The Mooney Suzuki - Electric sweat
Columbia / Sony
VÖ: 07.07.2003
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Schweißperlen
Mooney. Suzuki. Hmm. War da nicht mal was? Vielleicht damals in den Siebzigern? Na und ob da was war! Malcolm Mooney und Damo Suzuki waren nämlich die beiden Sänger der Krautrock-Spielgestalter von Can. Und die gehören immerhin zu den mutmaßlich wichtigsten Herren, die je unter schwarz-rot-goldener Flagge experimentiert haben. Kein Wunder also, daß die Kölner noch heute eine Menge Fans haben. Geht man aber so weit wie diese Verehrer hier, muß da doch irgendetwas faul dran sein. Vor allem, wenn die Angeklagten auch noch felsenfest von sich behaupten, die beste Stadionrockband der Welt zu sein. Eine Mogelpackung? Ja. Aber was für eine!
Der einzige, der hier hält, was er verspricht, ist der Albumtitel. The Mooney Suzuki sind das dreckigste Rudel Schweinerocker, das auf der Lower East Side jemals einen Fuß vor die Tür gesetzt hat. Ihre Songs sind rüde und besitzergreifend, sie werden von schamlosen Gitarrenschauläufen durchkreuzt und von hirnrissigen Background-Vocals mürbe gemacht. Davor steht dann ein Sänger, der auf einer riesigen Testosteron-Welle surft und den Rock'n'Roll im Bilderbuch-Stil vorlebt: "Well in a young man's mind it's a simple world / There's a little room for music and the rest is girls." Und wenn die Songs auch noch regelmäßig Feedback-Feuer fangen, sind endgültig sämtliche Klischees bedient. Zu den Akten. Ja?
Mitnichten natürlich. The Mooney Suzuki mögen zwar arg verklärt in die Vergangenheit blicken und bisweilen auch allzu breitbeinig vor sich hintoben. Wenn die New Yorker in ihrer halben Stunde Ruhm aber mal vom plattgetrampelten Retro-Rock-Pfad abkommen, können sie plötzlich erschreckende Sachen machen. Das mystische Orgel-Instrumental "It's showtime part II" beklatscht sich zu recht selbst, die rührend verkitschte Ballade "The broken heart" bittet Jimi Hendrix zum Gastgesang. Und auf der anderen Seite stehen eben wilde Songs mit schlechten Manieren wie der Titeltrack, die buchstäblich im eigenen Schweiß ersaufen. "What you get is electric sweat". Stimmt genau.
Highlights
- Electric sweat
- Oh sweet Susanna
- The broken heart
Tracklist
- Electric sweat
- In a young man's mind
- Oh sweet Susanna
- A little bit of love
- It's not easy
- Natural fact
- It's showtime part 2
- I woke up this morning
- The broken heart
- Electrocuted blues
Gesamtspielzeit: 35:35 min.
Referenzen
The Datsuns; The Von Bondies; The D4; MC5; The Stooges; Iggy Pop; The Hives; The Flaming Sideburns; The (International) Noise Conspiracy; The Pattern; Randy; The Dirtbombs; The Come-Ons; The Go; The Chronics; Division Of Laura Lee; The Hellacopters; The Sonics; Gluecifer; New York Dolls; The Rolling Stones; The Who
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