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Meredith Brooks - Bad bad one

Meredith Brooks- Bad bad one

Go / Alive
VÖ: 04.08.2003

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Schlechter Witz

Erinnern wir uns. Es muß 1884 oder so gewesen sein. Jürgen von der Lippe, dieses rustige, lüstige Hawaii-Hemden-Versandhaus war ganz oben, in seiner "Geld oder Liebe"-Show traten nur die richtig Großen auf. Howard Carpendale war zum Beispiel mal da. Und eines Abends gab sich auch ein junges, dynamisches Fräulein namens Meredith Brooks die Ehre. Und was die den Leuten damals vorsang, sollte noch ein echter Gassenhauer werden. Die staubwedelnde Hausfrau, die Friseuse bei der Arbeit und selbst Margarethe Schreinemarkers - alle summten sie es monate-, ach was, jahrelang munter vor sich hin: "I'm a bitch / I'm a lover / I'm a child / I'm a mother." Und so weiter.

Damals, man war jung und naiv, fuhr man ja irgendwie noch auf solchen Kram ab. Wenn Meredith Brooks sich nun aber 35 Jahre nach ihrem größten und einzigen Hit dazu entschließt, einen weiteren Comebackversuch zu starten, dann soll sie sich bitte nicht wundern, daß sogar der eigene Albumtitel dagegen ist. Wir lassen uns ja einiges gefallen. Und wir wären auch froh drum, wenn mal ein gestandenes Weibsbild der Generation Avril in den ungelifteten Arsch treten würde. Aber was soll man bitte noch davon halten, wenn sich die gute Meredith dabei genausoschlimm den Fuß verdreht wie neulich erst Liz Phair?

"Bad bad one" hat unseren Detektor für schrottigen Frauenpop in bisher ungekannte Wallungen versetzt. Es geht schon mit dem lustlosen "Dup di dup"-Geträller aus "Crazy" los, das acht lange Songs später in "Walk away" sogar ein zweites Mal reinschauen wird. Selbiger Song beeilt sich dann auch gleich, zu versichern, daß Frau Brooks keinesfalls vor modebewußten HipHoppereien wie Scratches und dem ganzen Kram zurückschreckt. Und zum Schluß dann natürlich noch die "Wer kommt in meine Arme?"-Ballade. Man dachte schon, sie käme gar nicht mehr. "Nothing's worth my pride"? Du solltest Deine Definitionen von "nothing" und "pride" überdenken, Meredith. Und alles andere auch.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

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Tracklist

  1. Crazy
  2. High
  3. Bad bad one
  4. Pleasure
  5. Pain
  6. You don't know me
  7. Where lovers meet
  8. Walk away
  9. Your name
  10. Shine
  11. Lucky day
  12. Stand

Gesamtspielzeit: 50:12 min.

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