Hanging Garden - Into that good night

Lifeforce / Soulfood
VÖ: 15.11.2019
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10

Ein Kessel Dunkles
Sehr arbeitsam sind die Finnen Hanging Garden. Nachdem eine Vielzahl an Mitgliederwechseln nach den ersten Veröffentlichungen zu einer unsteten Besetzung führte, schaffen sie es seitdem, im Zweijahrestakt neue Longplayer zu veröffentlichen. Nicht nur die Masse ist erstaunlich, auch die musikalische Breite, die sie bedienen, ist ziemlich interessant.
Der Hauptkritikpunkt an Hanging Garden ist dabei wohl der, sprichwörtlich weder Fisch noch Fleisch zu bieten. Die Finnen bedienen eine Vielzahl an Genres, ohne dabei jedoch irgendwo verhaftet zu sein. Ein bisschen Doom, ein wenig Postrock, etwas mehr Gothic, eine Prise eingängiger Rock. Ist das eine Form von Einzigartigkeit, möglichst viele auf den ersten Blick nicht zusammenpassende Stile in einen Topf zu werfen und einmal herumzurühren? Andererseits: Wenn es einen Markt für Schokoladenpizza gibt, warum auch nicht. Allein: Langweilig wird es so nie, und diese "Kritik" ist mehr Triggerwarnung, denn negative Wertung, schließlich bietet "Into that good night" wie auch schon die Vorgänger eine Menge überzeugendes Material.
Bereits im Opener "Of love and curses" variiert es zahlreich. Donnert mit hohem Tempo los und erweckt den Anschein eines groovenden Doom-Metal-Stücks, samt der dazu passenden tiefen Growls. Nach anderthalb Minuten schwenkt es dann aber gesanglich in cleane, sehr weiche Gesangspuren samt balladesken Instrumentals um. Dieses Wechselspiel, plus weiterer Wendungen, wiederholt sich dann in den nächsten Minuten mehrfach. "Fear, longing, hope and the night", welches folgt, präsentiert sich als Melodic-Gothic-Song mit einem Schuss eingängigem Rockappeal. Auch hier findet sich ein Wechselspiel: tiefe Growls vs. Shouten. Vollends überdrehen es Hanging Garden dann in "Rain", in dem sie erst ein Klavier-Intro verbraten, dann wie bekannt loszulegen scheinen wie die Feuerwehr, nur um sich Sekunden später auszubremsen und mit weiblichen Vocals der neu hinzugekommenen Riikka Hatakka in eine atmosphärische Ballade einzuschwenken. Dies alles binnen einer Minute, und wer bis hierhin mitgelesen hat, ahnt natürlich, dass das in den restlichen sechs Minuten dieses Tracks und des weiteren Verlaufs von "Into that good night" nicht der letzte Stilwechsel bleiben wird.
Man wird also bestens unterhalten auf dem sechsten Album des Kollektivs. Die Fülle an eingebrachten Mitteln muss natürlich erst einmal verdaut werden, ist aber der Punkt erst einmal erreicht, an dem sich das Ohr an die Facetten der Band gewöhnt hat, taugt "Into that good night" für so einige Durchgänge – in denen es jeweils immer Neues zu entdecken gibt.
Highlights
- Fear, longing, hope and the night
- Signs of affection
Tracklist
- Of love and curses
- Fear, longing, hope and the night
- Into that good night
- Rain
- Silent sentinels
- Anamnesis
- Navigator
- Signs of affection
Gesamtspielzeit: 45:55 min.
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Referenzen
Anathema; Antimatter; Katatonia; Lacuna Coil; Trees Of Eternity; Novembers Doom; The Gathering; Anneke Van Giersbergen; Novembre; Trees Of Dawn; Evanescence; Nightwish; Tarja; Paradise Lost; Pain Of Salvation; Theatre Of Tragedy; Within Temptation; Avantasia; Fields of the Nephilim; The Sisters of Mercy; The Mission; The 69 Eyes; Moonspell; my Dying Bride; Type O Negative
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