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Fabienne Delsol - Four

Fabienne Delsol- Four

Damaged Goods / Cargo
VÖ: 11.10.2019

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 3/10

She loves you, yé, yé, yé

Es scheppert im Karton-ton-ton. Die französische Künstlerin Fabienne Delsol mischt auch auf ihrem fünften Soloalbum "Four" den garagigen Rock ihrer Wahlheimat London und den süffisanten Yéyé-Pop ihres Heimatlandes. Und das beides nicht im neuzeitlichen Sinne. Die Ursprünge ihrer Songs wurzeln fest in den 60er-Jahren, das Sounddesign selbst hingegen wirkt frisch wie der junge Morgen. Das schon auf den ersten drei Alben bewährte Prinzip aus gekonnt ausgewählten Coverversionen und raffinierter Neuware setzt sich fort, die Auswahl der Fremdwerke ist mindestens als erstaunlich zu bewerten und reicht von Françoise Hardy bis hin zu den frühen Status Quo.

Die Wahl der musikalischen Waffen liegt bei der Französin ganz klar in der Vergangenheit. "Ladder" ist furios aufspielender Garage-Rock, "Door Knob" lässt Gitarren quengeln und Orgeln jubilieren, Delsol singt mit kindlicher Biestigkeit und mit ausreichend hörbarem französischen Akzent. Das ist lasziv, das ist sinnlich, jedoch ist Delsol deutlich mehr jugendliche France Gall denn alterslose Brigitte Bardot. "Four" lässt nämlich die Tür zum Boudoir der Sinnesfreuden immer genau soweit auf, dass man sich beim Hineinblicken nicht ertappt fühlen muss. Die leichten, psychedelischen Sonnenstrahlen von "When I awake" – im Original von Status Quo (!) – entzünden ein kleines erotisches Kopfkino von nur spärlich bedeckten Körperteilen an einem Sonntagmorgen im Bett, doch eigentlich will Delsol nur spielen und hüpft hier nach kurzem Räkeln eher unschuldig im kurzen Hemd durchs Schlafzimmer. Deutlich forscher aber mindestens genauso lieblich hopst sie in "Follow me" voran und bringt die im Original schlicht-schöne Folknummer von Lyme & Cybelle mindestens zwei Etagen der Wolke sieben höher.

"Four" wechselt sein Erscheinungsbild zwar immer mal wieder, indem es schüchtern spielende Bedroom-Stücke wie das Hardy-Cover "J'ai fait de lui un rêve" unterhebt, die zartherben, garagigen Popnummern sind es aber, die den Grundton des Albums ausmachen. Immer wieder brechen die Gitarren aus und immer wieder wird auf dem Mellotron eine seit 60 Jahren vergessene Tonfolge wiederbelebt. "So many could not" spielt hier beide Karten als Trumpf aus und bereitet der süßlich-sinnlichen Melodie einen hübschen Plüschteppich aus leise blubbernden Synthie-Sounds. So lädt man wahrlich zum Tagträumen ein, oder, wie im Fall des pulsierenden "No love to give" dazu, gemeinsam die Nacht zum Tag zu machen. Die rhythmisch herbeigeführte Bewusstseinserweiterung kommt im leider ein wenig zu kurz geratenen Instrumentalinferno am Ende frei Haus.

"Four" ist mit Sicherheit ein Lieblings- und Liebesalbum geworden, auf dem Fabienne Delsol das macht, was sie will und wie sie will. Dass man sich dabei vielleicht ein um andere Mal ob ihres Akzents wundern mag, sei dahin gestellt – wobei sie im entschleunigenden "I'll never be lonely again" schon ein wenig übertreibt, doch eigentlich muss man sie aber eben auch genau dafür lieben. Sie liebt uns doch bestimmt auch.

(Carl Ackfeld)

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Highlights

  • Door knob
  • Follow me
  • Hurtin' kind

Tracklist

  1. See how they run
  2. Ladder
  3. Door knob
  4. So many could not
  5. When I awake
  6. The face
  7. No love to give
  8. J'ai fait de lui un rêve
  9. Follow me
  10. I'll never be lonely again
  11. Hurtin' kind

Gesamtspielzeit: 33:32 min.

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Armin

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2019-11-08 11:27:57 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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