaus - Berlin/ Deutschland |
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Referenzen
Flying Lotus; Kendrick Lamar; Mac Miller; Dam-Funk; Teebs; Funkadelic; Parliament; George Clinton; James Pants; Lapalux; Kamasi Washington; Bootsy Collins; Charles Mingus; Dudley Perkins; Herbie Hancock; Snoopzilla; Jaco Pastorius; Shabazz Palaces; Frank Ocean; The Weeknd; Erykah Badu; Janelle Monáe; D'Angelo And The Vanguard; Gil Scott-Heron; Al Green; The Impressions; Chet Baker; Otis Redding; Charles Bradley; Aloe Blacc; The Gaslamp Killer; Bilal; Badbadnotgood; Mbongwana Star; Bassekou Kouyate & Ngoni Ba; Sidi Touré & Friends
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