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Cold War Kids - New age norms, Vol. 1

Cold War Kids- New age norms, Vol. 1

Cwktwo / Rough Trade
VÖ: 01.11.2019

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Was heißt das schon?

Mit ihrem Debüt  "Robbers & cowards" legten sich Cold War Kids aus dem Sonnenstaat Kaliformien 2007 einst ins frisch gemachte Indie-Rock-Bett, wo, zumindest an ihrem frühen Sound gemessen, kauzige Gruppierungen wie Modest Mouse, Spoon, Clap Your Hands Say Yeah oder die jungen Kings Of Leon die Federn bereits mit Körperwärme auftemperiert hatten. Mittlerweile sind über 15 Lenze seit Gründung der Truppe ins Land gezogen, und die einst aufstrebenden Cold War Kids haben längst adoleszente Reife erlangt. Doch irgendwo wartet die Truppe um Sänger Nathan Willett trotz ordentlicher Resonanz in der Indie-Szene noch auf den Moment, den etwa Portugal. The Man 2018 mit ihrem globalen Hit "Feel it still" erlebten: den Moment, der die Tür in die Pop-Welt jenseits der alternativen Konzert-Locations zumindest ein Stück weit öffnet.

Willett und Kollegen scheinen den Fokus zunächst einmal auf Quantität zu legen. Warum? "New age norms, Vol. 1" bietet als Titel nicht nur einen selbst- und gesellschaftskritischen Themenüberbau, sondern ist erster Teil eines Album-Triumvirats. Die acht neuen Stücke offenbaren eine gewisse inhaltliche Kohärenz, widmen sich der Analyse des eigenen Lebens und Handels, gestehen Fehlverhalten ein, wie etwa die Zeile "Why d'you think I'm special / When I'm just selfish?" aus dem intim-fluffigen "4th of July" erahnen lässt. Es geht um das Erwachsensein, um persönliche "New age norms", um Blicke zurück und nach vorn zugleich. Die soulige Single "Complainer", wohl markantester Song des Albums, hält sowohl dem eigenen Antlitz als auch der ewig jammernden, aber untätigen Gesellschaft den Spiegel vor. "You can change yourself / So don't just sit around and complain about it." Motzen ist eben leichter als Anpacken. Selbsterklärend mahnt deswegen der Kinderchor stellvertretend für die zukünftige Generation.

Beschwingter Indie-Pop, ein bisschen Soul, viel Piano und Willetts offensive, freudig-quiekende Kopfstimme bleiben das Markenzeichen von Cold War Kids. Von den Arrangements der Anfangstage, als leicht verquerer, Blues-infizierter Alternative an der Tagesordnung war, hat die Band sich entfernt – auch wenn die Stophen von "Dirt in my eyes" jene Zeit ins Gedächtnis rufen. Ebenso haben Cold War Kids den Talking-Heads-versetzten Indie-Pop-Rock von "Dear Miss Lonelyhearts" ein wenig hinter sich gelassen, wenngleich das ohrwurmige "Fine fine fine" Wert auf schmissigen Tanz legt, während das eigentlich schöne "Beyond the pale" und das kitschige "Waiting for your love" ein wenig übers Ziel hinausschießen. Das Problem der Band, die grundsätzlich kaum einen schlechten Song zustande bringt, liegt nicht darin, ihren ureigenen, markanten Sound zu finden. Sondern vielmehr darin, dass man sich endlich einmal wieder eine richtig überzeugende Cold-War-Kids-Platte wünscht. "New age norms, Vol.1" ist wie sein Vorgänger hingegen lediglich gut, nett, zum Mitwippen ansteckend. "Erwachsensein, was heißt das schon? Erwachsen, wer ist das schon?" fragt der Rezensent in Erinnerung an den Drachen Tabaluga und hofft auf Antworten. Vielleicht bringt diese ja "New age norms, Vol. 2".

(Eric Meyer)

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Highlights

  • Complainer
  • Fine fine fine
  • 4th of July

Tracklist

  1. Complainer
  2. Fine fine fine
  3. Waiting for your love
  4. Beyond the pale
  5. Dirt in my eyes
  6. 4th of July
  7. Calm your nerves
  8. Tricky devil

Gesamtspielzeit: 29:57 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-11-08 11:27:39 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2019-10-18 19:19:13 Uhr - Newsbeitrag
Cold War Kids veröffentlichen mit "Beyond The Pale" eine intime Ballade aus ihrem neuen Album!

Liebe Freunde, liebe Medienpartner,

die bisherigen Auskopplungen aus dem am 01.11.2019 erscheinenden Album "New Age Norms, Vol. 1" standen ganz im Zeichen des Grooves: Die erste Single "Complainer" stürmte enthemmt und enthusiastisch auf das Parkett der Indie-Disco, während "Waiting For Your Love" mit seinen gediegenen Funk- und Soul-Anleihen zum Engtanz einlud. Nun offenbaren die Kalifornier eine vollkommen andere Facette ihres siebten Studioalbums: Mit "Beyond The Pale" erscheint heute am 18.10. eine intime Klavierballade.

Der Lead-Sänger Nathan Willett wendet sich in dem neuen Song an seine zuhause verbliebene Partnerin und stellt unmissverständlich klar, dass sein konstantes Tourleben zwar einige Verlockungen bereit hält - diese aber nichts an seiner Liebe zu ihr ändern können: "I've already got somebody - somebody waiting at home".

Für "Beyond The Pale" wurde ein Video produziert, das Einblicke hinter die Kulissen des Tourlebens der Band bietet. Den Clip gibt es hier zu sehen.



Plattenbeau

Postings: 976

Registriert seit 10.02.2014

2019-06-22 09:57:31 Uhr
Hin und wieder ein guter Popsong, aber in meinen Augen völlig sinnlos ein Album von denen anzuhören.

maxlivno

Postings: 2740

Registriert seit 25.05.2017

2019-06-22 01:47:43 Uhr
Cold War Kids haben nie ein wirkliches Überalbum gemacht, aber sind mMn bis auf ihr letztes Album vor zwei Jahren immer mindestens solide gewesen und das schätze ich an der Band irgendwie sehr.

Robbers&Cowards 8/10
Loyalty To Loyalty 7,5/10
Mine Is Yours 7,5/10
Dear Miss Lonelyhearts 8/10
Hold My Home 7/10
LA Divine 5/10

Die zwei neuen Songs sind immer hin besser als fast alles von der LA Divine, was mich schon mal positiv überrascht. Mal schauen wie das Album wird, aber denke, dass sie sich mit einer Trilogie wahrscheinlich etwas übernehmen und die Ergebnisse eher gemischt ausfallen werden. Wahrscheinlich lässt sich ein starkes Album draus schustern.

MartinS

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 1395

Registriert seit 31.10.2013

2019-06-21 21:29:35 Uhr
Du meinst "Dear Miss Lonelyhearts".
Ich würde eigentlich ganz klar zu den ersten beiden Alben "Robbers & Cowards" und "Loyalty to loyalty" raten, die sind schon deutlich stärker als der Rest.
Generell ist das Schaffen der Band aber ein nie gehaltenes Versprechen. Haben ihr Potential nie ganz umgesetzt bekommen.
Zum kompletten Thread

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