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Okay Kaya - Watch this liquid pour itself

Okay Kaya- Watch this liquid pour itself

Jagjaguwar / Cargo
VÖ: 24.01.2020

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Girlfriend, leidend

Bestünde ein Interesse an einem neuen Everybody's Darling der Songwriter-Gilde? Der Rezensent schlägt da die gebürtige Norwegerin Kaya Wilkins vor, die gerade mit ihrem zweiten Album als Okay Kaya um die Ecke kommt, denn "Watch this liquid pour itself" dürfte vielen gefallen. Dieser unaufgeregte Pop-Ansatz mit einprägsamen Melodien und liebevollen Arrangements wirkt unangestrengt und bescheiden, aber besitzt gehörige Wirkung. Erster Anhaltspunkt für die gehobene Qualität ist der Umstand, dass bei der stattlichen Anzahl von fünfzehn Songs kein Füller dabei ist, kein verlegener Songentwurf. Denn die Stücke, getragen meist nur von einer starken Idee, haben markante Identität, ohne dass etwas erzwungen würde.

"Insert generic name" besitzt zum Beispiel die Unschuld eines dahergeträumten Sing-Sangs im Teenager-Zimmer, "Stacey, it really sucks to be your girlfriend." In solchen Stücken übernimmt oftmals ein einprägsames, aber unaufgeregtes Gitarrenspiel die Führung, die Intimität von händisch erzeugter Musik greift um sich. Und doch sind Songs wie "Overstimulated", welches einen feinen Gitarren-Swing besitzt, trotz blasser Melancholie sonderbar luftig und locker. Da passt dann auch die dezent einsetzende Erlösung eines milden Chors. An anderer Stelle beweist Okay Kaya, dass auch knisternder R'n'B sich in ihrem Repertoire befindet. Das genüssliche Sprudeln und Klöppeln von "Baby little tween" hat einen Hochglanz-Touch, den Wilkins zwar nur selten, dafür aber sehr effektiv einsetzt. Man findet ihn zum Beispiel bei "Mother nature's bitch", welches unterkühlten Gesang neben Disco-Beats und einem relaxten Piano platziert.

"Watch this liquid pour itself" ist also ein Musterbeispiel für große Abwechslung bei einigen festen Koordinaten. Die Extreme werden vermieden, Dissonanzen wird man nicht finden, aber auch in der melodischen Weichheit der Platte verstecken sich kontrastierende Elemente. So herrscht zwar eine gewisse Melancholie vor, dies hindert Okay Kaya aber nicht an gesundem Witz. Da ist eines der markantesten Stücke, "Asexual wellbeing", ein sonderbares Eingeständnis: "Sex with me is mediocre." Macht aber nix, wenn die Synthies dabei so körperlich pulsieren und der dumpfe Beat unterschwellig anschiebt.

Man findet immer wieder kleine Besonderheiten, die das vielfältige Gesamtbild dieser Platte wunderbar ergänzen. Der rustikal runtergeschrammelte Indie-Rock von "Psych ward" oder die unterkühlte Synthetik von "Stonethrow", all dies sind Puzzle-Stücke, die für eine eigene Identität, für einen ganz eigenen Geschmack sorgen. Im Großen und Ganzen steht dann ein Album, welches bei gedämpfter Grundstimmung unheimlich viel abdeckt, immer dabei: die Stärke wirkungsvoller Melodien.

(Martin Makolies)

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Highlights

  • Insert generic name
  • Asexual wellbeing
  • Mother nature's bitch
  • Stonethrow

Tracklist

  1. Baby little tween
  2. Ascend and try again
  3. Insert generic name
  4. Overstiumulated
  5. Psych ward
  6. Guttural sounds
  7. Asexual wellbeing
  8. Popcorn heart
  9. Mother nature's bitch
  10. Hallelu ya hallelu me
  11. Symbiosis
  12. Givenupitis
  13. Helsevesen
  14. Stonethrow
  15. Zero Interaction Ramen Bar

Gesamtspielzeit: 38:18 min.

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User Beitrag

Kevin

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 1008

Registriert seit 14.05.2013

2020-01-25 14:27:04 Uhr
Schönes Album

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 25189

Registriert seit 08.01.2012

2020-01-12 22:52:08 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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