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Firebreather - Under a blood moon

Firebreather- Under a blood moon

RidingEasy
VÖ: 27.09.2019

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Rachendrachen

Ob das Trio Firebreather aus Göteborg weiß, was es für ein Monster erschaffen hat? Zuerst war es Spielerei, Mattias Nööjd und Kyle Pitcher hatten ein Faible für schwere, schnittige Riffs und damit wurde ein bisschen musiziert. Der dem Bandnamen gleichlautende Song entstand in roher Form, doch erst nachdem Drummer Axel Wittbeck mit in den Ring stieg, war das wuchtige Chaos perfekt. Heavy waren Firebreather bereits mit Gitarre und Bass, jetzt kam jedoch ein teuflischer Groove hinzu, die Maschine konnte los rollen. Was auf dem selbstbetitelten Debüt von 2017 noch ein wenig improvisiert wirkte, findet nun auf "Under a blood moon" eine abgerundete Fortsetzung.

Was aber unverändert bleibt: Diese Musik speist sich aus Riffs, Riffs und nochmal Riffs. "Dancing flames" tänzelt zunächst um ein Gitarrenmotiv, nimmt aber bald seine zermalmende Stoßrichtung auf. Die Drums stampfen und bollern tief in die Magengegend hinein, ein Todeszug, Schwefel, Lavaspritzer. Dass die beteiligten Personen aus dem Doom kommen, merkt man schnell, doch ist hier die Rhythmus-Gruppe eben auf einen diabolisch bouncenden Groove aus. Und auch die Gesangsparts bleiben zwar immer im Bereich des gravitätischen Grummelns, finden aber auch Stellen der emotionalen Enthemmung, so in der rasanten Abfahrt: "Our souls they burn." Was im Übrigen hier an dynamischer Varianz aufgefahren wird, ist mittel bis schwer begeisternd. An der einen Stelle holt das Schlagzeug weit aus, die Riffs ziehen sich quälend in die Länge, Marter für Zwerch- und Trommelfell, nur um Momente später in einen stromlinienförmigen Ritt einzutauchen, der in hoher Geschwindigkeit eine irrsinnige Hatz entlang der Nervenenden inszeniert.

Das bereits angesprochene Stück "Firebreather" peitscht sich in Selbstgeißelung die Riffs um die Ohren, geht dann aber wieder in einen zähflüssigen Modus Operandi über, der Widerstände einkocht und abschmirgelt. Dazu kommt eine Produktion, die die Wirkungsmacht der Gitarrenarbeit deutlich heraus stellt. Die Melodien sind fast plastisch erfahrbar, stehen wie tonnenschwere Brocken im Raum, gehen dann aber plötzlich in eine unheimliche Beweglichkeit über. Es macht Spaß, sich in dieses Gewühl zu stürzen, der Gesang Nööjds schleift und raspelt unablässig, die rhythmische und melodiöse Ausarbeitung bleibt dabei aber trotz aller destruktiven Attitüde messerscharf greifbar. Und so erscheint dieses Album unheimlich rund und ausgereift, jeder mächtige Ton aus der Gitarre wurde zur größten Wirkungsentfaltung hin ausgearbeitet, jeder Drum-Beat sitzt genau. Oftmals versinkt bei solchen Angelegenheiten der Druck und die Wucht im Mix-Matsch, doch hier ist alles auf den Punkt genau dort, wo es hingehört.

(Martin Makolies)

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Highlights

  • Our souls they burn
  • Firebreather

Tracklist

  1. Dancing flames
  2. Our souls they burn
  3. Closed gate
  4. Firebreather
  5. We bleed
  6. The siren

Gesamtspielzeit: 48:54 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

ƒennegk

Postings: 331

Registriert seit 07.11.2019

2019-11-15 19:04:39 Uhr
Famoser Brocken; nomen es omen.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-11-08 11:28:51 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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