Simply Red - Blue eyed soul
BMG / Warner
VÖ: 08.11.2019
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10
Die ewige Band
Musiker in einer Band zu sein, dürfte sich in etwa so verhalten wie das Aufreißen einer Chipstüte: Man muss schon selbst wissen, wann das Teil eingerollt und zur Seite gelegt wird. Andererseits gäbe es viele Gründe, eine Band bis in die Ewigkeit weiterzuführen. Das Geld, die daheim quälende Langeweile oder wie bei Keith Richards einfach nur der eiserne Wille, der Rest der Welt zu beweisen, dass der eigene Körper an ein biologisches Wunder grenzt. Simply Red haben ihre Auflösung jedenfalls bis auf weiteres verschoben. Eigentlich hatte Sänger und Frontmann Mick Hucknall die Band bereits vor neun Jahren aufgegeben, wollte 2015 lediglich zum damals 30-jährigen Jubiläum noch einen letzten Song schreiben, als Dankeschön für die Fans. Aus "Big love" wurde dann allerdings ein ganzes Album, gefolgt von einer Jubiläumstour. Schön, wenn der kreative Input nach all der Zeit noch immer nicht versiegen will. Zumindest für die Band.
Mit "Blue eyed soul" erscheint nun das immerhin zwölfte Studioalbum der Briten, die mit ihrer Version von "If you don't know me by now" Dauergast auf jeder Kuschelrock-Party sind. Doch schon die eröffnende Vorabsingle "Thinking of you" will zu viel: hektische Trompeten, euphorische Chor-Schlachtrufe und Hucknalls Stimme, die sich um Kopf und Kragen windet. Mal verliert sich sie im knurrenden Sound, dann wieder wird sie viel zu dünn. Mit "Sweet child" und "Complete love" folgen direkt im Anschluss Versuche einer Ballade, wobei letzteres Stück sich deutlich besser schlägt. Schmuse-Keyboard, zurückhaltende Gitarrensaiten und ein Hauch von Soul schaffen es zumindest, eine angenehme bis romantische Stimmung zu erzeugen. Auch hier lässt Hucknalls grundsätzlich sehr starker Gesang jedoch nach: Die wenigen Überraschungsmomente, in denen er seine Stimme erhebt, können gerade so noch etwas Spannung erzeugen, ansonsten bleibt es rau und unaufgeregt.
Hucknalls Organ, so heißt es in einer Pressemitteilung, stehe im Vordergrund des Albums. Mit den neuen Songs habe er neue vokale Herausforderungen gesucht und verfolgt. In der Praxis allerdings ist davon nur wenig zu erkennen. Immerhin: Alle zehn Songs wurden vom Sänger selbst geschrieben und in den Londoner British Grove Studios vom langjährigen Bandvertrauten Andy Wright produziert. "Blue eyed soul" ist außerdem von klassichem Funk und Soul inspiriert, die Band nennt Isaac Hayes, Curtis Mayfield, James Brown oder Tower Of Power als Referenzen. Und gegen Ende wird das Ganze tatsächlich erkennbar funky, Simply Red scheinen sich ab "BadBootz" mehr zu trauen und können mit lässigen Sounds noch das Ruder ein wenig herumreißen. Gebraucht hätte es "Blue eyed soul" trotzdem nicht, die Fans von Simply Red aber bekommen das nächste Dankeschön – und werden die zehn neuen Songs sicher zu schätzen wissen.
Highlights
- Complete love
Tracklist
- Thinking of you
- Sweet child
- Complete love
- Take a good look
- Ring that bell
- BadBootz
- Don't go down
- Riding on a train
- Chula
- Tonight
Gesamtspielzeit: 33:56 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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MM13 Postings: 2414 Registriert seit 13.06.2013 |
2019-11-08 18:54:43 Uhr
kurz reingehört,hört sich nach alter stärke an,werde ich mir mal genauer anhören. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27217 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-11-08 11:34:34 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27217 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-10-30 11:12:47 Uhr - Newsbeitrag
Simply Red - Complete Love (Official Audio) |
Andreas Postings: 232 Registriert seit 29.12.2013 |
2019-09-18 18:29:14 Uhr
Dachte an ziemlich egale Neuigkeiten, ist aber eine positive Überraschung! |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27217 Registriert seit 08.01.2012 |
2019-09-18 18:13:53 Uhr - Newsbeitrag
SIMPLY RED kündigen Herbst-Tournee 2020 an und bringen Single "BadBootz" aus neuem Album "Blue Eyed Soul"Nach der Ankündigung, dass am 8. November ihr neues, funky Album "Blue Eyed Soul" via BMG veröffentlicht wird, enthüllen Simply Red erstmals Details zu ihrer mit Spannung erwarteten insgesamt 33 Termine umfassenden Stadiontournee 2020, die sie nach Großbritannien, Irland und quer durch Europa führen wird. Gefeiert als einer der erfolgreichsten Live-Acts, die Großbritannien je zu bieten hatte, werden Simply Red in gewohnter Manier aus allen Rohren feuern und ein Spektakel der Extraklasse bieten. Und natürlich werden sie die noch immer grandiosen Hits ihrer beispiellosen Karriere wie "Stars", "Holding Back The Years", "Fairground" und "Money’s Too Tight To Mention" performen. Zudem haben Simply Red gerade ihren brandneuen Song "BadBootz" aus ihrem 12. Studioalbum "Blue Eyed Soul" als neue Single ausgekoppelt. "BadBootz" ist ein Stück, dass vor lauter Funk und Soul nur so strotzt. Dabei ist es vor allem die Kombination eines großartigen Gitarrenriffs mit Mick Hucknalls unverwechselbarer Kult-Stimme und einer energiegeladenen, mitreißenden Blechbläser-Fraktion, die garantiert jeden sprichwörtlich vom Hocker reißt und das Tanzbein schwingen lässt. Micks schlicht und ergreifender Kommentar zu dem eingängigen und gut gelaunten Track "Ich liebe einfach diesen Funky Bootz!" Simply Red - BadBootz (Official Audio) Simply Red werden nachfolgende Termine spielen. Die Tickets sind allgemein ab dem 20. September über simplyred.com erhältlich. Exklusive VIP Pakete inkl. limitierten Simply Red Merchandisings sind hier erwerbbar: eventtravel.com OKTOBER 2020 29.10. Hamburg - Barclaycard Arena 30.10. Hannover - TUI Arena 31.10. Leipzig - Arena NOVEMBER 2020 02.11. Berlin - Mercedes Benz Arena 03.11. Dortmund - Westfalenhalle 04.11. Köln - Lanxess Arena 06.11. Frankfurt - Festhalle 07.11. Mannheim - SAP Arena 08.11. München - Olympiahalle 18.11. Stuttgart - Schleyerhalle |
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Referenzen
Lighthouse Family; Spandau Ballet; Paul Young; Wet Wet Wet; Phil Collins; Lionel Richie; Seal; Sting; James Brown; Toploader; Robert Palmer; Sade; Cock Robin; Wham!; M People; Billy Ocean; Simple Minds; Rick Astley; Crowded House; Rod Stewart; Frankie Goes To Hollywood; Level 42; Michael Bolton; Barry White; Robbie Williams; Mr. Mister; Take That; George Michael; The Corrs; Boy George; Texas; Tina Turner
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