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Isaac Delusion - Uplifters

Isaac Delusion- Uplifters

Microqlima
VÖ: 08.11.2019

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Ich nehm wie immer zwei

Wenn man nach den typischen Musikklischees geht, dann sind Isaac Delusion die typischen Franzosen. Denn dort weiß man: Electro-Pop mit Tanzaffninität geht man am besten als Duo an. Und so verbergen sich auch bei Isaac Delusion hinter dem Bandnamen genau zwei Personen, Loïc Fleury und Jules Pacotte. Die Pariser stehen ganz in der Tradition französischer Zweiergespanne wie Air oder Daft Punk, und es ist nicht auszuschließen, dass sie deren Popularität auch eines Tages erreichen. Reichlich Radio-Airplay, ein ausverkauftes Pariser Olympia und eine erhebliche Playzahl bei Spotify deuten darauf hin. Und zu weiten Teilen hat der kleine Hype seine Berechtigung, der neue Longplayer "Uplifters" betont genau das über den Großteil seiner Spielzeit, was man an frankophonen Duos in den letzten Jahrzehnten schätzen gelernt hat, Pop mit Witz und intelligentem Sentiment.

Dazu gehört es auch, den Hunger nach eindeutigen Hits zu stillen. Dies beherrschen Isaac Delusion sehr gekonnt und routiniert, Disco-Banger wie "Disorder" oder "It hurts" ziehen mit waidwundem Falsett Fäden über die von kräftigen Beats bevölkerte Tanzfläche, in denen sich die Dancing-Crowd wohlig gefangen nehmen lässt. Aber auch differenzierte Ausdrücke zeitgenössischer Dance-Musik lassen sich finden. Das eröffnende "Fancy" hat diesen wolkenweichen Flow mit einem psychedelischen Gesang aus dem Off, welchen Air seit weit über 20 Jahren salonfähig gemacht haben. Aber durch das wattige Dahingleiten flackert immer wieder das psychopathische Handeln einer männermordenden Emily, welches auf Textebene für Frösteln sorgt.

Der satte Bass von "Magicalove" kombiniert mit von vibrierenden Nervenenden getriggertem Gesang wirkt dagegen recht eindeutig und clean. Die größtenteils schlanke Instrumentierung versperrt nicht den Blick auf diesen einfachen, aber sympathischen Dance-Hit. In diesen Momenten haben Isaac Delusion trotz vordergründiger Einordung in einen bekannten Kontext eine eigenständige Signatur mit selbstbewusstem Willen zur starken Melodie.

So manches Mal jedoch verblasst die eigene Handschrift zu einer generischen Klischeehaftigkeit, die dem Genre in weniger inspirierten Momenten anhaftet. Das Duo lässt es sich bei "Pas l'habitude" eine Spur zu gut gehen auf dem leicht wogenden Glitzermeer, ein paar Druckpunkte wären bei diesem vormittäglichen Plätschern ganz gut gewesen. Der Refrain ist dann leider nicht viel mehr als eine in Milchkaffee badende Harmlosigkeit. Auch das dezent pumpende "People you know" besitzt zu wenig Eigeninitiative, gleitet und strömt durch sattsam bekanntes Achtziger-Disco-Areal. Auch das mit markantem Stamm-Beat ausgestattete "Basement leisure" käut die angedachte Hippie-Attitüde ein wenig lustlos wieder. Da kommt es nach zwei Dritteln der Platte zu unschönen Ermüdungserscheinungen, die dieser potenziell großartigen Band ein wenig von ihrem Witz und Schwung nehmen. Da wäre ein Abwenden des Blickes von den Vorbildern ratsam gewesen.

(Martin Makolies)

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Highlights

  • Fancy
  • Disorder
  • Magicalove

Tracklist

  1. Fancy
  2. Disorder
  3. Parrots
  4. Pas l'habitude
  5. it hurts
  6. Together
  7. Magicalove
  8. People you know
  9. Tell me how
  10. Basement leisure
  11. Couleur menthe a l'eau

Gesamtspielzeit: 42:58 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

squand3r

Postings: 124

Registriert seit 24.01.2019

2020-01-15 13:49:15 Uhr
also der Refrain und insbesondere der letzte Akt des Songs ‚Tell me how‘ - ein Traum!

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26281

Registriert seit 08.01.2012

2020-01-12 22:50:15 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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