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The Coral - Magic and medicine

The Coral- Magic and medicine

Deltasonic / Sony
VÖ: 28.07.2003

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Pilzköpfe

Es ist ja nun wirklich kein Geheimnis, daß einem manche Dinge in jungen Jahren deutlich leichter von der Hand gehen als mit zunehmendem Alter. Was aber die musikalische Potenz der sechs Frühzwanziger von The Coral angeht, bleibt einem trotzdem nur neidloses Staunen übrig. Eigentlich müßten den Jungs ja noch die Lobeshymnen auf ihr hierzulande erst im Januar veröffentlichtes Debütalbum in den grünen Ohren klingeln. Tatsächlich schüttelt man dieser Tage in Liverpool aber schon sein nächstes As aus dem Ärmel. Und erteilt eine ziemlich einleuchtende Lektion im Älterwerden ohne seinen jugendlichen Schwung zu verlieren. Verwende Deine Jugend.

"Magic and medicine" nennt sich nun also der zweite Streich der Coral-Kinder. Was das wieder heißen soll? Ausschließen will man bei diesen albernen Frechdachsen ja gar nichts mehr, aber mit Magie dürfte ihre Produktivität trotzdem nicht viel zu tun haben. Dann doch schon eher mit der richtigen Medizin. Über ausufernden Gitarren-Eskapaden hängen dicke, duftende Rauchwolken. Der Tastenmann orgelt sich wieder mit dem größten Vergnügen den ein oder anderen Ast ab. Und was uns Gruppenleiter James Skelly da für absurde Geschichten von Gypsies und seltsamen Gestalten vorsingt, zeugt auch nicht wirklich von klaren Köpfen. It's 1969 in their heads.

Klarer ist da schon, wie sich die Koordinaten im kunterbunten Coral-Universum verschoben haben. Verstand sich das Debüt noch als Ansammlung der Highlights aus den ersten EPs und Singles, ist "Magic and medicine" nun ein Longplayer im allerbesten Albumsinn geworden. Unnachahmlich schon allein, wie The Coral sich langsam in die Platte reinsteigern. Nach dem stickigen Orgel-Intro von "In the forest" bändelt die Single "Don't think you're the first" mit allerhand kleinen Details an, bevor der "Talkin' gypsy market blues" erstmals richtig Fahrt aufnimmt. Später läßt man sich noch zu einer Ladung Reggae bequatschen, fährt Beerdigungsbläser auf und schreckt auch vor reichlich verstimmten Streichern nicht zurück. Spielen ohne Grenzen.

Daß es hier auch wieder Hits bis zum Abwinken hat, versteht sich natürlich von selbst. Ganz weit vorn ist die glatte Westcoast-Nummer "Pass it on", während das zackig-verspielte "Bill McCai" jedem Tarantino-Streifen bestens zu Gesicht stehen würde. Schöner sind Gitarren in den letzten 30 Jahren nur selten über sich selbst gestolpert. Der Spaß am Experiment mag groß und der Blick verschwommen sein - den glitzernden Popsong verlieren The Coral trotzdem nicht mal dann aus den Augen, wenn sie den tollkühnen Sechsminüter "Confessions of A.D.D.D." bis zum letzten Feedbackzucken ausfransen lassen. "Welcome to the wonderful weird world of The Coral."

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • Talkin' gypsy market blues
  • Pass it on
  • Confessions of A.D.D.D.

Tracklist

  1. In the forest
  2. Don't think you're the first
  3. Liezah
  4. Talkin' gypsy market blues
  5. Secret kiss
  6. Milkwood blues
  7. Bill McCai
  8. Eskimo lament
  9. Careless hands
  10. Pass it on
  11. Confessions of A.D.D.D.

Gesamtspielzeit: 38:16 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Dän
2005-02-20 22:42:50 Uhr
Na, ein drittes ham sie doch schon, ne?

Ich weiß nicht. Zählt "Nightfreak" als richtiges Album? Wenn diese "News" von der Homepage schon über ein Jahr alt wäre, würde mich das jedenfalls sehr wundern.
Sebastian
2005-02-20 20:34:05 Uhr
is halt was anders, braucht seine zeit

die songs sind gegen die von m&m verhältnissmässig unspannend
The MACHINA of God
2005-02-20 20:02:59 Uhr
Kenn die gar nich. Wasn an der so schlecht? Rezi klingt ja eigentlich interessant.
lcd
2005-02-20 19:48:03 Uhr
Die beiden "regulären" Alben sind spitze, aber die Nightfreaks (Mini-Album für "zwischendurch") finde ich grauenhaft.

Genau. Nightfreak ist scheiße.

The Coral 8/10
Magic & Medicine 9/10
Nightfreak and the Sons of Becker 3/10

hermit
2005-02-20 18:43:12 Uhr
hast du auch nix verpasst. Die beiden "regulären" Alben sind spitze, aber die Nightfreaks (Mini-Album für "zwischendurch") finde ich grauenhaft.
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