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King Princess - Cheap queen

King Princess- Cheap queen

Zelig / Columbia / Sony
VÖ: 25.10.2019

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Das Kronjuwel

Nachwuchs bei den Royals! Keine Sorge, weder Meghan noch Kate ist erneut schwanger, Sie haben in dieser Hinsicht also keine relevanten Yellow-Press-Neuigkeiten verpasst. An dieser Stelle soll es um den royalen Pop-Nachwuchs gehen und auch wenn King Princess soundtechnisch wenig mit Queen, Prince oder Kings Of Leon gemein hat, so doch zumindest die Vorliebe fürs künstlerische Adelspseudonym. Auch ihr Debütalbum kommt nicht ohne blaublütigen Verweis aus, es trägt den prophetischen Titel "Cheap queen". King Princess, die im bürgerlichen Leben Mikaela Straus heißt, stammt aus – woher sonst? – Brooklyn, und wurde schon im Winter 2018 als einer der heißesten Newcomer des Musikjahres gehandelt. Nicht komplett grundlos: Ihre bisherigen EP- und Single-Releases waren überaus erfolgreich, streamten sich wie geschnitten Brot und machten Hoffnung und Lust auf mehr. Ihre Musik könnte natürlich kaum erfolgsversprechender sein: King Princess' quirliger Pop ist angereichert mit zeitgenössischem R'n'B, fluffigen Beats und jeder Menge juveniler Energie.

Für die Aufnahmen ihres Debütalbums "Cheap queen" verzog sie sich nach – wohin sonst? – Los Angeles und arbeitete dort mit namhaften Leuten wie Tobias Jesso Jr. und Father John Misty zusammen. Und klar, die Platte fließt nur so wie güldener Honig dahin: Die Arrangements sind weich und warm und sepiafarben, Straus' Stimme legt sich seidig darüber, Beats treiben die Songs sachte nach vorne. Manchmal denkt man an Lana Del Rey ohne deren existenziellen Schwermut oder an den R'n'B der ausgehenden Neunzigerjahre, allerdings ohne billige Effekthascherei. Auch Lorde kommt einem gern in den Sinn. Spannend oder besonders innovativ ist das grundsätzlich eher nicht, manchmal vielleicht auch minimal austauschbar, aber gut gemachter Pop muss ja nun auch nicht das Rad neu erfinden. Etwas gewöhnlicheren Schmachtfetzen wie "Ain't together" setzt King Princess dafür nahezu perfekte Hits wie den Titelsong entgegen: In unter drei Minuten packt die Künstlerin hier Sample-Beats, einen wuchtigen Bass und eine Melodie, die man sich schon mit dem Winkelschleifer aus dem Hirn flexen muss. Wenn man sie denn überhaupt loswerden möchte.

Interessant auch, mit welcher Konsequenz King Princess einen aussichtsreichen Song wie "Useless phrases" bereits nach etwas mehr als einer Minute abbricht, weil es einfach zum Inhalt der Nummer passt: Alles nur blödes Gelaber, das Gegenüber gefällt sich in Phrasendrescherei, da legt man doch besser auf, bevor man sich nur ärgert. Ähnlich überraschend nimmt die US-Amerikanerin ungeahnte Ausfahrten, beispielsweise im zunächst leise startenden "Watching my phone": Was mit reichlich Schmelz auf der Stimme und dezenten Streichern beginnt wie eine Lady-Gaga-Ballade wird nach zwei Minuten zum verzerrten Bass-Ungetüm. Im finalen "If you think it's love" singt sie mit Autotune-Stimme: "If this is love / I want my money back" und das passt thematisch natürlich super, weil dieses Album schon eine Liebesplatte ist, die, meist auch betont queer und mit zarten ironischen Brechungen, die Irrungen und Wirrungen des Herzens verhandelt. Das tut King Princess mit allen ihr zu Verfügung stehenden Mitteln. Der Weg zum Pop-Thron ist damit jedenfalls geebnet.

(Kevin Holtmann)

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Highlights

  • Cheap queen
  • If you think it's love

Tracklist

  1. Tough on myself
  2. Useless phrases
  3. Cheap queen
  4. Ain't together
  5. Do you wanna see me crying?
  6. Homegirl
  7. Prophet
  8. Isabel's moment (feat. Tobias Jesso Jr.)
  9. Trust nobody
  10. Watching me phone
  11. You destroyed my heart
  12. Hit the back
  13. If you think it's love

Gesamtspielzeit: 38:51 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

MM13

Postings: 2354

Registriert seit 13.06.2013

2019-11-15 18:52:44 Uhr
aha!

Web2.0

Postings: 484

Registriert seit 09.10.2019

2019-11-14 23:21:48 Uhr
7/10 nur im 6.5-7.4=7/10-System, im richtigen 6.1-7.0=7/10-System wäre es eine 8.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-11-14 21:23:19 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Web2.0

Postings: 484

Registriert seit 09.10.2019

2019-11-14 10:07:39 Uhr
Nee, RnB passt auch nicht richtig...

Web2.0

Postings: 484

Registriert seit 09.10.2019

2019-11-14 10:05:54 Uhr
Meinst du mit Pop RnB? Dann würde ich zustimmen.
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