Johnossi - Torch // flame

BMG / Warner
VÖ: 28.02.2020
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Noch ein Aufguss?
Ach Johnossi, was habt Ihr Euch nicht schon alles von uns anhören müssen? Zuerst diagnostizierten wir bei Euch das gefürchtete "U2-Syndrom" , sahen Euch bereits im Mittelmaß angekommen und unterstellten Euch zuletzt gar, den Weg in die Belanglosigkeit bereits selbst vor Augen zu haben. Dabei fing alles so gut an. Auch wenn wir manchmal hart zu Euch waren, so waren wir doch immer ehrlich, nie gehässig und in unserer Enttäuschung doch stets immer dem Wunsch verbunden, dass Ihr noch einmal zu alter Größe zurückfindet, dass wir noch einmal unbeschwert zusammen tanzen können, dass wir all die Dinge, die man vor dem Tod tun sollte, wie Ihr sie wunderbar besungen habt, gemeinsam tun. Man sagt, dass alte Liebe nicht rostet. Daran möchten wir gerne glauben, jedoch macht Ihr es unserer Liebe mit dem etwas dünnen Aufguss, den Ihr mit "Torch // flame" über unsere Herzen gießt, nicht gerade einfach.
Bereits der Opener "Hot thoughts" bringt leider alle Kritikpunkte der Vergangenheit mit einem Schlag wieder auf den Tisch. Wo ist die Atmosphäre, die Leidenschaft, die Überraschung oder zumindest der große Knall? Nichts zu hören. Stattdessen herrscht Mittelmäßigkeit im Stereopanorama. Recht uninspirierte Gitarrenriffs verbinden sich mit einer ebenso einfallslosen Melodie zu einem Stück, das bestenfalls einfach nur egal ist. Wie es besser geht, zeigen Johnossi im nächsten Atemzug bereits selbst und versprühen mit "The longer the wait, the harder the fall" zumindest ein wenig ihres alten Esprits, verbinden Leichtigkeit mit Spannung, lassen hier und da sogar die Gitarre aufschreien und zeigen zumindest im Ansatz ihr gutes Händchen für Melodien und Dynamik. Auch der Titeltrack überzeugt dank dramatisch schwankender Melodiebögen, gekonnt sparsam eingesetzter Instrumentierung und atmosphärischer Lyrics. Leider fehlt aber auch hier das Quäntchen Besonderheit, das diesen guten Song zu einem großartigen Song hätte machen können.
Am Fehlen eben jener Besonderheit krankt "Torch // flame" leider durchgehend. Nummern wie "The beat" oder "Echoes" kommen trotz einiger schöner Ideen einfach nicht über das Mittelmaß hinaus. Und trotzdem schwingt jederzeit ein gewisser Vibe in der Musik mit, der "Torch // flame" durchaus bekömmlich macht. Es ist nun nicht so, als wären Johnossi wirklich schlechter geworden, es scheint vielmehr, als würden die Ideen fehlen. Und darum bauen Johnossi nun wohl gefällige und simple Tracks zusammen, die zwar eindeutig die Handschrift des Duos tragen, aber die Seele und die jugendliche Unbeschwertheit vermissen lassen, mit welcher sich die zwei Schweden einst in unsere Herzen spielten. Trotzdem macht "Torch // flame" durchaus Spaß. Totalausfälle gibt es keine, und auch die schwächeren Tracks sind weit davon entfernt, wirklich schlecht zu sein. Was schmerzt, ist einfach die Mittelmäßigkeit, mit der sich Johnossi abgefunden zu haben scheinen.
Zum Glück wirft das Album trotz allem einige unterhaltsame Nummern ab, die zwar keinen Innovationspreis gewinnen, aber durchaus ihre Momente haben. "In your eyes" beispielsweise lädt ungeniert zum Tanzen ein und lässt eine gewisse Experimentierfreude zumindest im Anschein erkennen, und auch "CCCcowboys" lässt den Hörer zumindest erahnen, dass die Jungs eigentlich mehr drauf haben. Zum größten Teil bemühen Johnossi auf "Torch // flame" allerdings Elemente, die bereits von ihren früheren Alben hinreichend bekannt sind, und vielleicht ist es genau dieser Stillstand, der für einen schalen Beigeschmack sorgt. Ein paar neue Facetten im Sound des Duos hätte dem Album ganz sicher gut getan. So wie es ist, erscheint "Torch // flame" leider etwas dünn und geschmacksarm. Johnossi stehen am Scheideweg. Entweder gelingt ihnen beim nächsten Mal ein echter Befreiungsschlag oder sie erreichen tatsächlich das Ende des Weges in die Bedeutungslosigkeit. Zu wünschen wäre ihnen ersteres. Wir möchten weiterhin daran glauben, dass Ihr das schafft.
