The Bouncing Souls - Anchors aweigh
Epitaph / SPV
VÖ: 25.08.2003
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Flaggschiff
Es ist Mitternacht. Dunkle und dichte Wolken türmen sich am Firmament auf und können sich noch nicht entscheiden, ob sie bedrohlich wirken oder weiterhin harmlos ihr windloses Dasein rings um den hell erstrahlten Mond fristen sollen. Jener wiederum spiegelt sich nach allen Regeln der (kitschigen) Kunst auf der ruhigen und wellenfreien See und gibt in weiter Ferne ein Piratenschiff zu erkennen. Die Segel sind eingeholt und der Anker noch auf dem Meeresgrund verkeilt. Gespenstige Ruhe macht sich breit. Die Ruhe vor dem Sturm?
Scheint so. Denn schon nach wenigen Sekunden wird klar, daß das an Romantik nur schwerlich zu überbietende, wunderschöne Frontcover des neuen Bouncing Souls-Album auf einmal wie eine geschickt ausgetüftelte Einlullungtaktik wirkt. In Sicherheit wiegen und dann erbarmungslos zuschlagen. Wind setzt ein, und die eben noch spiegelglatte Wasseroberfläche kommt in Bewegung. Leinen los und auf sie mit Gebrüll!
"Apartment 5F" brettert in zwei Minuten in gewohnter und seit Jahren bekannter Manier herunter, noch ehe die Segel gesetzt und die Totenkopf-Flagge gehißt ist. Soweit also nichts Neues an Bord der New Jersey-Mannschaft um Kapitän Greg Attonito. "Sing along forever" und "Simple man" erscheinen nicht nur aufgrund der eigentlichen Songtitel symptomatisch. Sondern auch vor dem Hintergrund des bisherigen Schaffens der Jungs, die vor nunmehr auch schon 16 Jahren den heimatlichen Hafen verlassen haben. Nomen est omen sozusagen. Einfache (Punk-) Songs, ordentliche (Hardcore-/Rock'n'Roll-) Härte, trinkfeste Melodien, mitgrölkompatible Refrains und ein sich wie ein roter Faden durch sämtliches Liedgut ziehender Hang zur Melancholie sprechen seit jeher für die "hoffnungslosen Romantiker".
Attonito hat seine kleine, aber ungemein eingespielte Crew mittlerweile so fest im Griff, daß er sich verstärkt um das Songwriting kümmern kann, was dieses Album meilenweit von den holprigen Anfangstagen der Mannschaft abhebt. "Kids and heroes" und die etwas beschaulicheren "Night train", "Todd's song", "Anchors aweigh" und "I'm from here" sind wohlklingende Belege dafür. Und so haben The Bouncing Souls eines ihrer besten und reifsten Werke an Land gezogen, seitdem sie durch die Drei-Akkorde-See schippern. Mehr kann da nicht kommen. Ab nach Hause, Jungs!
Highlights
- Kids and heroes
- Todd's song
- Anchors aweigh
Tracklist
- Apartment 5F
- Kids and heroes
- New day
- Sing along forever
- Born free
- Inside out
- Simple man
- Better days
- Night train
- Todd's song
- Blind date
- Highway kings
- Anchors aweigh
- I get lost
- The day I turned my back on you
- I'm from there
Gesamtspielzeit: 47:21 min.
Referenzen
Flogging Molly; Rancid; AFI; Operation Ivy; Dropkick Murphys; The Real McKenzies; The Ramones; Social Distortion; Sham 69; The Clash; Bombshell Rocks; Green Day; Anti-Flag; Sick Of It All; Swingin' Utters; Youth Brigade; One Man Army; H2O; Pennywise; Face To Face
Bestellen bei Amazon
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv
Threads im Plattentests.de-Forum
- The Bouncing Souls - Simplicity (5 Beiträge / Letzter am 06.08.2016 - 16:07 Uhr)