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Fake Names - Fake Names

Fake Names- Fake Names

Epitaph / Indigo
VÖ: 08.05.2020

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Generation Golf

Es weht stets ein kalter Hauch von Skepsis, wenn sich irgendwo am Horizont das alleseits bekannte Ungetüm namens "Supergroup" ankündigt. Zu oft wurden Erwartungen geschürt, die am Ende kein Mensch einhalten konnte. Zu oft war das Ergebnis zwar bis in die Haarspitzen routiniert, aber eben auch ungefähr so neu, spielfreudig und aufregend wie ein VW Golf. Ohne Sonderausstattung. In mausgrau. Die nächste Verdächtigen in dieser Kateogrie: Fake Names. Das sind vier gealterte Punkrock-Herren, die es jetzt gemeinsam wissen wollen und unter anderem klangvolle Namen wie Minor Threat, Dag Nasty, Bad Religion, Refused und Girls Against Boys im Lebenslauf stehen haben. Hey: Nicht jede Band kommt mit Dennis Lyxzén als Sänger daher.

Allerdings ahnt man schon beim Lesen der beteiligten Namen, dass es hier nicht sonderlich progressiv zugehen wird. Und der Vierer macht dann auch erst gar nicht den Fehler, Punkrock neu erfinden zu wollen, oder sich auf irgendwelche anderweitigen Sperenzchen einzulassen. Das Ergebnis? Dauert keine 30 Minuten und klingt so konsequent und entwaffnend rückwärtsgewandt, dass es eine helle Freude ist. Weil Lyxzén, Brian Baker, Michael Hampton und Johnny Temple ihre zehn Stücke nur rudimentär ausproduziert haben – der Promotext behauptet, Brett Gurewitz habe die Demos kurzerhand zum fertigen Album erklärt – und dazu auf jede Spur verzichten, die nicht dringend sein muss. Weil überall auf "Fake Names" verstreut kleine Widerhaken verstreut sind, an denen man nur zu gerne hängen bleibt. Etwa, wenn "All for sale" seinen Gitarren elegant in den Refrain folgt. Oder wenn "Being them" loslegt, als hätten eben The Distillers im Studio vorbeigeschaut und einen Song beigesteuert.

Auch schön: Das rumpelige "Brick", das in unter zwei Minuten ins Ziel kommt, sich in seinen Strophen angemessen angepisst gibt und im Refrain doch die musikalische Sonne ins Album lässt. Und wenn "Darkest days" das unaufdringlichste Solo aller Zeiten auf seine Hörer loslässt, bleibt einem ohnehin nichts mehr übrig, als den imaginären Hut zu zücken. Da kann selbst der etwas faul anmutende Fade-out nichts daran ändern. Ehe man sich versieht, ist "Fake Names" dann auch rum ums Eck. Und will nochmals gehört werden. Dabei ist die ganze Chose kein wichtiges Album. Es wird auch in keiner Bestenliste auftauchen. Aber es ist ausdrucksstark und voller cleverer Details. Und macht zwischendrin eine Menge Spaß. Was will man schon mehr erwarten?

(Martin Smeets)

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Highlights

  • Being them
  • Darkest days
  • Lost cause

Tracklist

  1. All for sale
  2. Driver
  3. Being them
  4. Brick
  5. Darkest days
  6. Heavy feather
  7. First everlasting
  8. This is nothing
  9. Weight
  10. Lost cause

Gesamtspielzeit: 27:53 min.

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Armin

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2020-04-29 20:38:14 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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