She-Male Trouble - Back from the nitty gritty

XNO / Alive
VÖ: 04.08.2003
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Östrosteron
Berlin, Hauptstadt, Metropole und Heimat etlicher mehr oder minder angesagter Bands mit dem Berlin-Sound, die vor allem eins gemeinsam haben: Sie kommen, nun ja, aus Berlin. Die Hauptstadtszene wird nun durch einen Stil bereichert, der zwar alles andere als neu ist, in Verbindung mit dem "Aus Berlin"-Sticker durchaus überrascht: She-Male Trouble walzen mit fettem Motorpunk über die Avus.
Sicherlich ist die Fahrt mit dem praktischen City-Kleinwagen auf der Stadtautobahn nicht gerade die ideale Szenerie für einen stilechten Ohrenputz mit "Back from the nitty gritty". Ein dicker amerikanischer Straßenkreuzer, am besten offen, sollte es schon sein, wahlweise auch ein selbstgebautes Gefährt mit viel Hubraum, vielen PS und viel mehr Hinter- als Vorderrad. Des weiteren wird eine staubige Straße, Sonnenschein und kaltes Dosenbier sowie keine störenden Verkehrsteilnehmer benötigt. Damit wäre das Umfeld perfekt. In Berlin ist dies vor allem wegen des letzten Punktes nicht zu machen.
Das aber erscheint völlig egal, denn She-Male Trouble sind sowieso kein bißchen "typisch Berlin", falls es sowas überhaupt gibt. Das einzige, was die Band mit Hauptstadtaushängeschildern wie Mia gemein hat, ist die Frau am Mikrofon. Die heißt hier Carol La Rock und röhrt gerne mit den Verstärkern der Gitarristen um die Wette. Das liegt ihr mehr als die sanften Töne, wie das etwas piepsig klingende "Motown D.A.N" zeigt, das außerdem durch die textlich etwas mißglückte Choruszeile "Moneymaking is a wonderful thing" auffällt. <>Insgesamt aber hat "Back from the nitty gritty" deutlich mehr Stärken als Schwächen. Testosteronrock mit Östrogenstimme - das hat was. Die Makel des Albums lassen sich überwiegend mit dem Wort "Anfängerfehler" entschuldigen, schließlich haben wir es hier mit einem Debüt zu tun. Nur eines sollte bitte niemals wieder passieren: eine so lieblos hingehudelte Coverversion wie das hier präsentierte "Venus" (Shocking Blue) möchten wir bitte nie nie wieder hören.
Highlights
- Too strong
- Killin keepin her alive
- Can't make me stay
- Time to ask for more
Tracklist
- 2nd hand life
- Too strong
- Ugly
- Break it up
- Killin keepin her alive
- Mrs. Miller
- Don't tell me what to do
- Down with me
- Venus
- Motown D.A.N.
- Can't make me stay
- The day that I die
- Time to ask for more
Gesamtspielzeit: 40:47 min.
Referenzen
The Donnas; Dover; Sleater-Kinney; Sahara Hotnights; The Heroines; Bambix; Rosco; That Dog; The Primitives; The Muffs; Hole; The Breeders; Girlschool; Joan Jett & The Runaways; Blondie; Cretin 66; Peter Pan Speedrock; The Masons; Motörhead; Social Distortion; NOFX; Bad Religion; Pennywise; Therapy?; Beangrowers; The Hellacopters; Backyard Babies; Turbonegro; AC/DC