Shakers - I need you to know
Konglomerat Kollektiv / I.Corrupt
VÖ: 03.04.2020
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Parting the sea
Die 2000er sind zurück! Shindy und RIN sampeln sich durch 50 Cent und Jay-Z und auch Nu-Metal erlebt vielerorts ein Comeback, wenngleich sich das irgendwie niemand so richtig gewünscht hat. Wenn eine Wiesbadener Band wie Shakers aber mit bestechender Authentizität die rohe Energie des Screamo-Sounds auch 20 Jahre später auf den Punkt bringt, hat das weniger mit Trends und nostalgischer Rückschau zu tun, sondern vor allem mit der Tatsache, dass seit der Entstehung von Hardcore und seinen zahlreichen Subgenres kein Sound so richtig zum Erliegen gekommen ist. Shakers klingen fast wie Touché Amoré, und auch die klingen ja zumindest ein bisschen nach dem Hardcore der Neunziger. Und auch, wenn die Referenzen zu "I need you to know" offensichtlich sind und das Album nichts aussagt, wovon nicht schon viele traurige Post-Hardcore-Bands geschrien haben, bereichern sie die Szene mit dieser Platte durchaus.
"Allay" ist ein fulminanter Einstieg in ein Album, wonach zwar wohl niemand gefragt hat, das aber dennoch viele sehr glücklich machen könnte: Mit brachialer DIY-Energie direkt aus dem Proberaum und den Jugendzentren des Landes nehmen Shakers ihren Platz in der hiesigen Szene der härteren Gitarrenmusik in Anspruch. Dabei ist "I need you to know" im Grunde genommen gar nicht so hart: Ähnlich wie die Pioniere Touché Amoré oder Pianos Become The Teeth hält das Quintett seine Gitarren größtenteils clean. So entstehen keine überlebensgroßen Breakdowns oder spektakuläre Gitarrensolos, aber die rohe Energie von etwa "Telemark" erhält eine derart geballte Ehrlichkeit, die es heutzutage wertzuschätzen gilt. Auch die kurze Laufzeit von unter einer halben Stunde schreit nach unmittelbaren Gefühlsausbrüchen.
Besagter Song punktet überdies mit stimmungsvollem Instrumental-Intro. Shakers haben sich eben trotz der im ersten Moment nicht wettbewerbsfähigen Produktion, die ganz klar dem DIY-Spektrum zuzuordnen ist, viele Gedanken um ihren Sound gemacht. Die Drums von "Words" etwa schneiden gemeinsam mit dem klagenden Screams und den träumerischen Gitarren direkt ins Mark. Virtuoser wird es auf "Swan song", wo sich die Wiesbadener an Tapping und einer dominanteren Stellung der Gitarre ausprobieren. Generell punktet "I need you to know" aber vor allem durch die direkte emotionale Ansprache, die ehrliche Härte und die hörbare Leidenschaft, die Shakers in ihr Debütalbum gestekt haben. Schwitzig-intensive Shows sind da sowieso garantiert.
Highlights
- Allay
- Swan Song
- Words
- Telemark
Tracklist
- Allay
- Spin
- Swan song
- Sun scare
- Words
- Abandon scale
- If it's done with, it's eternal
- Telemark
- Somersault
- Fuse
- Sputnik
Gesamtspielzeit: 28:53 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Dumbsick Postings: 419 Registriert seit 31.07.2017 |
2020-04-11 21:52:33 Uhr
Hier ne Empfehlung vom Transcended Music Blog für die Shakers:https://www.transcendedmusic.de/2020/04/shakers-i-need-you-to-know-recommendation/ |
MartinS Plattentests.de-Mitarbeiter Postings: 1395 Registriert seit 31.10.2013 |
2020-04-09 10:43:18 Uhr
Muss meine Aussage auch zurücknehmen: Die klingen tatsächlich nur fast wie Touché Amoré. Mensch, ich sollt nicht immer so schnell drauf los schreiben.Na dann schnell Dogleg hören ;) |
Autotomate Postings: 6174 Registriert seit 25.10.2014 |
2020-04-09 09:50:53 Uhr
Wobei ich den Sänger Chrisse Weiler garantiert nicht mit Jeremy Bolm verwechseln würde... Aber ich werd mir das Album auf jeden Fall noch genauer anhören, gibt's ja nett als Name-Your-Price bei bandcamp. Staut sich gerade etwas bei mir, dein AdW der letzten Woche steht auch noch aus... |
MartinS Plattentests.de-Mitarbeiter Postings: 1395 Registriert seit 31.10.2013 |
2020-04-09 08:58:14 Uhr
Die klingen nicht nur fast wie Touché Amoré, die klingen exakt wie Touché Amoré.Nicht schlecht aber trotzdem. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27355 Registriert seit 08.01.2012 |
2020-04-08 20:51:57 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
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Referenzen
Touché Amoré; La Dispute; Alexisonfire; Defeater; La Petite Mort; Pianos Become The Teeth; Anorak; Modern Life Is War; Have Heart; Birds In Row; Nothington; More Than Life; Dead Swans; Gorilla Biscuits; Taking Back Sunday; My Chemical Romance; Thursday; Silverstein; Senses Fail; Glassjaw; The Used; Alexisonfire; The Fall Of Troy; Escapado; Fjort; From First To Last; Ceremony; Basement; Young Mountain; The Tidal Sleep
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