Third Eye Blind - Out of the vein
Elektra / Warner
VÖ: 16.06.2003
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Semi-charmed life
Wer seinem Hitalbum eine Scheußlichkeit wie "Blue" nachschiebt, verschwindet mit einigem Recht für fast vier Jahre völlig von der Bildfläche. Die Vorzeichen für den "Out of the vein", den aktuellen Longplayer von Third Eye Blind, waren denn auch denkbar schlecht: Gitarrist Kevin Cadogan zog nach Album Nummer Zwei im Streit mit Sänger Stephan Jenkins den Kürzeren und verließ die Band. Als wäre das noch nicht genug, ging auch noch die Beziehung Jenkins' mit US-Schauspielerin Charlize Theron in die Brüche. Und darüber erfährt der Hörer des neuen Albums beinahe mehr, als ihm lieb ist: In nicht weniger als zwölf der vierzehn Songs weint der gute Stephan dieser zerbrochenen Beziehung hinterher.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Höhepunkte auf diesem Album sind rar gesät. Daß man aber selbst als Third Eye Blind-Hörer der ersten Stunde beim Hören dieser Scheibe zwischenzeitlich einen dicken Grinser aufsetzen kann, trägt einzig und allein den Namen "Crystal baller". Zweifellos unbestrittener Höhepunkt des Albums entführt dieser Song mit unwiderstehlicher Hookline für wenige Minuten auf die Highways dieser Erde, die man am besten mit offenen Verdeck und laut mitsingend unsicher macht. Ansonsten schimmert der alte Third Eye Blind-Zauber nur noch beim vergleichsweise düsteren "Misfits" durch: Nach einer sehr eingängigen, ruhigen Passage dürfen die Gitarren endlich mal so richtig aufheulen. Dort kann Jenkins andeuten, welch unglaublich kräftige Rock-Stimme in ihm schlummert.
Was allerdings besonders erschreckt, ist die Anzahl der Totalausfälle: Songs wie "My hit and run", "Palm reader" oder "Company" gehen auch beim zehnten Anlauf beim einen Ohr rein und beim anderen wieder raus. Und auch bei "Blinded", der ersten Single-Auskopplung, wartet man vier lange Minuten vergeblich darauf, daß der Song zündet, ehe man vom Ende des Liedes überrascht wird. Eigentlich müssen die Jungs ja ob des Release-Termins froh sein, denn als Sommeralbum schlägt sich "Out of the vein" doch noch ganz passabel. Und nach dem mehr als grausigen Vorgänger ist das immerhin eine Leistung.
Highlights
- Crystal baller
- Misfits
Tracklist
- Faster
- Blinded
- Forget myself
- danger
- Crystal baller
- My hit and run
- Misfits
- Can't get away
- Wake for young souls
- Palm reader
- Self righteous
- Company
- Good man
Gesamtspielzeit: 61:08 min.
Referenzen
Matchbox Twenty; The Goo Goo Dolls; Tonic; Vertical Horizon; Nine Days; Better Than Ezra; Greenwheel; Neve; Semisonic; Gin Blossoms; Collective Soul; Fastball; SR-71; Eve 6; Thisway; Ash; Stereophonics; Glow; Marcy Playground; Lifehouse; Our Lady Peace; Nada Surf; Paul Westerberg; The Replacements; The Watchmen; Live; 3 Doors Down; The Calling
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