Highlights
- The longer the wait, the longer the fall
- In your eye
Tracklist
- Hot thoughts
- The longer the wait, the longer the fall
- Torch // flame
- The beat
- Echoes
- Heavens (Then we begin)
- In your eye
- CCCcowboys
- Sleepin‘ in
Gesamtspielzeit: 36:52 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Gomes21 Postings: 5342 Registriert seit 20.06.2013 |
2021-02-06 10:28:10 Uhr
Wrecking Ball ist so lahm und wenig originell wie der Titel es vermuten lässt.Wundert mich wirklich, dass die noch in so mehr oder weniger großen Hallen spielen. Es ist aber auch etwas das Manko dieser 2-Musiker Guitar/Drum Kombo. Ich kenne keine einzige die sich nicht verbraucht hat. Man ist schon sehr eingeschränkt. |
Superhelge Postings: 826 Registriert seit 15.06.2013 |
2021-02-06 09:11:15 Uhr
John Knossi? Ne Band hat der nervige Typ jetzt auch schon??? :-) |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28017 Registriert seit 08.01.2012 |
2021-02-05 19:43:20 Uhr - Newsbeitrag
Johnossi 09.12.2021 - 01.03.2022 Image Label Präsentiert wird die Tour von piranha, START, kulturnews und MusikBlog.de. Johnossi Special Guest: Linn Koch-Emmery 09.12.2021 Rostock - M.A.U. Club //neu 10.12.2021 Berlin - Columbiahalle //verlegt vom 02.04.2021, bzw. vom 17.09.2020, bzw. vom 27.03.2020 11.12.2021 Köln - Live Music Hall //verlegt vom 11.04.2021, bzw. vom, bzw. vom 28.03.2020 aus der Essigfabrik 12.12.2021 Stuttgart - LKA Longhorn //verlegt vom 05.04.2021 aus Im Winzemann 14.12.2021 München - Muffathalle //verlegt vom 09.04.2021, bzw. vom 13.09.2020, bzw. vom 22.02.2020 15.12.2021 Frankfurt - Batschkapp //verlegt vom 10.04.2021, bzw. vom 11.09.2020, bzw. vom 25.03.2020 16.12.2021 Leipzig - Felsenkeller //verlegt vom 01.04.2021, bzw. vom 19.09.2020, bzw. vom 20.03.2020 18.12.2021 Hannover - Faust //neu 19.12.2021 Münster - Skaters Palace //verlegt vom 13.04.2021, bzw. vom, bzw. vom 29.03.2020 20.12.2021 Hamburg - Markthalle //verlegt vom 14.04.2021 22.02.2022 Dresden - Reithalle //neu 28.02.2022 Nürnberg - Hirsch //neu 01.03.2022 Bremen - Schlachthof //verlegt vom 31.03.2021 |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28017 Registriert seit 08.01.2012 |
2020-06-09 18:35:43 Uhr - Newsbeitrag
JOHNOSSI veröffentlichen neue Single "Wrecking Ball" inkl. VideoLivestream-Konzert im KB in Malmö Verschobene Tourdaten für 2021 Das schwedische Rock-Duo Johnossi veröffentlichte Anfang des Jahres sein sechstes Studioalbum "Torch // Flame". Nun sind sie mit ihrer neuen Single "Wrecking Ball" zurück. Das Video dazu wurde von Peder Bergstrand produziert. ▶ Ansehen: Johnossi - "Wrecking Ball" (Official Video) Die Band sagt über den Track: "We recorded this one last year but decided to hold it as a release tokick of the summer festival season with a bang...Now the whole summer is corona fucked but we still of course wanted to release the song anyway. It's a true Johnossi-riffparty tune." Vergangene Woche brachten Johnossi außerdem ihre Live-Energie für ein explosives, einstündiges Live-Stream-Konzert im schwedischen Rockclub KB (Kulturbolaget) in Malmö auf die Bühne. ▶ Ansehen: Johnossi - "Livestream Concert from KB in Malmö Sweden" (bei youtube) Aufgrund der aktuellen Corona-Situation sind Johnossi erneut gezwungen, ihre geplanten Herbst-Europa-Tournee-Termine auf das Frühjahr 2021 zu verschieben. Johnossi - live: 31.03.21 - Schlachthof (Bremen) 01.04.21 - E-Werk (Leipzig) 22.04.21 - Columbiahalle (Berlin) 05.04.21 - Im Wizemann (Stuttgart) 09.04.21 - Muffathalle (München) 10.04.21 - Batchkapp (Frankfurt) 11.04.21 - Essigfabrik (Köln) 13.04.21 - Skaters Palace (Münster) 14.04.21 - Markthalle (Hamburg) |
tumbleweed Postings: 322 Registriert seit 02.09.2019 |
2020-02-21 09:48:47 Uhr
Sind im März auf Tour, wollen aber auch schon 35 Euro. Sehe ich nun nicht ganz als Marktwert der Band an :/ |
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Referenzen
Mando Diao; Sugarplum Fairy; Friska Viljor; The Strokes; The Coral; One Night Only; Razorlight; The Kooks; The View; Moneybrother; The Hollies; Hard-Fi; Kaiser Chiefs; Snow Patrol; Rooney; Molotov Jive; The Lost Patrol Band; Jet; The Datsuns; The Von Bondies; Little Barri; Caesars; Kings Of Leon; Black Rebel Motorcycle Club; The Sounds; Shout Out Louds; Nikola Sarcevic; Håkan Hellström; Christopher Angström; Stompin' Souls; Alter Me; The Shys; The Besnard Lakes; Oasis
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